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PR TB 131 Abteilung Psi

PR TB 131 Abteilung Psi

Titel: PR TB 131 Abteilung Psi
Autoren: Perry Rhodan
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andere Bezugsebene zu versetzen, lautete der
Fachausdruck. Auf eine Ebene, auf der der Mann namens Sarguun, der in
Wirklichkeit einer der sieben Meister der Seele war, den Tod niemals
erlitten hatte. Eine kleine Ecke dieses Universums hatte dieser Rest
Sonnenkraft völlig umgekrempelt: Aus einem Kosmos, in dem
Sarguun tot auf einem Lager von Fellen ruhte, hatte er einen Kosmos
gemacht, in dem Sarguun noch lebte.
    Er fühlte die Kraft des Lebens in sich pulsieren. Er war
mächtig! Er war die Allseele selbst! Und der Augenblick war
endlich gekommen, in dem er seine Macht unter Beweis stellen konnte.
    Als draußen die Ohnmacht der sechs Meister offenbar wurde,
öffnete er die Tür seines Verstecks und trat hinaus. Yorn
Bekker war nicht der Mann, der angesichts einer überraschenden
Entwicklung in absolute Hilflosigkeit verfiel. Aber bei Sarguuns
Anblick verließen ihn doch für einen Atemzug die Kräfte.
Er erinnerte sich, wie Sarguun tot auf dem Stapel von Fellen in
Maridans Schloß gelegen hatte - ein Opfer derselben psionischen
Kräfte, mit denen er sonst gewohnt war, Menschen, Schicksale*
Völker zu manipulieren. Sunik selbst hatte ihn untersucht,
Sunik, auf den man sich verlassen konnte.
    Und nun stand der Tote hier! Es war unfaßbar. Es war ein
Ereignis, das sich der menschliche Verstand
    nicht zu erklären wußte. Aber kam es auf eine Erklärung
an? War es nicht viel wichtiger, der bedrohlichen
    Situation die Stirn zu bieten? Was hatte Sarguun im Sinn? Besaß
er eine Kraft, von der sonst niemand wußte?
    Warum erschien er gerade in dem Augenblick, in dem der Triumph der
Fremden und die Ohnmacht der Meister, die sich für allmächtig
gehalten hatten, offenbar geworden waren?
    Zwei oder drei Sekunden dauerte der Tumult in Vorn Bekkers
Bewußtsein, dann hatte er sich gefangen. Vor ihm stand Sarguun,
von dem eine tödliche Drohung auszustrahlen schien. Man mußte
der Drohung begegnen. Bekker fuhr mit der Hand zum Gürtel. Es
gab keine Kraft der Welt, die dem scharf gebündelten Strahl
eines Blasters zu widerstehen vermochte.
    „Ich habe die Kraft der Sonne in mir. Fremder!" rief
Sarguun. „Ich kann deine Gedanken erkennen. Gib dir keine Mühe!
Du kannst mir nichts anhaben."
    Yorn Bekker fühlte, wie ihm die Hand schwer wurde. Es war,
als habe sich das Blut plötzlich in flüssiges Blei
verwandelt. Die Muskeln vermochten das Gewicht des Armes nicht mehr
zu kontrollieren. Schlaff sank die Hand herab, ohne den Kolben der
Waffe auch nur berührt zu haben.
    „Ihr fragt euch, woher ich komme!" höhnte Sarguun
weiter. „Wie soll ich es euch erklären - euch, die ihr von
der Kraft der üonne nichts versteht? Mein Bewußtsein
verfügt über ein Reservoir, einen Tank, in dem es die
Sonnenkraft speichern kann. Ich bin von den Eruptionen der
Sonnenkraft unabhängig, ich führe die Kraft dauernd bei
mir. Als ihr mich zu töten suchtet, war mein letzter Gedanke,
daß die Kraftreserve dazu genutzt werden sollte, den Lauf der
Geschehnisse abzuändern, einen neuen Kosmos zu schaffen, in dem
ich noch arn Leben war. Wir alle - ich, ihr und die sechs Laffen, die
sich Meister der Seele nennen, wurden in eine andere Welt versetzt.
Zurück blieb das Universum, in dem Sarguun an den Folgen eines
heimtückischen Überfalls gestorben war. Es entstand ein
Kosmos, in dem er noch lebte. Und ihr wurdet, ohne davon zu wissen,
Teil dieses Kosmos."
    Er lachte. So, wie er dastand, bot er ein beeindruckendes Bild
männlicher Kraft und Überlegenheit. Aber aus seinem Blick
leuchtete das Feuer des Irrsinns. Die Sonnenkraft, wie er sie nannte,
hatte ihn um den Verstand gebracht. Er hielt sich für die
Personifizierung der Allseele und war doch weiter nichts als ein
Irrer, wenn auch einer mit gefährlichen, tödlichen
Fähigkeiten.
    „Ihr werdet sterben!" verkündete er. „Ihr
alle, auch die sechs Männer, die mir bisher die Macht streitig
machten. Wenn die Sonne zum nächsten Mal ihre Kraft verstrahlt,
werden die Menschen dieses Planeten zusehen, wie die Allseele den
Frevel rächt, den ihr an ihr begangen habt. Einstweilen bringe
ich euch in Sicherheit, so daß ihr mir nicht entrinnen könnt.
Ihr werdet schlafen bis zum Augenblick eures Todes!"
    Abgrundtiefe Müdigkeit erfüllte Vorn Bekkers Muskeln. Er
konnte die Augen nicht mehr offen halten. Die Knie wollten seinen
Körper nicht mehr tragen. Er wankte zwei Schritte vorwärts
und stützte sich auf die Lehne eines der Sessel. Auch den ändern
erging es wie ihm, wie er aus den Augenwinkeln sah. Er
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