Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sie
aufzuflammen, ein knirschendes Geräusch von sich zu geben und
mit nachziehenden Flammen zu brennen. Dort, wo sie aufschlugen,
spritzte Flüssigkeit in alle Zelte, in die Wagen und über
die Tiere. Grünliches und gelbliches Feuer breitete sich aus. Es
war nicht durch Wasser zu löschen. Immer wieder dieses laute,
nervenerschütternde Knirschen, durch einen einfachen akustischen
Trick hervorgerufen, den langen Feuerschweif, dann die Detonation des
Einschlags und ein runder Fleck grünen Feuers, gelben Feuers und
roter Flammen, der sich schnell ausbreitete.
    Als ich den Bogen zum dritten Schuss hob, brach fast gleichzeitig
an allen Stellen des Lagers die Panik aus.
    Halbeselhengste, vom Zwang des mörderischen Zaumzeugs
befreit, stiegen kreischend und wiehernd auf die Hinterbeine.
Zugochsen brüllten auf und senkten die Köpfe mit den breit
ausladenden Hörnern, stampften diejenigen nieder, die sie zu
bändigen versuchten und trampelten breite Gassen durch das
Lager. Ziegen und Schafe sprangen nach allen Seiten davon. Die
meisten stürzten die Uferböschung herunter, ihr Fell sog
sich voll Wasser, und sie ertranken.
    Die Sehne und die Befiederung des schweren Pfeils berührten
die Haut vor meinem Ohr. Ich starrte den seidigen Stoff des Zeltes
an, in dem ich - noch! - An wusste. Sie schien im Augenblick noch
tief zu schlafen. Nein! In genau dem Moment, als der schlanke Pfeil
heulend eine abwärts geneigte Flugbahn beschrieb und zwischen
den Zeltpfosten einschlug, wurden die beiden dreieckigen Flächen
auseinander gerissen. Die Ladung des Pfeils detonierte. Eine
Hitzewelle, verbunden mit grellem Licht, breitete sich wie eine
winzige neue Sonne nach allen Seiten aus. An stand einen langen
Augenblick da, starrte in die Helligkeit und schien in diesem Moment
zu begreifen, dass jemand aus ihrer Art, jemand also, der nichts
gemein hatte mit den barbarischen Ein
    geborenen dieser Welt, sie eindeutig herausforderte. Als das Gras
vor ihren Füßen und der Zeltstoff rund um sie herum
aufzuflammen begannen, reagierte sie.
    Ein Gegner, den du keine Sekunde lang unterschätzen darfst
schrie der Logiksektor auf.
    Blitzschnell warf sich An, schwarz gekleidet und mit einem dunklen
Schopf kurzgeschorener Haare, nach vorn und zur Seite. Sie rollte
sich ab, wirbelte zwischen den einzelnen brennenden Bereichen
hindurch und kam nach einigen Schritten wieder auf die Beine. Im
gleichen Moment sprang wild scheuend und mit rollenden Augen ein
gezäumtes, aber ungesatteltes Reittier an ihr vorbei. Sie war
tatsächlich trainiert wie der gewandteste ihrer Krieger. Mit
einem wilden Sprung schwang sie sich, ihre Finger in die schleifenden
Zügel und in die flatternde Mähne gekrallt, auf den Rücken
des Hengstes. Rund um sie waren Tumult, Chaos und Aufregung auf ihrem
Höhepunkt. An zwanzig Stellen brannten verschiedenfarbige Feuer,
die sich nicht löschen ließen. Die ersten schmalen
Rinnsale überfluteten die Aufschwemmung und versickerten im
Boden, der sich mehr und mehr aufweichte. Ununterbrochen schleuderte
Nisobar seine Gluttöpfe, und ich feuerte die Hälfte der
Pfeile ab. Es donnerte, dann wieder blitzte und brannte es. Das
zermürbende Heulen urweltlicher Instrumente, die ich aus den
einzelnen Teilen meiner Ausrüstung gebastelt hatte, versetzte
Menschen und Tiere in Schrecken.
    Dann, nachdem ich die berechnete Anzahl der Projektile in alle
Teile des rasenden Truppenlagers verschossen hatte, griff ich zu dem
stumpfen, aus Holz und Kupfer bestehenden Rohr.
    Ich hielt es senkrecht nach oben und knurrte hart: „Wir
haben sie demoralisiert. Jetzt vernichten wir sie. Achte darauf, was
An tut, Krieger!“
    „Ich sehe sie, Enki. Sie versucht, ihre Männer zu
retten. Ihr Zelt brennt lichterloh!“
    „Recht so!“erwiderte ich und drückte einen Knopf.
    Aus dem Führungsrohr fauchte kreischend und mit einem gelben,
kometenähnlichen Feuerschweif eine Rakete. Sie stieß mit
ohrenbetäubendem Heulen senkrecht in den bedeckten Himmel,
kletterte immer höher und detonierte schließlich, am
Scheitelpunkt ihrer Bahn angekommen. Die Ladung brannte ab. Es war
ein Licht, weniger hell als die Sonne, aber ständig wechselnd.
Rot, Blau, Weiß und Gelb lösten einander ab. Dann krachte
der Lautsprecher, und eine dröhnende Stimme begann zu sprechen:
    ICH BIN ENKI, DER HERR DER SCHLACHTFELDER UND DER VERDERBER DER
HEERE! ICH BIN ENKI, DER DIE VERMESSENHEIT DER STADT UR BESTRAFT. ICH
WERDE DAS HEER SCHLAGEN UND DIE FALSCHEN GÖTTER NIEDERMACHEN!
FLÜCHTET
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher