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PR TB 146 Maschine Des Bösen

PR TB 146 Maschine Des Bösen

Titel: PR TB 146 Maschine Des Bösen
Autoren: Perry Rhodan
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nie besonders
für Astronomie interessiert habe.«
    »Ich will Ihnen ganz knapp erklären, was ein Schwarzes
Loch ist. Der hohe Anteil Wasserstoff, den eine Sonne ursprünglich
besitzt, baut zuerst Helium auf, dann Kohlenstoff, Sauerstoff,
Stickstoff und allmählich immer schwerere Elemente. Im Laufe
dieses Prozesses wird ständig Energie freigesetzt, bis sich ein
bestimmter Teil der Sonne in Eisen umgewandelt hat. In diesem Moment
hört die Energieproduktion auf. Der Aufbau schwererer Kerne als
der des Eisens verbraucht Energie. Jetzt beginnt das Sterben einer
Sonne. Irgendwann kann eine verstärkte Tendenz zur Verdichtung
eintreten. Dabei rücken die Atome unter Umständen so dicht
aneinander, daß ihre Elektronen in den Kern eindringen. Das
bedeutet, daß sich alle Protonen in Neutronen umwandeln. Sie
treten so dicht aneinander, daß man sie schon fast als riesigen
Atomkern bezeichnen könnte. Damit muß der Zusammenbruch
aber noch nicht zu Ende sein. Er kann weitergehen.«
    »Und was geschieht dann?« fragte Misha Jao.
    »Dann verschwindet der Stern.«
    »Er verschwindet? Doktor, jetzt wollen Sie mich auf den Arm
nehmen.«
    »Keineswegs«, entgegnete der Astronom lächelnd.
»Der Stern wird zu dem, was wir ein Schwarzes Loch nennen. Ein
Neutronenstern, der
    etwa aus Sol oder Prov entstehen würde, hätte einen
Durchmesser von etwa 18 Kilometern. Bricht er weiter zusammen bis zu
einer Schwarzen Sonne, behält er nur noch ein Milliardstel
seines ursprünglichen Durchmessers. Die Gravitation auf diesem
winzigen Materieball ist so hoch, daß selbst das einfallende
Licht nicht mehr von ihm zurückkehren kann. Wenn aber Licht
nicht mehr reflektiert wird, bleibt ein Gegenstand unsichtbar. Das
ist doch klar.«
    »Das ist allerdings richtig«, stimmte Misha Jao zu.
»Aber was wird denn aus so einem Schwarzen Loch?«
    »Nichts. Es bleibt so, wie es ist. Für alle Zeiten.
Vielleicht verschwindet es aber auch in den Dimensionen. Das weiß
heute niemand. Aber ich möchte auf Ihre Frage zurückkommen.
Sie fragten, wie ein Objekt von dreißig Metern Durchmesser in
einem Schwarzen Loch verschwinden kann, das nur einen Durchmesser von
0,8 Zentimetern hat. Ganz einfach, Misha. Natürlich bricht die
Materie dieses Objekts immer mehr zusammen, je näher es dem Loch
kommt. Wenn es endlich sein unfreiwilliges Ziel erreicht hat, dann
hat es nur noch einen Durchmesser von noch nicht einmal einem
Zehntausendstel Millimeter. Und so ein kleines Ding paßt
natürlich leicht hinein.«
    Misha Jao tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn.
    »Ganz klar, Doktor. Darauf hätte ich auch selbst kommen
können, wenn ich nachgedacht hätte.«
    Das Funkgerät sprach an. Er drehte sich um und schaltete es
ein.
    »Einer von den Männern da draußen«, sagte
er.
    Das Gespräch der Offiziere verstummte.
    »Sir«, ertönte die Stimme eines Mannes aus den
Lautsprechern. »Ich habe hier etwas gefunden, was meiner
Meinung nach einmal zum Verdichterkranz eines terranischen
Impulstriebwerks gehört haben muß, wie es in Space-Jets
eingebaut wird.«
    »Sind Sie sicher?« fragte Julian Tifflor.
    »Absolut, Sir. So ein Verdichterkranz ist von einer Menge
molekularverdichtetem Ynkeloniums umgeben, das selbst unter einer
solchen Hitzeeinwirkung erst allmählich wegschmilzt. Ich kenne
mich in dieser Beziehung aus. Deshalb glaube ich mit einiger
Sicherheit sagen zu können, daß dies ein Teil einer
Space-Jet ist.«
    Der Solarmarschall blickte unwillkürlich auf den
Panoramaschirm, während sich die Augen Misha Jaos auf die
Ortungsgeräte richteten. Der Himmel über der VINCRA war
leer.
    »Ich fürchte, von den Insassen der Jet ist nichts mehr
übriggeblieben«, sagte Tifflor. »Sie haben den Kurs
des Schwarzen Loches gekreuzt und sind von diesem förmlich
zerrissen worden. Sagen Sie den Männern, daß sie an Bord
zurückkehren sollen.«
    Misha Jao führte den Befehl aus: Julian Tifflor sah, wie die
Männer in ihren Schutzanzügen auf das Schiff zueilten.
Draußen hatte sich die
    Natur offenbar etwas beruhigt. Der Sturm schien nicht mehr ganz so
stark zu sein.
    »Sir«, hallte die Stimme eines Mannes aus den
Lautsprechern. »Da kommt etwas auf die VINCRA zu.«
    Tifflor fuhr auf. Er beobachtete, daß die kleine Expedition
mit Hilfe der Fluggeräte zurück zur Korvette flüchtete.
Der Erste Offizier hastete auf seinen Platz. Seine Finger legten sich
auf die Tasten, mit denen er die Energieschirme einschalten konnte.
Er drückte sie jedoch nicht herunter, weil noch
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