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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat
Autoren: Perry Rhodan
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hier befinde. Und ich weiß
nichts von einer bevorstehenden Invasion von Wega.«
    Die beiden Männer betrachteten ihn mit spöttischem,
ungläubigem Lächeln.
    »Er mag leugnen, wie er will, Sakhmo-Chan«, sagte der
Uniformierte. »Wir werden die Wahrheit aus ihm herausbringen.«
    Der Weißhaarige hob warnend die Hand.
    »Ich kenne die Tüchtigkeit deiner Truppe, General. Aber
ich möchte, daß diesem Spion zunächst keine
Gelegenheit gegeben wird, aus eigenem Antrieb ein Geständnis
abzulegen.«

    Er blickte Julian auffordernd an.
    »Ich bin kein Spion und habe kein Geständnis
abzulegen«, erklärte Tifflor mit Nachdruck. »Ich
selbst bin einem Attentat zum Opfer gefallen. Ich bin gerne bereit,
dir darüber zu berichten.«
    Der General machte eine verächtliche Handbewegung.
    »Die Zeit des mächtigen Sakhmo-Chan ist zu wertvoll,
als daß er sich Lügengeschichten anhören möchte«,
sagte er zornig. »Gestehst du, ein Spion zu sein, oder nicht?«
    »Nein!«
    Sakhmo-Chan hob die Schultern.
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, General, als ihn
abführen zu lassen. Er bekommt einen Tag lang Gelegenheit, sein
Geständnis abzulegen. Danach übergebe ich ihn in die Hände
deiner Spezialisten.«
    Als sei diese Bemerkung ein Befehl gewesen, öffnete sich die
Tür, und fünf schwerbewaffnete Uniformierte kamen herein.
Sie nahmen Julian Tifflor in die Mitte und führten ihn ab. Das
letzte, was er hörte, war ein spöttisches Lachen des
Generals und die halblaute Bemerkung:
    »Hertha! Für wie dumm der Kerl uns wohl hält?«
    Die kahle Zelle enthielt eine grelle Deckenlampe, eine harte Liege
und einen Eimer zur Verrichtung der Notdurft. Die Tür war aus
widerstandsfähigem Stahl und hatte eine komplizierte
elektronische Verriegelung, diejeden Fluchtgedanken schon im Keim
tötete.
    Julian Tifflor saß auf der Kante der Liege und hatte den
Kopf in die Hände gestützt. Zuviel war in den vergangenen
Stunden auf ihn eingestürzt. Er sah auf die Uhr und nahm zur
Kenntnis, daß es zwanzig Minuten nach siebzehn Uhr war. Seit
über neun Stunden befand er sich in dieser fremden Welt.
    Es war müßig, darüber nachzudenken, inwiefern sie
sich von der Welt, die er kannte, unterschied und ob die beiden
Welten in der Vergangenheit einmal gemeinsame Wege gegangen waren,
die sich dann voneinander getrennt und in verschiedene Richtungen
geführt hatten. Und doch ließ sich ein Gedankenexperiment
durchführen. Gesetzt den Fall, überlegte Tifflor, die
Dritte Macht, die sich nach Perry Rhodans Flug zum Mond vor annähernd
fünfzehnhundert Jahren am Ufer des Goshun-Salzsees etabliert
hatte, wäre den Angriffen der damaligen irdischen Machtblöcke
zum Opfer gefallen, anstatt, wie sie es in Tifflors Universum getan
hatte, diese Angriffe mit Hilfe arkonidischer Technologie
zurückzuschlagen und sich selbst letztlich zum Dirigenten des
Konzerts terranischer Mächte aufzuschwingen. Weiterhin gesetzt
den Fall, es wäre der ostasiatische oder der sowjetische Block
gewesen, dem die Niederwerfung der Dritten Macht gelang: Hätte
sich aus diesem Ereignis nicht eine Welt wie diese entwickeln müssen?
Eine Welt, die über eine hochentwickelte Technologie verfügte,
ihre Bürger aber immer noch in Armut und Primitivität leben
ließ? Denn was ist charakteristischer für totalitäre
Systeme als die krasse Diskrepanz zwischen technischem Wissen und dem
Lebensstandard der Bevölkerung?
    Eine solche Welt schien sich hier entwickelt zu haben. Julian
Tifflor hatte keine Möglichkeit, festzustellen, ob seine
Hypothese richtig war. Aber wenigstens erschien sie ihm plausibel.
    Der erste Mensch, dem er auf dieser Welt begegnete, war Vannisch
Serk, der ihn für einen Verrückten hielt. Vannisch war ein
armer Bauer, dessen Aufgabe es wahrscheinlich war, draußen auf
den Feldern zu arbeiten. Die zweite Begegnung, die mit Öwan
Patsch, war, wie Julian sich durch längeres Nachdenken überzeugt
hatte, längst nicht so zufällig gewesen, wie sie ihm zuerst
vorgekommen war. Er erinnerte sich an den Augenblick, als er die
Staubwolke, die Patschs Fahrzeug aufwirbelte, zum erstenmal sah. Die
Spitze der Staubwolke war
    zielbewußt auf ihn zugekommen. Öwan Patsch hatte
gewußt, *daß sich da ein Fremder befand, und war
losgefahren, um ihn zu holen und ins Hauptstaatsamt zu bringen.
    Woher aber hatte er von der Existenz des Fremden gewußt?
Doch nur von Vannisch Serk. Und wie hatte Van-nisch Öwan
informiert? Gewiß, es waren zwischen der Begegnung mit Vannisch
und der mit
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