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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier
Autoren: Perry Rhodan
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sichjetzt
herausstellte, und daher unübersetzbar. Zweitens nahm Mark zur
Kenntnis, daß Pahu in einem zeremoniellem kultischen Auftrag
gekommen war. Der Translator hatte die Nuancen in Pahus Sprache
bereits analysiert und hätte, wenn Pahus Auftrag eine einfache
Aufforderung gewesen wäre, übersetzt: Ihr sollt zu Reenda
kommen. Die geschwollene Ausdrucksweise, die er statt dessen
verwendete, wies daraufhin, daß auch Pahu sich gewunden
ausgedrückt hatte, in einer Art Zeremonialsprache, wie denn Mark
Richter den Eingeborenen überhaupt im Verdacht hatte, ein
Priester oder Schamane seines Volkes zu sein.
    Es ging Markjetzt darum, von Pahu einige Informationen zu
erhalten. Dazu war notwendig, daß er ihm die Furcht vor dem
Translator nahm. Er wartete also, bis Pahu den Blick eine Sekunde
lang von dem Gerät wandte, erregte durch eine Geste seine
Aufmerksamkeit und zeigte mit der Hand auf den

    Translator.
    „Erschrick nicht, ich werdejetzt zu dir sprechen!"
sollte das bedeuten.
    Pahu zitterte, aber man sah ihm an, daß er sich Mühe
gab, seine Angst zu unterdrücken.
    „Wir werden dem Befehl der Göttin Folge leisten",
sagte Mark als erstes. Nachdem der Translator seine Worte übersetzt
hatte, fuhr er fort: „Woher weiß die Göttin von
unserer Ankunft?"
    Pahu druckste herum. Die Angst vor dem Zauberkasten stand ihm im
Gesicht geschrieben. Da sprach Mark Richter:
    „In diesem Kasten wohnt ein Geist. Aber es ist ein guter,
zutraulicher Geist. Er fügt niemand Schaden zu und ist sehr
gutmütig. Paß auf!"
    Er nahm das Gerät vom Tisch auf und klatschte mit der Hand
ein paarmal kräftig auf das Gehäuse. Pahu zuckte beijedem
Schlag zusammen. Sein Gesicht war so grau wie zuvor. Es sah so aus,
als wolle er vor lauter Entsetzen ein zweites Mal ohnmächtig
werden. Mark setzte den Kasten wieder auf den Tisch.
    „Siehst du?" sagte er. „Der Geist nimmt uns
nichts übel."
    Er beobachtete, wie Pahus Angst sich allmählich verlor. Da
fragte er zum zweiten Mal:
    „Woher weiß die Göttin von unserer Ankunft?"
    Diesmal fiel es Pahu leichter zu antworten.
    „Die Göttin ist allwissend."
    „Wo lebt sie, und wann sollen wir in ihrem Antlitz
erscheinen?"
    „Reenda lebt in der Tiefe des Waldes, und nur ich, ihr
Priester, kenne ihren Aufenthalt. Ich werde euch führen. Ihr
sollt sofort kommen."
    Mark Richter war bereit, auf die Forderung einzugehen. Aber es
widerstrebte ihm, Befehle zu erteilen. Er wollte die Zustimmung der
ändern einholen. Einen Augenblick lang zog er in Erwägung,
den Translator abzuschalten, damit Pahu die Unterhaltung nicht
mitverfolgen konnte. Aber damit hätte er das Mißtrauen des
Schamanen erweckt, und daran lag ihm im Augenblick nichts. Er ließ
das Gerät also eingeschaltet.
    „Ich schlage vor, wir vier gehen", erklärte er und
warfDalakka, Starrop und Sarru einen kurzen Blick zu, Werman, Sie
übernehmen hier das Kommando. Wir halten Verbindung mit Ihnen."
    „Ich gehe mit, aber nicht ohne Waffen!" knurrte Hormel
Dalakka.
    „Meine Güte, Sie werden sich doch nicht vor einer alten
Göttin fürchten!" spottete Nasey Starrop. Sarru
schwieg.
    „Alt oder nicht alt", schnarrte Dalakka, „ich
traue diesem aufgeputzten Gimpel nicht."
    Der Translator übersetztejedes Wort getreulich.
    „Wenn Sie sich nicht bald eine diplomatischere Ader zulegen,
lasse ich Ihnen den Mund verpfla-stern!" drohte Mark Richter.
    Daraufhin schwieg Dalakka - allerdings erst, nachdem er Mark einen
giftigen Blick zugeworfen hatte. Pahu verfolgte den Wortwechsel mit
Neugier-de, aber es sah nicht so aus, als ob er etwas davon auf sich
bezöge.
    „Pahu, wir nehmen dasselbe Fahrzeug, irr dem wir dich
gebracht haben", sagte Mark zu ihm. „Ist der Göttin
das recht?"
    Pahus Augen leuchteten auf. Die Aussicht, durch die Luft zu
fliegen, begeisterte ihnjetzt.
    „Die Göttin wird nichts dagegen einwenden",
versicherte er.
    In geringer Höhe, um Pahu das Orientieren zu erleichtern,
glitt das Fahrzeug über die Wipfel des Dschungels. Der Schamane
hatte den Wald noch nie aus dieser Perspektive zu sehen bekommen und
hatte es schwer, sich zurechtzufinden. Mark Richter und seine
Begleiter waren mit tragbaren Translatoren ausgerüstet, die die
Verständigung mit Pahu ermöglichten. Der Gleiter war in die
Hügelregion eingedrungen, die Richter und Dalakka vor einigen
Stunden erfolglos abgesucht hatten. Die Sonne stand tief. Es würde
wahrscheinlich dunkel werden, bevor die Audienz bei der Göttin
zu Ende war.
    Plötzlich wurde Pahu aufgeregt.
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