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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut
Autoren: Perry Rhodan
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IN ALLE WINDE! LAUFT UM EUER LEBEN, DENN DAS ENDE IST
NAHE! ICH BIN ENKI, UND ICH SAGE EUCH: MORGEN SEID IHR ALLE TOT UND
VERGESSEN!
    Ein wenig zu dramatisch, Arkonide sagte sarkastisch der Extrasinn.
Ich ignorierte ihn und steuerte den Gleiter dorthin, wo ich An wie
eine Furie zwischen umgestürzten Gespannen, brüllenden
Zugtieren, umherirrenden Soldaten und kreischenden Dirnen aus dem
Tross sah. Mit schriller Stimme schrie sie Befehle. Sie lehnte sich
weit aus dem Sattel, entriss einem rennenden Krieger einen Speer und
schlug damit auf die Männer ein, die kopflos herumrannten. Noch
immer schwebte die weiß strahlende Feuerkugel aus dem
feuchtwarmen Himmel herunter und beleuchtete das chaotische Lager
neben dem Fluss. Aber als ich die Maschine in die Richtung der Göttin
steuerte, merkte ich, dass zwischen den Füßen der
rennenden und schreienden Soldaten, den Rädern der Gespanne und
Karren und den Hufen der Tiere breite Zungen lehmigen Wassers über
die Uferbank leckten. Immer wieder glitt ein Mann aus, fiel
aufklatschend in den Morast und versuchte sich, halb blind und
schlammbedeckt, fluchend aufzurichten. Die Stiefel der anderen trafen
seinen Rücken und seinen Nacken und drückten ihn zurück
in den Morast.
    „Sie bringen sich alle selbst um!“schrie Nisobar
voller Begeisterung, schwang die Schleuder und ließ den letzten
Gluttopf waagrecht durch die Volksmasse rasen, bis er die Nabe eines
lang
    sam einsinkenden Gespanns traf, in einer Detonation aufblühte
und einen anderen Teil des wahnwitzigen, verderblichen Schauspiels
beleuchtete.
    „Ich will nicht den Tod der Menschen. Ich will den Tod der
falschen Götter!“sagte ich mit einer Stimme, die ich nicht
mehr als meine eigene identifizierte. Ich packte den schlanken,
langen Schaft des Streitkolbens, den die Handwerker Ninives für
mich gehämmert hatten. Eine Waffe von unvergleichlicher Eleganz,
leicht und tödlich. Ich hasste sie, aber ich warf meinen Bogen
zwischen Nisobars Füße und hob die Keule.
    Der Gleiter fegte eine Mannslänge über dem Boden über
die Zweige schütterer Büsche, dicht über den Köpfen
flüchtender Krieger und durchgehender Tiere hinweg, vorbei an
der aufflammenden Glut des Zeltes, zwischen zwei Gespannen hindurch,
über einen Spitzkegel aus fünfzig aufgestellten Lanzen, auf
das Tier zu, das sich im Griff der Göttin drehte und unter den
Kriegern einen Kreis freiwirbelte. Hier sammelten sich,
ununterbrochen den Befehlen und Zurufen Ans ausgesetzt und
unterworfen, besonders beherzte Soldaten aus Ur.
    „Fangt die Tiere! Haltet die anderen auf! Es war kein Gott,
der zu euch sprach!“schrie An. Ihre Stimme klang hysterisch.
Sie hatte alle ihre Würde und Überlegenheit verloren. Sie
war nur noch ein fremdes Wesen, das panische Angst hatte, und das
offensichtlich erkannte, dass der Augenblick gekommen war, wo alle
Hoffnungen, Sehnsüchte und Träume eines jähen Todes
starben.
    An handelte überlegt, aber zu hastig. Sie sah ein, dass es in
dieser Nacht nicht möglich war, sich gegen jemanden zu wehren,
der erkannt hatte, dass sie ein Fremdling war.
    Sie begreift schnell. Sie weiß, dass du der Hüter und
Wächter des Planeten bist. Sie ist hochintelligent, wie Enlil
auch, belehrte mich das Extrahirn.
    Ich brauchte nicht mehr nachzurechnen. In einem Zeitraum von rund
zwei Jahren oder etwas mehr nützten sich alle hochtechnisierten
Geräte ab. Ich hatte mit denselben Ausfallerscheinungen meiner
Waffen zu kämpfen. An und Enlil würden kaum noch etwas von
den Dingen haben, die sie von Wanderer mitgenommen hatten. Ich
brauchte nicht zu befürchten, dass mir Feuer aus
Hochenergiestrahlern entgegenschlagen würde. Und ich besaß
Dolche, die nur noch schwache Lähmstrahlen und weitestgehend
ungefährliche Energie abgaben. Wir waren alle auf die primitiven
Möglichkeiten der Barbaren um uns reduziert worden - die Zeit
hatte es geschafft.
    Ich hielt den Gleiter an, als ich zwanzig Schritte von An und
ihrem wild auskeilenden Reittier entfernt war. Die Scheinwerfer des
Gleiters blendeten auf. Einer von ihnen strahlte zitternd in
mehrfacher Helligkeit und erlosch. Schreiend rannten die Krieger
auseinander.
    Ich hob die Keule und sagte hart:
    „Halte das Boot auf Kurs, Nisobar. Unser einziger Gegner ist
An!“
    „Verlasse dich auf mich, Jäger. Ich weiß, was zu
tun ist!“
    Brummend schob sich der Gleiter mit dem spitzen Bug des getarnten
Flussboots durch die Menge. Soldaten in allen Zuständen der
Bewaffnung warfen sich seitwärts in
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