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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe
Autoren: Perry Rhodan
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Spektralverschiebung, die die
Hypertaster an den Sternen der Umgebung festgestellt haben.«
    Vymur Alsaya runzelte die Stirn.
    »Der Computer kann die Spektralverschiebung nicht
einordnen?« fragte er ungläubig.
    »So ist es«, stellte Stefan Sokolow fest. »Es
handelt sich um ein nicht registriertes Phänomen.«
    Alsaya schluckte.
    Seine Hauptfachgebiete waren die Biochemie und Philosophie, auch
wenn er seit längerer Zeit sein Geld als Buch- und Trivideoautor
von Expeditionsberichten und phantastischen Erzählungen
verdiente, aber er hatte zur Vorbereitung seines Dienstes in der
Explorerflotte auch eine Ausbildung als Astrogator genossen und auf
den drei Explorerschiffen, auf denen er Dienst getan hatte, jeweils
die Funktion des Ersten Astrogators bekleidet. Deshalb wußte
er, daß die eigentlich auf dem Gebiet der
Spektralverschiebungen der Sterne keine unbekannten Phänomene
mehr geben konnte.
    Andererseits war ihm auch bekannt, daß die Hauptpositroniken
aller Fernraumschiffe unter anderem über ein umfangreiches
astrophysikalisches Wissen verfügten, das - zumindest bei den
Schiffen der terranischen Raumfluggesellschaften - ständig auf
den neuesten Stand gebracht wurde.
    Wenn der Computer die angemessene Spektralverschiebung also nicht
einzuordnen vermochte, dann handelte es sich tatsächlich um ein
unbekanntes Phänomen.
    »Was werden Sie unternehmen, Kapitän?« wandte
Alsaya sich an Broda.
    Everett Broda zuckte mit den Schultern.
    »Mir bleibt gar nichts weiter übrig, als ein zweites
Mal zu versuchen, in den Linearraum zu gehen - selbstverständlich
erst, wenn alle
    Systeme des Schiffes überprüft worden sind. Falls auch
der zweite Versuch mißglückt, muß ich über
Hyperkom einen Notruf ausstrahlen. Das nächste besiedelte
Sonnensystem ist siebeneinhalb Lichtjahre entfernt. Da unsere Vorräte
einschließlich der Notvorräte aber nur für ein Jahr
ausreichen, wäre es sinnlos, den Flug mit
Unterlichtgeschwindigkeit fortzusetzen.«
    Vymur Alsaya nickte.
    Es konnte also durchaus sein, daß die VIRGO BETA festsaß,
wobei es keine Rolle spielte, ob sie dabei mit einer Geschwindigkeit
von fünfundneunzig Prozent LG flog. Wenn das so war, dann blieb
nur die Hoffnung, daß das, was das Eindringen in den Linearraum
verhinderte, nicht auch die überlichtschnelle Fortpflanzung von
Hyperwellen unterband. In diesem Fall wäre die VIRGO BETA nach
einem Jahr ein Totenschiff gewesen - und wahrscheinlich lange vorher
ein Tollhaus.
    Aber diese Befürchtung äußerte er nicht. Er wußte,
daß der Kapitän von sich aus die gleichen Überlegungen
anstellte wie er.
    Als sich aus der kleinen Gruppe der Verbindungsoffiziere ein
junger Mann löste und auf den Kapitän zukam, blickten Broda
und Alsaya ihm interessiert entgegen.
    »Sir!« sagte der junge Offizier. »Unsere VIP hat
sich gemeldet und um schnelle Aufklärung gebeten. Was darf ich
der Dame sagen?«
    Der Kapitän überlegte nur kurz, dann hellte sich sein
Gesicht auf. Er wandte sich an Alsaya und meinte:
    »Darf ich Sie um einen großen Gefallen bitten, Mr.
Alsaya?«
    Vymur lächelte verstohlen und erwiderte:
    »Wahrscheinlich möchten Sie, daß ich die Sorgen
der Dame zerstreue, Kapitän. Wer ist es denn?«
    Everett Broda senkte unwillkürlich die Stimme, als er
antwortete:
    »Es handelt sich um Saphira Codalska, den weiblichen
Administrator des Moorhoeven-Systems. Ich wäre tatsächlich
froh, wenn Sie sich ein wenig um die Dame kümmern würden,
Mr. Alsaya.«
    Vymur Alsaya stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Saphira Codalska!« sagte er überrascht. »Ich
habe von ihr gehört. Sie war Schönheitstänzerin,
Sängerin und Journalistin, bevor sie sich der Politik zuwandte
und nach einer steilen Karriere zum Administrator des
Moorhoeven-Systems gewählt wurde. Kapitän, ich werde die
Aufgabe, die Dame zu trösten, mit Freuden übernehmen.«
    »Danke!« sagte Broda erleichtert.
    Kaum hatte Vymur Alsaya den Türmelder betätigt, als sich
das Kabinenschott auch schon öffnete.
    Der Flur, in den er trat, bewies, daß Saphira Codalska eine
Luxuskabine bewohnte, praktisch eine ganze Wohnung mit Wohn- und
Schlafzelle, Bad und Toilette. Es beeindruckte ihn wenig, sondern
    bestätigte nur das, was er bisher über die Dame erfahren
hatte.
    In der offenen Tür zur Wohnzelle stand ein makellos
gewachsener und ebenso makellos gekleideter Mann, der etwa vierzig
Jahre alt sein mochte, also fünf Jahre jünger als Vymur
Alsaya.
    Der Mann verzog das absolut symmetrische Gesicht zu
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