Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 146 Maschine Des Bösen

PR TB 146 Maschine Des Bösen

Titel: PR TB 146 Maschine Des Bösen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
widerstehen zu
können.
    Und dann raste die Flutwelle heran. Sie schob Korallenbänke,
Bäume und Felsen vor sich her und rollte innerhalb weniger
Sekunden über die VINCRA hinweg. Deutlich spürte Tifflor,
daß der Raumer gepackt und weitergeschoben wurde, obwohl der
Pilot die Gravitationswerte bis auf über 8 g erhöhte, so
daß die Korvette nun mit insgesamt 11 g an den Boden von Oval
gepreßt wurde. Die Energieschirme glühten leuchtend rot
auf und wurden undurchsichtig. Hinter ihnen schien sich nur noch ein
schwarzes Nichts zu befinden.
    Der Raumer schwankte und zitterte. Das Material ächzte unter
der Belastung. Unwillkürlich dachte Tifflor an die Besatzungen
der Shifts, die sich irgendwo draußen befanden. Wenn sie nicht
blitzschnell gehandelt hatten und irgendwo hoch oben in den Bergen
Schutz gesucht hatten, waren sie verloren.
    Plötzlich wurde es ruhiger. Die VINCRA schien sich in
entgegengesetzter Richtung zu bewegen. Kreischend rutschten die
Landeteller über das zerberstende Gestein, und wiederum bebte
das Schiff so stark, daß Tifflor befürchtete, es werde
umkippen und dann wie ein Spielball von den Wassermassen
hinweggeschwemmt werden.
    Aber die Mächte der Natur erwiesen sich denen der
terranischen Technik in diesem Fall unterlegen. Allmählich wurde
es heller. Das bedrohliche Wabern der Energieschirme verringerte
sich. Das Kreischen des gequälten Materials auf dem Gestein
verhallte, und im Schiff wurde das Wispern, Klicken und Surren der
Instrumente wieder hörbar.
    Der Wasserspiegel fiel überraschend schnell. Tifflor bemerkte
allerlei Bäume und Gesträuch, die von den Fluten
hinweggeschwemmt wurden. Aus den Wolken stürzten Asche und
Lavamassen herab. Überall, wo sie ins Wasser schlugen, bildeten
sich weißliche Dunstfahnen. Der Himmel über der VINCRA
wurde bereits lichter, und auf dem Panoramaschirm konnte der
Solarmarschall sehen, daß der entstandene Vulkan seine
Tätigkeit einzustellen begann.
    Keiner von den Männern in der Zentrale sprach. Alle
beobachteten, was draußen geschah, obwohl das Schlimmste
bereits vorüber war. Weiter draußen gischteten donnernd
die zurückströmenden Wassermassen mit den nächsten
anrollenden Wellen zusammen. Mächtige Brecher bedrohten das Tal,
erreichten es jedoch nicht. Es schien, als sei irgendwo weit draußen
im Meer ein großer Trichter entstanden, der das Wasser mit
unwiderstehlicher Gewalt in sich hineinsaugte.
    Während der Pilot die Schwerkraftwerte wieder verringerte,
schüttelte sich Oval unter weiteren Beben. Und als das Wasser
den Boden in der Umgebung des Raumschiffs freigab, zeigte sich, daß
sich ein etwa zwanzig Meter breiter Spalt gebildet hatte, der von der
südwestlichen Öffnung des Tales bis fast zu den Bergen
heranreichte. Er führte in etwa hundert Meter Entfernung an der
VINCRA vorbei. In ihm brodelte das Wasser, als ob es kochte.
    Von dem Pflanzenbewuchs war nichts mehr vorhanden. Die Felsen
waren kahlgewaschen.

2.
    Als das letzte Beben verebbt war, schaltete der Pilot das
Antigravtriebwerk wieder auf Normalwert, so daß die gewohnte
Schwere von 1 g auf der Besatzung lastete.
    Julian Tifflor blickte den Astronomen O'Quiery an.
    »Was sagen Sie, Doktor?« fragte er mit ruhiger Stimme,
der die Nervenbelastung der letzten Stunde nicht anzumerken war. »War
das wirklich ein Schwarzes Loch?«
    »Es muß eins gewesen sein, Sir.« Die Hände
des Wissenschaftlers zitterten leicht, während sie fahrig über
die Folien glitten, die vor ihm lagen. Sie waren von der Positronik
ausgespien worden.
    »Misha Jao, bemühen Sie sich um die Shift-Besatzungen«,
befahl der Solarmarschall.
    »Ich bin bereits dabei, Sir. Bis jetzt hat sich noch niemand
gemeldet.«
    »Versuchen Sie es weiter.«
    Tifflor blickte zu den anderen Offizieren hinüber. Schweigend
und kommentarlos hatten sie ihre Arbeiten aufgenommen, die in solchen
Fällen zur Routine gehörten. Sie überprüften das
Schiff und testeten sämtliche Instrumente und Aggregate durch.
Überall leuchteten die Kontrollichter auf.
    »Es muß ein Schwarzes Loch gewesen sein«,
wiederholte Dr. O'Quiery. Er deutete auf eine Folie, die vor ihm lag.
»Durchmesser des Objektes etwa 0,8 Zentimeter.«
    »Wie bitte?« fragte Tifflor. Fassungslos blickte er
den Astronomen an. »Habe ich richtig gehört?«
    »Ich bin absolut sicher, Sir, daß das Schwarze Loch
nicht größer war. Zum Glück, Sir, denn sonst wäre
von uns kaum etwas übriggeblieben. Vergessen Sie nicht, daß
sich in einem Objekt einer solchen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher