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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier
Autoren: Perry Rhodan
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eines fremden Wesens. Es wirkte auf
den ersten Blick menschenähnlich und bewegte automatisch die
Beine, sonst hätte es Dalakka erbarmungslos durch das harte
Unterholz und das Gras geschleift.
    Dalakka wollte den Fremden vor Mark Richter aufbauen, aber als er
den Griff lockerte, sank das verängstigte Geschöpf haltlos
in sich zusammen und fiel zitternd zu Boden. Mark winkte dem
Kriminologen, beiseite zu treten.
    Der Fremde, der vor Mark Richter im Gras lag, mochte etwa einen
Meter sechzig groß sein und war durch und durch humanoid. Seine
Hautfarbe war ein merkwürdiges Braun, das einen leichten,
violetten Schimmer aufwies. Die Kleidung des Fremden war bestechend
in ihrer Farbenpracht, aber spärlich. Sie bestand aus bunten
Federn, die zu drei Gürteln verarbeitet waren. Einen davon hatte
er um die Brust geschlungen, den zweiten um den Leib und den dritten
um die Lenden. Er hatte große, dunkle und furchtsame Augen.
Sein Haupthaar war kurz und gekraust, schwarz und grau gemischt.

    Außerdem trug er einen kurzen Kinnbart.
    An Geräten trug der Fremde nichts mit sich. Mark Richter
wandte sich an Dalakka.
    „Warum vermuteten Sie, daß mein Kopf abhanden kommen
werde?"
    Dalakka zuckte mit den Schultern.
    „Ich habe gute Ohren. Ich hörte den Kerl eine ganze
Zeitlang hinter uns im Wald umherschleichen. Er belauschte uns, das
war mir klar. Das mit Ihrem Kopf... habe ich einfach angenommen. Man
muß doch erwarten, daß die Eingeborenen uns feindlich
gesinnt sind ... oder?"
    Mark schüttelte den Kopf.
    „Ich halte das für keine sonderlich plausible Annahme",
sagte er.
    Dann wandte er sich an den Fremden:
    „Am besten bringen wir dich an Bord, mein Freund",
sprach er und gab sich dabei Mühe, freundlich zu klingen. „Da
können sie deine Sprache untersuchen, wenn du eine hast, und du
kannst uns erzählen, was du von den verschwundenen Raumschiffen
weißt."
    Das fremde Geschöpf musterte ihn aufmerksam. Es hörte
auf zu zittern, als begriffe es, daß der dicke Mann ihm nicht
übel wollte. In der Art kleiner Kinder bewegte es ein wenig den
Mund und versuchte, Mark Richters Lippenstellungen nachzuahmen. Als
Mark geendet hatte, sprang der Fremde plötzlich auf. Er rollte
die Augen, reckte den Arm, so daß er in den Wald hineinzeigte,
und stieß hastig ein paar Worte hervor ... oder vielmehr nur
ein Wort, das er in rascher Reihenfolge wiederholte: „Reenda
... Reenda... Reenda..."
    Er wurde an Bord der RORAIMA gebracht. Es kostete nicht viel Mühe,
ihn zum Mitkommen zu bewegen. Er interessierte sich für den
Gleiter, allerdings rollte er sich voller Entsetzen zu einer Kugel
zusammen, als das Fahrzeug abhob und in den Himmel hinaufstieg. Den
glitzernden Leib der RORAIMA bestaunte er aus großen Augen, und
an Bord des Schiffes betastete er zunächst alles, was ihm in den
Weg kam. Mark Richter hatte mehrmals mit ihm zu sprechen versucht,
aber alles, was er als Antwort zu hören bekam, war:
    „Reenda ... Reenda ... Reenda ..."
    Nur ein einziges Mal hatte der Fremde ein anderes Wort gebraucht.
Es lautete so ähnlich wie „pahu". Mark nahm an, daß
es sich um seinen Namen handele, und nannte ihn fortan Pahu.
    Es gab an Bord zwar keinen Fachmann für galakti-sche
Ethnologie, aber immerhin ein paar positronische Translatoren. Mark
Richter sorgte dafür, daß Pahu sich zuerst ausgiebig
umsehen konnte, bevor er ins linguistische Verhör genommen
wurde. Das Verhör selbst überließ Mark Richter dem
Kommandanten der RORAIMA. Nigol Werman, einem hochgewachsenen Mann,
der Ruhe ausstrahlte und unerschütterlich zu sein schien. Bei
ihm war Pahu gut aufgehoben. Während des Verhörs kümmerte
sich Mark um seine eigenen Belange. Man ließ ihm allerdings
nicht viel Zeit. Kaum zwei Stunden waren vergangen, da hörte er
im Interkom, daß Werman nach ihm suchte.
    Er ging zum Kommandostand.
    „Wir haben ihn zum Sprechen gebracht", sagte Nigol
Werman. Das Grinsen, das er dabei zeigte, schien nicht ohne
Schuldbewußtsein. „Seine Sprache ist anscheinend sehr
primitiv. Der Translator hat sie Null Komma nichts geknackt."
    Mark Richter war mißtrauisch.
    „Wie haben Sie ihn zum Sprechen gebracht?" wollte er
wissen.
    Werman kratzte sich am Kopf.
    „Er war schon eine harte Nuß", antwortete er.
„Immer nur dieses Reenda ... Reenda ... Reenda. Damit konnte
der Translator nichts anfangen.
    „Also wie?" fragte Mark ungeduldig.
    „Wir haben ihm etwas zu trinken gegeben." . „Alkohol?"
    „Ja, aber der Arzt war dabei und hatte den Knaben
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