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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut
Autoren: Perry Rhodan
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Schlamm
schlug, ertönte rundum ein vielstimmiger Laut des Schreckens.
    Ich richtete mich im Gleiter auf und ließ die Maschine
gleichzeitig langsam höher klettern. Ich rief dröhnend:
    „Die Flut wird kommen. Die große Flut, alle Wasser
werden steigen. An ist tot, sie ist in meinem Reich. Sie wurde zu
mächtig für die Sterblichen!“
    Um den schwarzgekleideten, knabenhaften Körper erweiterte
sich schweigend der Kreis der erstarrten Krieger. Sie wichen zurück.
Sie sahen mich an und An, ihre entsetzten Blicke gingen
    ständig hin und her.
    „Rennt zurück nach Ur! Die Flut wird euch folgen.
Rettet die Menschen in Ur, denn die Flut wird sie sonst
ertränken!“rief ich, ehe die Maschine so hoch geklettert
war, dass meine Stimme undeutlich wurde. Ich schaltete die Lichter
aus. Hinter mir sagte Nisobar mit rauer, bewundernder Stimme:
    „Sie ist tot. Tatsächlich. Du hast sie geschlagen,
nicht nur An, alle anderen auch. Du bist wirklich der große
Schlachtengott, Atlan!“
    „Unsinn!“wehrte ich ab. „Viele Dinge haben mir
geholfen. Und das große Wasser nicht weniger.“
    Als wir höher kletterten und uns ostwärts wandten, sah
ich unter mir die breiten Wasserflächen des Stromes und vieler
Nebenarme und zusätzlicher Läufe, die sich binnen kurzer
Zeit gebildet hatten. Das Wasser stieg noch immer, unmerklich, aber
mit verheerender Beharrlichkeit.
    „Und wir? Kämpfen wir gegen Enlil?“fragte Shargal
Nisobar begierig in der Dunkelheit.
    „Nicht mehr heute!“erklärte ich. „Morgen
sehen wir mehr. Wir müssen Enlil angesichts seines gesamten
Heeres besiegen.“
    Und auch die Barke mit den Kriegern aus Mari und Kharg sollte
morgen an dem Platz eintreffen, den wir ausgesucht hatten.
    Regen, Hitze und die vorrückende Jahreszeit arbeiteten
zusammen. Rasend schnell verschwanden die Eisfelder und die
Schneeflächen und verwandelten sich in Wasser. Die Zedernwälder
konnten nicht soviel trinken, die Woge wälzte sich die Flüsse
mit dem geringen Gefälle hinunter. Die vorrückende Flut
verbarg sich in der Dunkelheit.
    Wir schliefen, in die dicken Mäntel gewickelt, ohne die
hinderlichen Rüstungen, auf dem obersten Grat einer Insel, die
die Umrisse eines Fisches hatte. Während der gesamten Nacht
gurgelte um uns das Wasser. Als wir aufwachten, waren die ersten
Rinnsale nur einige Schritte von der Wand des zerbeulten, abgenutzten
Gleiters entfernt. Uns schauerte, wenn wir an Ninive dachten.
    Es scheint eine gewaltige Überschwemmung zu sein. Auch sie
und viele folgende werden zur Legende werden wisperte das Extrahirn.
Irgendwo gab es ES, das alles schweigend und mit überlegenem
Lächeln betrachtete. Wir schufen Götter und Sagen, Märchen
und Legenden, das war bewiesen. Aber in der Masse der Barbaren, die
sich durch Zufälligkeiten wie steigendes Wasser und primitive
Erscheinungen wie nächtliche Lichter, Lautsprecherstimmen aus
den Wolken, künstliche Blitze und Boote, die in der Luft
schwebten, bis zur Besinnungslosigkeit beeindrucken ließen,
bewegten sich mehr oder weniger schnell und geschickt die wenigen
Fremden, von denen wirklich die Strategie der Geschehnisse entwickelt
wurden. Und sie waren lediglich die Werkzeuge dieses unbegreiflichen
Wesens ES.
    Der Schnee schmolz, und es regnete jeden Tag, heftig oder leicht,
aber die schweren, wassergesättigten Wolken entluden sich
gleichmäßig art allen Teilen des Gebietes, das
hufeisenförmig von Bergen umgeben war. Unaufhaltsam stieg das
Wasser. Rissen die Wolken auf, dann verwandelte die steigende Hitze
des Frühjahrs die Landschaft in ein Inferno aus Dampf und
Fieberwolken. Die Mücken und Moskitos vermehrten sich wie
rasend. Sie quälten in gewaltigen Schwärmen unaufhörlich
Menschen und Tiere. Der dauernde Regen wusch die harte, schützende
Trockenschicht von den Lehmziegeln. Ihr Inneres weichte auf, das
Material verwandelte sich langsam in einen gelben Brei, in
schlüpfrigen Lehm. Aus den Verkleidungen fielen die ersten
Steine und Verzierungen.
    Zunächst staute sich das Wasser der Ströme und
Nebenflüsse an den einfachen Hebeschleusen, den aus Brettern,
Balken und Seilen gefertigten Schiebern. Erreichte es eine
gefährliche Höhe, kamen die Bauern und wuchteten die
schweren, nassen Tore hoch. Gelb, gurgelnd und allerlei Lebewesen,
abgestorbene Blätter und losgerissene Pflanzen mit sich reißend,
strömte das Wasser
    in einen großen Kanal, durchraste ihn zwischen
grasbewachsenen Böschungen und ergoss sich schäumend in
eines der Auffangbecken.
    An
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