Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
einem
höflichen Lächeln und sagte:
    »Bitte, treten Sie näher, Mr. Alsaya! Lady Saphira
erwartet Sie.«
    Aus der Wohnzelle kam ein leises Lachen, dann die Stimme einer
Frau - eine leicht rauchig klingende kehlige Stimme, wie Vymur
feststellte.
    »Sei nicht so steif, Patrick!« sagte die Stimme. »Mr.
Alsaya, bitte kommen Sie herein! Und du wartest draußen,
Patrick!«
    »Wie Sie befehlen, Mylady«, sagte der Mann und trat
zur Seite.
    Vymur Alsaya war amüsiert, ließ sich aber nichts
anmerken. Dieser so perfekte Butler war zweifellos ein Roboter mit
ausgezeichneter Menschenmaske.
    Alsaya trat an Patrick vorbei, tat ein paar Schritte in die
Wohnzelle hinein, blieb stehen und verbeugte sich leicht.
    »Ich grüße Sie, Mylady!« sagte er höflich.
    Gleichzeitig ließ er seinen Blick durch den Raum wandern.
    Es war eine der mit allem Komfort ausgestatteten Luxuszellen, wie
man sie auf den großen Passagierraumern findet.
    »In welche Kategorie stufen Sie mich ein, Mr. Alsaya?«
fragte die Bewohnerin dieser Kabine.
    Vymur wandte seine Aufmerksamkeit voll der Dame zu, die dekorativ
ausgestreckt auf einem Möbel lag, das halb Liege, halb Sessel
war und sich offensichtlich verstellen ließ.
    Saphira Codalska war eine Schönheit und eine reife Frau dazu,
und ihr eleganter Hosenanzug aus golden glitzerndem Howaltit
unterstrich ihre Weiblichkeit in einem Maße, das einen weniger
erfahrenen Mann als Vymur sicherlich verwirrt hätte.
    So aber lächelte er nur gewinnend und antwortete:
    »In die Kategorie Frau, Mylady - und innerhalb dieser
Kategorie in die Spitzenklasse.«
    »Ich bewundere Ihren Scharfsinn«, sagte Saphira
Codalska und erhob sich in einer einzigen fließenden Bewegung.
    Vymur stellte fest, daß er sich in seiner Einstufung nicht
geirrt hatte. Saphira Codalska bewegte sich anmutig und ohne billige
Effekthascherei. Er schätzte sie auf siebenunddreißig
Jahre. Sie mochte 1,68 Meter groß sein, war zierlich gebaut und
hatte dennoch die richtigen Proportionen an den richtigen Stellen.
Ihr pechschwarzes Haar schimmerte seidig, und ihre pechschwarzen
Augen blickten Vymur gelassen entgegen.
    Als sie ihre rechte Hand ausstreckte, trat Vymur näher,
ergriff die
    Hand und wollte einen Handkuß andeuten.
    In diesem Augenblick ging erneut ein heftiger Stoß durch das
Schiff. Vymur wurde nach vorn katapultiert, prallte gegen die Frau
und stürzte mit ihr auf den Liegesessel.
    Als nichts weiter geschah, wollte Vymur sich mit einer gemurmelten
Entschuldigung erheben. Aber Saphira Codalska schien damit nicht
einverstanden zu sein.
    Sie legte ihm ihre Hand in den Nacken und flüsterte: »Sind
Sie immer so stürmisch, junger Mann?« Danach lehnte sie
sich zurück und wartete mit halbgeöffnetem Mund auf das,
was nach ihrer Meinung offenkundig unvermeidlich war.
    Doch Vymur Alsaya machte sich sanft los, erhob sich und sagte:
    »Ich bitte um Entschuldigung, Mylady. Und was Ihre Frage
betrifft: Ich kann noch stürmischer sein, aber ich mag es nicht,
wenn ein imaginärer Stiefel mich in den Rücken tritt,
anstatt daß mir die Initiative überlassen bleibt.«
    Saphira Codalska setzte sich auf. Ihr Gesicht drückte
Verwunderung aus - und ein wenig Ärger.
    Schließlich lächelte sie.
    »Ich habe einige Ihrer Trivideospiele gesehen und sogar
einen Ihrer Fouls gelesen, Vymur«, sagte sie. »Aber ich
hätte nicht gedacht, daß Sie ein so harter Bursche sind.
Ach, tasten Sie doch zwei Drinks für uns - und nennen Sie mich
Saphira, ja?«
    »Danke, Saphira«, erwiderte Vymur und begab sich zu
der teuren Automat-Bar im Hintergrund des Raumes. Während er
zwei Starfires tastete, erklärte er: »Ich bin keineswegs
ein harter Bursche, nur ziemlich eigensinnig. Aber das war ich schon
als Kind. Das Leben hat mich gelehrt, daß ich damit recht
hatte. Wer mit sich zufrieden sein will, muß eine gehörige
Portion Eigensinn aufbringen, sonst verliert er die Selbstachtung.«
    Er nahm die beiden Gläser, die auf dem Servierautomaten der
Bar erschienen, und kehrte mit ihnen zu Saphira zurück.
    Saphira erhob sich, nahm das Glas, das Vymur ihr reichte, hob es
an die Lippen und sagte:
    »Auf die Selbstachtung, Vymur!«
    Vymur Alsaya sagte nichts, sondern trank schweigend. Als Saphira
sich wieder setzte und durch einen Knopfdruck ihr Möbelstück
in einen Sessel verwandelte, nahm er auf dem gegenüberstehenden
Sessel Platz.
    Saphira Codalska blickte ihn lange an, dann fragte sie:
    »Was ist mit unserem Schiff los, Vymur? Ich meine, was ist
tatsächlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher