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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe
Autoren: Perry Rhodan
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mit ihm los?«
    Vymur entschloß sich, ihr die Wahrheit zu sagen. Sie sah
nicht danach aus, als würde sie hysterisch werden.
    »Es hängt fest, Saphira«, antwortete er. »Ein
bisher unbekanntes Phänomen verhindert, daß es in den
Zwischenraum geht. Der Stoß vorhin hat es endgültig
bewiesen.«
    »Aber wir können doch mit den Normaltriebwerken
fliegen?« erkundigte sich Saphira.
    Vymur nickte.
    »Sicher können wir das. Aber das nützt uns
überhaupt nichts. Das nächste besiedelte Sonnensystem ist
zu weit entfernt. Der Kapitän wird einen Notruf ausstrahlen
lassen und abwarten, bis entweder Hilfe kommt oder bis das
unerklärliche Phänomen ebenso plötzlich verschwindet,
wie es auftauchte.«
    Saphira Codalska stellte ihr halbgeleertes Glas auf einem Tisch
aus durchsichtigem Plastikmaterial ab.
    »Das ist zu wenig, Vymur«, erklärte sie. »Wenn
unser Schiff den Normalraum nicht verlassen kann, dann vermag uns
auch kein anderes Schiff zu helfen. Vielleicht handelt es sich um ein
Phänomen, das die gesamte Galaxis betrifft. Dann wären
Linearflüge generell unmöglich.«
    »Wir sollten nicht zu schwarz sehen, Saphira«,
erwiderte Vymur. »Unsere Vorräte reichen für ein
Jahr, und in dieser Zeit werden wir bestimmt einen Ausweg finden.«
    »Das befriedigt mich nicht«, erklärte Saphira
ernst. »Als Administrator des Moorhoeven-Systems habe ich
Verpflichtungen, die ich nicht vernachlässigen darf. Die Bürger
des Moorhoeven-Systems brauchen mich.«
    Vymur Alsaya nickte bedächtig, um Zeit zum Nachdenken zu
finden. Er rief sich ins Gedächtnis, was er über das
Moorhoeven-System wußte.
    Die Sonne Moorhoeven war ein blauer Riesenstern, der von insgesamt
neunzehn Planeten umkreist wurde. Die Hauptwelt hieß Quadriga.
Außer Quadriga waren noch zwei Planeten des Systems besiedelt
worden. Ihre Namen fielen Vymur nicht ein, aber das war unwichtig.
    Wichtig dagegen erschien es ihm, daß die drei besiedelten
Planeten des Moorhoeven-Systems lange Zeit keine wesentlichen
Fortschritte gemacht hatten. Es waren unwirtliche Welten, und selbst
auf Quadriga hatten sich die Kolonisten wegen der Unwirtlichkeit
dieser Welt anfangs auf wenigen Stellen zusammengeballt.
    Erst nach dem Amtsantritt von Saphira Codalska war die Stagnation
durchbrochen worden. Quadriga hatte ein Wetterregelungssystem
erhalten. Die drei wichtigsten Industriezweige - Pharmazie,
Elektronik und Robotik - hatten einen starken Aufschwung genommen,
ohne daß sie die Hilfe der General Cosmic Company beansprucht
und sich damit von der GCC abhängig gemacht hätten.
    Ja, es schien tatsächlich, als sei Saphira Codalska der
Katalysator
    gewesen, der eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte des
Moorhoeven-Systems eingeleitet hatte. So gesehen, brauchten seine
Bürger ihren weiblichen Administrator tatsächlich, wenn die
positive Entwicklung nicht versanden sollte.
    Vymur fragte sich, ob jemand Interesse daran hatte, diese
Entwicklung zu hemmen, indem er dafür sorgte, daß Saphira
Codalska für längere Zeit aus dem Verkehr gezogen wurde.
    Prinzipiell hielt er es nicht für unmöglich, aber er
bezweifelte es, denn das Moorhoeven-System war trotz seines
Aufschwungs wirtschaftlich kein bedeutender Faktor innerhalb der
bekannten Galaxis und konnte daher auch keiner der großen
Interessengruppen im Wege stehen.
    Ganz davon abgesehen, daß dann, wenn es sich um eine
gezielte Aktion handelte, vorausgesetzt werden mußte, daß
es jemandem gelungen war, eine Art Waffe zu entwickeln, mit der sich
der Linearraumeintritt von Raumschiffen verhindern ließ.
    Nein, ein solcher Aufwand wäre im Verhältnis zum
erwarteten Effekt nicht ökonomisch gewesen. Wenn jemand Saphira
Codalska ausschalten wollte, konnte er das auf andere Art und Weise
billiger haben. Ein gedungener Profikiller hätte genügt.
    »Zu welchem Resultat sind Sie gekommen, Vymur?« fragte
Saphira.
    Vymur Alsaya fühlte sich ertappt, durchschaut, entblößt.
Er wunderte sich über den scharfen analytischen Verstand dieser
Frau.
    Er lächelte und verbarg seine Gedanken hinter diesem Lächeln.
    »Sie erstaunen mich, Saphira«, erwiderte er. »Woher
wollen Sie wissen, mit welchem Gedankengang ich mich beschäftigte?«
    Saphira lachte leise.
    »Es ist doch nur logisch, daß Sie sich fragen, ob
jemand mich ausschalten möchte und deshalb unser Schiff
lahmlegte.«
    Vymur nickte wieder.
    »Ja, das stimmt. Aber das Resultat meines Nachdenkens ist
negativ. Der Aufwand wäre zu groß im Vergleich zum
Resultat. Ich denke,
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