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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier
Autoren: Perry Rhodan
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nachdenklicher als sonst.
    Nachdenklichkeit war in der Tat die vorherrschende unter Mark
Richters Stimmungen während dieser Stunden. Er zog sich aus dem
Kommandostand zurück und wurde geraume Zeit nicht mehr gesehen.
Später dann stellte sich heraus, daß manche der Gedanken,
die ihn in diesen Stunden bewegten, der Lösung des Geheimnisses,
das den zweiten Planeten der Sonne Pembroke-Gamma umgab, erstaunlich

    nahe kamen. Vorläufig allerdings waren sie kaum mehr als
Mosaiksteinchen in Mark Richters Bewußtsein, die sich
hartnäckig weigerten, sich zu einem erkennbaren Bild zu formen.
Mark hatte die richtigen Denkansätze, aber er war in diesen
Augenblicken noch weit davon entfernt, das Ungeheuerliche zu
erkennen, das den fremden Planeten in seinem Bann hielt.
    Andernorts an Bord der RORAIMA gingen die Arbeiten mit
ungebremstem Schwung weiter. Die Oberfläche des Planeten wurde
mit empfindlichen Sensoren abgetastet. Keine der üblichen Spuren
einer Zivilisation - als da sind die überhelle Ausleuchtung mit
Frequenzen am unteren Ende des elektromagnetischen Spektrums, die von
intensivem Funkverkehr herrührten, und die stechenden
Lichtblitze der Laser, die von entsprechenden Geräten noch über
Millionen von Kilometern hinweg geortet werden können —
wurde gefunden.
    „Das Ding da ist so tot wie die Erde, als die Saurier
ausstarben", erklärte der Kommandant in einem Anflug von
Unbehagen erfüllter Enttäuschung.
    Inzwischen hatte die Geschwindigkeit der RORAIMA den Höchstwert
überschritten und begann, unter dem Einfluß eines
konsequent durchgeführten Bremsmanövers zu sinken. Anhand
der Anzeigen, die unmittelbar am Triebwerk abgelesen wurden, ließ
sich der Kurs des Schiffes überschlägig rekonstruieren.
Seit Beginn des Bremsmanövers galt es als erwiesen, daß
der zweite Planet der Sonne Pembro-ke-Gamma in der Tat das Ziel der
unfreiwilligen Reise war.
    Unter der Besatzung machte sich ein gewisses Gefühl der
Erleichterung breit. Bisher hatte niemand mit Sicherheit zu verneinen
gewußt, daß die RORAIMA nicht zu einem Absturz in die
Gluthölle der Sonne gezwungen werden sollte.
    Die Zweifel waren vollends beseitigt, als das Fahrzeug - auf
dessen Bildschirmen der fremde Planet inzwischen als übergroße
Sichel zu sehen war - in etlichen zehntausend Kilometern Abstand eine
leichte Kurskorrektur durchführte und dadurch, wie sich bald
herausstellte, auf eine Art synchroner Parkbahn gelangte, auf der sie
die unbekannte Welt mit derselben Winkelgeschwindigkeit umkreiste,
mit der diese sich um die eigene Achse drehte. Die RORAIMA stand
somit über einem Punkt der Planetenoberfläche still, und
von Bord aus war zu sehen, wie die leuchtende, blaugrüne Sichel
breiter wurde, als die fremde Welt sich in den Schein ihres
Muttergestirns drehte.
    Die Messungen waren weiter in vollem Gang. Noch immer gab es keine
Spur der geheimnisvollen Macht, die es fertiggebracht hatte, ein
Raumschiff durch Fernlenkung von seinem vorprogrammierten Kurs
abzubringen und zielbewußt auf eine gänzlich unplanmäßige
Landung auf einem unbekannten Planeten zuzusteuern.
    Die Triebwerke schwiegen etwa eine Stunde lang. Als sie plötzlich
wieder zu arbeiten begannen, verringerten sie die Bahngeschwindigkeit
der RORAIMA, so daß das Fahrzeug der Gravitation der
unbekannten Welt zu folgen begann und eine spiralige Bahn einschlug,
die es immer näher an die Oberfläche des fremden Planeten
brachte.
    Das Landemanöver hatte begonnen!
    Nur wenige Augenblicke später tauchte Mark Richter wieder
auf. Er nahm den knappen Bericht des Kommandanten entgegen, strich
sich nachdenklich mit der Hand über die kahle Schädelkuppe
und trug eine Miene zur Schau, wie sie an ihm kaumjemals beobachtet
worden war: unsicher lächelnd und mit Zweifel in den Augen.
    „Es scheint", sagte er, „daß die RORAIMA
auf eine sanfte Landung vorbereitet wird. Ich kann mich täuschen
... aber ich möchte meinen, daß einer, der geschickt genug
ist, unser Fahrzeug in dieser Weise zu manövrieren, auch darüber
im klaren ist, daß wir von der Erde kommen und daher kein
Sinalon an Bord haben können."
    Er blickte sich um und stellte fest, daß manche nicht
wußten, worauf er hinauswollte.
    „Ich meine, die Hypothese, daß hier wegen des
So-nalons Piraterie betrieben wird, bedarf einer Revision",
sagte er. „Wer Sinalon haben will, ist nicht darauf angewiesen,
so sanft mit dem erbeuteten Fahrzeug umzugehen. Ich bin bereit zu
wetten, daß wir auf eine sanfte Landung zusteuern.
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