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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat
Autoren: Perry Rhodan
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Öwan mehrere Stunden vergangen. Aber die Zeit hätte
für Vannisch nicht ausgereicht, um in die Stadt zu laufen und
dort seine Nachricht loszuwerden. Er schien nicht über ein
Fahrzeug zu verfügen, und ob es dort draußen am Rande der
Wüste Kommunikationsanlagen wie Radiokome

    oder Telephone gab, daran war wohl zu zweifeln.
    Dieser eine Vorfall wäre nicht genug gewesen, um Ju-lian
Tifflor eine feste Meinung bilden zu lassen. Es hatte noch zwei
weitere gegeben, die ihm dazu verhalfen.
    Sakhmo-Chan hatte gesagt »Dann bleibt uns nichts anderes
übrig, als ihn abführen zu lassen« und daraufhin
hatte sich die Tür zu seinem Gemach geöffnet. Es konnte
sich nicht um ein akustisches Kommando gehandelt haben, das von einem
elektronischen Sensor verarbeitet und in einen Impuls übersetzt
wurde, der die Tür öffnete. Derart komplizierte und
beiläufige akustische Befehle gab es nicht auf dieser Welt,
deren Technik trotz aller Fortschrittlichkeit mit einer gewissen
Unbeholfenheit behaftet war. Oder war es möglich, daß die
fünf Polizisten draußen im Vorraum gewartet, Sakhmo-Chans
Worte über ein Interkom-System gehört und dann die Tür
von sich aus geöffnet hatten. Aber Julian zweifelte daran, daß
es so vor sich gegangen war.
    Schuld daran war die letzte Bemerkung des Generals, die er eben
noch hatte hören können, bevor er abgeführt wurde.
»Hertha! Für wie dumm der Kerl uns wohl hält?«
hatte der General gesagt. Julian Tifflor hatte den Namen Hertha nur
ein einziges Mal gebraucht: Öwan Patsch gegenüber, als er
diesem seine Hilflosigkeit klarmachen wollte. Woher wußte der
General davon? Öwan hatte auf dem Weg in die Stadt kein
Funkgespräch geführt, und im Gemach des Sakhmo-Chan war
während Julians Anwesenheit keinerlei Information von außen
empfangen worden.
    Woher also?
    Es gab nur eine denkbare Erklärung. Die Menschen dieser Welt
- wahrscheinlich nicht alle, sondern nur die Funktionäre des
Systems - standen miteinander in tele-pathischem Kontakt. Es fiel
Julian zwar schwer, Van-nisch Serk für einen Funktionär zu
halten. Aber was hatte er dort draußen alleine zu suchen
gehabt? Womöglich war er ein Beobachter, der für die
Regierung arbeitete. Einer der zu melden hatte, wenn sich in der
Einöde rings um die Stadt etwas Ungewöhnliches ereignete.
    Auf telepathischem Wege hatte Vannisch über seine Begegnung
mit dem Fremden berichtet. Auf dem Weg in die Stadt hatte Öwan
Patsch, ebenfalls telepathisch, seine Erfahrungen mit dem Fremden
geschildert - darunter dessen Behauptung, er komme von einer Welt
namens Hertha. Und Sakhmo-Chans Befehl, die Tür zu öffnen,
war wiederum telepathischer Natur gewesen.
    Es konnte sich nicht um die herkömmliche Art von Telepathie
handeln, die den Telepathen befähigte, mehr oder weniger nach
Wunsch die Gedanken anderer Menschen, besonders anderer Telepathen zu
lenken. Sonst hätte Sakhmo-Chan wahrscheinlich in Julians
Bewußtsein blicken und dort erkennen können, daß er
keineswegs der Spion war, für den er gehalten »wurde. Es
mußte eine antrainierte Version der Telepathie sein, die nur
dann wirksam wurde, wenn der Telepath ausdrücklich die Absicht
hatte, Informationen zu übermitteln.
    Julian Tifflor hatte eine vage Vorstellung, wie er sich die
Entwicklung zunutze machen könne. Man erwartete eine Invasion
von Wega. Die interstellare Raumfahrt war also auch auf dieser Welt
bekannt, aber es war nicht zur Entstehung des Solaren Imperiums
gekommen, das man auf Tifflors heimatlicher Bezugsebene kannte. Die
Erde - denn um die Erde handelte es sich ohne Zweifel bei diesem
Planeten - lebte in Furcht vor einem ihrer nächsten Nachbarn,
dem Wega-System. Ob diese Furcht
    begründet war oder nicht, das blieb dahingestellt. Totalitäre
Systeme lebten ständig in der Furcht vor feindlichen
Übergriffen.
    Mochte es aber von selten des Wega-Systems Invasionspläne
geben oder nicht, Julian Tifflor hatte die feste Absicht, die Furcht
des Sakhmo-Chan für seine Zwecke zu gebrauchen.
    Es war merkwürdig, daß man sich nicht die Mühe
gemacht hatte, ihn zu durchsuchen und ihm die Dinge abzunehmen, die
in den Besitz eines Gefangenen normalerweise nicht gehörten. So
zum Beispiel das Chronometer, das kleine Allzweckwerkzeug, das er in
der Tasche trug, den Minikom am rechten Handgelenk und schließlich
den Miniaturblaster, der nach außen hin den Eindruck einer
kleinen Stablampe erweckte und den er hinter dem Gürtel verhakt
hatte.
    Er konnte nicht glauben, daß es sich dabei um
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