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PR TB 139 Die Sonnengeister

PR TB 139 Die Sonnengeister

Titel: PR TB 139 Die Sonnengeister
Autoren: Perry Rhodan
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sah, dass er auf diese Weise nicht weiterkommen würde.
Er ging auf ein anderes Thema über.
    »Wie bestreitest du deinen Lebensunterhalt?«
erkundigte er sich.
    »Ich bin Prospektor. Ich finde die Metalle und Mineralien,
die die Leute hier brauchen.«
    »Erinnerst du dich an deinen letzten Gang?«
    »Ja.«
    »Wo warst du?«
    »Wo ich immer hingehe: im Tal der Hängebäume.«
    »Warst du erfolgreich?«
    »Ich fand ein neues Erzlager, wahrscheinlich Titan.«
    »Und auf dem Rückweg ...Was geschah da?«
    Unter dunklen Brauen hervor schoss Yorn Bekker ein Blitz entgegen.
    »Nichts!«
    »Absolut nichts ...?« fragte Bekker gedehnt.
    »Warum stellst du diese Fragen?« kehrte Jariel Borr
den Spieß um.
    »Weil ich dir helfen möchte«, antwortete Bekker.
    Da stand Borr plötzlich auf. Er wollte damit wohl andeuten,
dass er den Besuch für beendet halte. Aber bevor er ging, sagte
er noch etwas, worüber Yorn Bekker sich in naher Zukunft noch
oft den Kopf zerbrechen würde.
    »Des Menschen Streben muss darauf gerichtet sein, vom
Zustand der Hilfsbedürftigkeit sich so rasch und so weit wie
möglich zu entfernen. Er muss danach trachten, einen Zustand zu
erreichen, in dem er selbst Hilfe leisten kann, anstatt selbst als
Empfänger fremder Hilfe aufzutreten. Diesen Zustand, Fremder,
habe ich erreicht. Ich bedarf deiner Hilfe nicht.«
    Mit diesen Worten wandte er sich um und schritt durch die Tür,
die ins Innere des Gefängnisses führte, davon. Zurück
blieb ein über alle Maßen verblüffter, nachdenklicher
Yorn Bekker.

3.
    Bevor er das Gefängnis verließ, unterhielt sich Bekker
mit dem Arzt. Er war ein junger Mann, der aus Abenteuerlust nach
Neuffun gekommen war. Unter der Reihe seiner Vorfahren mussten sich
ein paar Afrikaner befunden haben: Er war dunkelhäutig und besaß
kräftig ausgebildete Lippen. Sein Haar war jedoch glatt. Im
Laufe der Unterhaltung lernte Yorn

    Bekker ihn als einen aufgeweckten Mann kennen, der sein Fach
verstand und über eine scharfe Beobachtungsgabe verfügte.
Er hieß Yehoo Valmar.
    »Sie kommen hierher, als hätten sie den Verstand
verloren«, berichtete er, sich auf die Gefangenen beziehend.
»Sie verstehen es kaum, ein vernünftiges Wort zu sagen.
Aber mit der Zeit ändert sich das. Je länger sie hier sind,
desto eher benehmen sie sich wieder wie vernünftige Menschen,
die sie ja vorher waren, bevor das ... Unheimliche von ihnen Besitz
ergriff.«
    »Wofür halten Sie es?« fragte Bekker. »Ich
meine... das Unheimliche?«
    Valmar zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß es nicht. Es ist nichts, das meine
Wissenschaft feststellen oder ergründen könnte. Aber irgend
etwas macht sich in ihrem Geist breit und verändert ihn.«
    »Unterhalten Sie sich oft mit den Leuten?« wollte
Bekker wissen.
    »Beijeder Gelegenheit.«
    »Haben Sie sie einmal darauf angesprochen, dass Sie ihnen
Hilfe bringen wollen?«
    »O ja!« rief Valmar. »Und wie sie darauf
reagiert haben! Sie sagen immer, sie brauchen keine Hilfe. Sie sind
selbst in der Lage, behaupten sie, Hilfe zu leisten. Oder so was
Ähnliches. Das ist ein ganz eigenartiges Thema. Sind Sie auch
darauf gestoßen?«
    »Ja«, bekannte Bekker. »Borr wurde bei diesem
Thema sogar recht gesprächig. Allerdings kam es mir so vor, als
zitiere er aus irgendeinem Buch.«
    Yehoo Valmar nickte.
    »Ja, den Eindruck hat man manchmal«, gab er zu.
    Yorn Bekker kehrte zunächst mit Nibor Terhaan zu dessen
Wohnung zurück.
    »Kennen Sie das Tal der Hängebäume?« fragte
er.
    »Wo Jariel immer hinging? Ich war noch nie dort; aber ich
kann Ihnen den Weg beschreiben, falls Sie sich dafür
interessieren.«
    Bekker wehrte ab.
    »Ich werde Sunik zu Ihnen schicken, der kann solche Dinge
besser behalten.«
    »Was haben Sie als nächstes vor?«
    Yorn Bekker sah ihn an.
    »Das weiß ich noch nicht«, sagte er.
    Als er in der Unterkunft auftauchte, war Guy Taitinger gerade
dabei, sich zu beschweren.
    »Die Organisation hier ist miserabel! Mir kneift der Hunger
den Magen zusammen, aber ich kann in diesem ganzen Haus nichts
Essbares finden. Und eine Servoautomatik gibt es auch nicht!«
    »Ich habe noch eine ganze Portion Tigerhasen
    Stew in meinem Vorratsbeutel«, meldete sich Sunik. »Willst
du davon haben?« »Bäh ...!« machte Taitinger
angewidert.
    »Wieso? Ich verdaue nicht, ich verkleinere nur«,
erläuterte der Roboter. »Das Zeug ist noch genauso
hygienisch wie gestern abend, als Terhaan es uns vorsetzte.«
    »Geh zu Terhaan!« riet Bekker dem Leutnant. »Er
wird dich
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