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PR TB 131 Abteilung Psi

PR TB 131 Abteilung Psi

Titel: PR TB 131 Abteilung Psi
Autoren: Perry Rhodan
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Stimme, um die übrigen Bewohner des Gebäudes
nicht mißtrauisch zu machen.
    Der Unglückliche deutete mit hastigen Bewegungen in die Höhe.
Der Schreck hatte ihn mit Stummheit geschlagen. Sein Mund öffnete
und schloß sich, ohne auch
    nur einen Laut hervorzubringen; aber schließlich gelangen
ihm doch ein paar stammelnde Worte: „Oben... im Saal... der
Sitzungen ...!"
    Eine breite Treppe führte nach oben. Bekker stieß den
Wächter vor sich her.
    „Führ uns!" befahl er.
    Der Mann stolperte die Treppe hinauf. Die fünf Eindringlinge
folgten ihm auf den Fersen. Die Treppe mündete auf einen
balkonähnlichen Vorbau. Der letzten Stufe gegenüber lag ein
breites, gewölbtes Portal. Der Wächter blieb ängstlich
davor stehen.
    „Sie werden euch töten, wenn ihr sie jetzt stört",
brachte er mit zitternder Stimme hervor.
    Yorn Bekker sah auf die Uhr. Der kritische Augenblick war nur noch
vier Minuten entfernt. Er stieß den Wächter beiseite und
öffnete die Tür. Der Raum, den er nun überblickte, war
längst nicht so groß wie die Halle in Maridans Schloß,
in der Sarguun sie gefangengenommen hatte. Die Fenster waren
verdunkelt, und einige matte, grüne Lumineszenzlampcn in der
Decke verbreiteten ein eigenartiges Dämmerlicht, in dem sich
Konturen nur undeutlich erkennen ließen.
    In der Mitte des Raumes standen im Kreis sieben Sessel. In den
Sesseln saßen Männer, zumeist alte Männer, die sich
bis vor wenigen Sekunden noch im Zustand tiefen Nachdenkens befunden
zu haben schienen. Das öffnen der Tür, das Eindringen der
fünf Fremden hatten sie aufgeschreckt. Fassungslos starrten sie
Yorn Bekker und seine Begleiter an.
    In Bekkers Bewußtsein schrillte ein Alarmsignal. Es gab
sieben Meister der Seele. Hier standen sieben Sessel im Kreis. Zu
siebt fanden sie sich hier zusammen, um über die Geschicke
dieser Welt und bald auch das Los der Milchstraße zu befinden
und zu entscheiden.
    Jetzt jedoch war einer der Sessel leer. Nur sechs Meister
erwarteten die Eruption psionischer Energien. Wo war der siebte ...?!
    Einer der sechs fuhr aus seinem Sessel auf.
    „Ich weiß nicht, wer du bist, Fremder", sprach er
Vorn Bekker mit zischender Stimme an, „aber in wenigen
Augenblicken bist du des Todes!"
    Yorn Bekker hielt seinem Blick mühelos stand.
    „Du kennst mich wohl, alter Mann!" antwortete er mit
schneidender Schärfe. „Ich bin hier, um zu erfahren, warum
vor wenigen Wochen in diesem Raumsektor eine Patrouille von vier
Raumschiffen vernichtet wurde. Ich bin derjenige, den ihr mitsamt der
SOL SOLUM vernichten wolltet. Und du kennst auch meine Begleiter.
Hier steht Sunik, der all eure Anschläge zunichte machte. Dort
steht der Mann, den ihr dazu zwingen wolltet, seine Freunde zu töten,
und dort die Frau, der ihr falsche Liebe zu Sarguun, eurem Häscher,
einflößtet. Und hier an meiner Seite ist Maridan, die
Zauberin, die euch den Dienst aufgesagt hat!"
    Seine Worte wirkten wie vernichtende Schläge. Der Alte wurde
weiß, bei jedem Satz duckte er sich, als bereiteten ihm die
Worte körperliche Schmerzen, und wich einen Schritt weiter
zurück, Die anderen fünf Meister hatten sich inzwischen
ebenfalls erhoben und folgten der erstaunlichen Entwicklung mit
bestürzten Blik-ken. Einer von ihnen erhob schließlich die
Stimmet
    „Du also bist der Feind der Allseele! Du hast es gewagt, in
ihr Heiligtum einzudringen! Du hast ihren Geboten nicht gehorcht, sie
geschmäht und ihre Diener
    verspottet. Du kommst gerade zur richtigen Zeit, Fremder! Der Tod
sei dein Los!"
    Vorn Bekker warf einen raschen Blick auf die Uhr. Es war soweit.
Die psionische Eruption begann. Der Augenblick der Wahrheit war
gekommen. War es ausreichend gewesen, die Gehirne der Ratgeber
auszuschalten, oder vermochten die Meister der Seele, sich auch ohne
deren Vermittlung der psionischen Kraft zu bedienen, die aus der
Doppelsonne auf sie herabstrahlte?
    In den Gesichtern der sechs Meister spiegelte sich angestrengte
Konzentration. Vorn Bekker sah auf die Uhr. Die Sekunden tickten
träge dahin. Die Meister warteten, warteten auf etwas, das nie
kommen würde. Der Ausdruck der Konzentration wich dem des
Staunens, der Ratlosigkeit, der Verblüffung. Sie sahen auf,
starrten die Fremden an - fragend, mit Angst in den Augen.
    „Ich warte auf den Tod, den ihr mir geben wollt!" sagte
Yorn Bekker hart.
    Sie antworteten nicht. Ihre Welt war zusammengebrochen. Man hätte
Mitleid mit ihnen empfinden können, wenn da nicht die Erinnerung
gewesen wäre, daß sie
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