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PR TB 139 Die Sonnengeister

PR TB 139 Die Sonnengeister

Titel: PR TB 139 Die Sonnengeister
Autoren: Perry Rhodan
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zum Frühstück einladen.«
    »Das tue ich!« verpflichtete sich Taitinger. »Es
sei denn, du hast etwas ...«
    Bekker schüttelte den Kopf.
    »Ich habe nichts. Ich habe mit Jariel Borr gesprochen ...
dem Mann, mit dem die ganze Sache anfing. Aber es kam nichts dabei
heraus. Bis auf einen Spruch.«
    »Und der hieß?« erkundigte sich Norma Singer
interessiert.
    »Ich bin nicht ganz sicher, ob ich ihn wieder
zusammenbringe«, sinnierte Bekker. »Aber er ging ungefähr
so: der Mensch hat die Aufgabe, sich vom Status der
Hilfsbedürftigkeit so rasch wie möglich zu entfernen. Er
muss sein Trachten darauf richten, einen Zustand zu erreichen, in dem
er selbst Hilfe geben kann, anstatt selbst der Hilfe zu bedürfen...
oder so

    ähnlich.«
    Norma sah nachdenklich vor sich hin.
    »Klingt ganz vernünftig«, meinte sie.
    »Ja, verdammt vernünftig! Das Schlimme ist, ich meine,
ich hätte dasselbe schon einmal gehört, weit von hier
entfernt, und sicher nicht aus dem Mund eines Irren, der Leute
erschießt, weil sie ihm auf die Schulter klopfen.«
    »Sie sind nicht irr!« erklärte Sunik an dieser
Stelle mit Nachdruck.
    Yorn Bekker sah ihn auffordernd an. Wenn Sunik sich in dieser
Weise äußerte, dann wusste man, dass er in der
Zwischenzeit nachgedacht hatte und zu gewissen Schlüssen
gekommen war. Da sein Nachdenken sich auf der Basis der reinen, von
keinerlei Emotionen getrübten Logik vollzog, war es gewöhnlich
der Mühe wert, sich die Resultate seiner Gedankengänge
anzuhören.
    »Also ...?« forderte Bekker ihn auf.
    »Der Grundstock eines menschlichen Bewusstseins - und in
geringerem Maße auch der jedes anderen, zum Beispiel tierischen
Bewusstseins - ist ein Quantenbündel pesionischer Energie«,
begann Sunik, zwar immer noch mit plärrender Stimme, aber
offenbar tiefernst. »Es lässt sich ausdenken, dass man
solche Bewusstseinskerne dereinst synthetisch wird erzeugen können.
Sie bestünden eben aus einem Quantenbündel pesionischer
Energie und trügen in sich die Bewusstseinscharakteristika eines
denkenden Wesens, das es überhaupt nicht gibt. Man könnte
sich dieses Quantenbündel als autark denken, als eine Einheit,
die aus eigener Kraft existieren kann und der Hülle des
menschlichen Körpers nicht bedarf. Man könnte sich aber
auch denken, dass ein solches Bündel mit Eifer nach einem Körper
sucht, in dem es unterkommen kann. Es würde dann aus sich heraus
den Drang entwickeln, das andere Quantenbündel -nämlich
jenes, auf dem das Bewusstsein des besetzten Körpers aufbaut -
zu verdrängen und selbst dessen Platz einzunehmen.«
    Er schwieg. Es war seine Art, ein Thema anzureißen und dann
eine Pause zu machen, um den anderen Gelegenheit zum Nachdenken zu
geben.
    »Der Nebelfleck«, begann Norma Singer als erste, »den
wir in der vergangenen Nacht sahen, war also nichts anderes als die
äußere Erscheinungsform eines solchen Quantenbündels.
Es drang in Uule Ratterns Haus ein und besetzte Uules Körper!«
    »Ich sage nicht, dass es so war!« verteidigte Sunik
seine Position. »Ich sage: das wäre eine mögliche
Erklärung.«
    »Aber woher kommen diese Bündel?« fragte
Taitinger.
    »Das scheint mir die Frage zu sein, auf die wir uns zu
konzentrieren haben«, meldete Yorn Bekker sich zu Wort.
    »Du glaubst also an seine Hypothese?« erkundigte sich
Taitinger und deutete dabei auf den Robot.
    »Ich halte sie für äußerst plausibel. Wir
benützen sie als Modellvorstellung und sehen zu, ob wir damit
weiterkommen. Also, Sunik: Woher?«
    Sunik hob nur die Schultern.
    »Ist es möglich, dass dieser Planet sie produziert?«
fragte Norma.
    »Wenn, dann erst seit kurzem«, gab der Robot zu
bedenken.
    »Eine andere Frage!« meldete sich Bekker von neuem:
»Handelt es sich hier um eine gezielte Aktion - und wenn ja:
welches ist ihr Ziel? - oder haben wir es mit einem mehr oder weniger
statistischen, zufälligen Vorgang zu tun.«
    Sie dachten eine Zeitlang darüber nach.
    »Statistisch«, entschied sich Taitinger sodann. »Das
Verhalten der Befallenen ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Ich
möchte den sehen, der ein Ziel dahinter erkennen kann.«
    »Du gehst womöglich von falschen Voraussetzungen aus«,
warnte ihn Sunik. »Du hältst für

    zufällig, was dein Verstand, deine Logik dir nicht
auseinandersetzen können. Wie aber, wenn es sich nun wirklich um
den Angriff einer fremden Macht handelt, die völlig anders denkt
und überlegt als du? Glaubst du, du könntest Fremdlogik und
Zufall voneinander
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