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PR TB 130 Insel Der Bewährung

PR TB 130 Insel Der Bewährung

Titel: PR TB 130 Insel Der Bewährung
Autoren: Perry Rhodan
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Teppich wieder. Er bildete langsam eine Kuppel. Yantro fiel um.
Seine Waffe rutschte vor ihm her, und seine Finger glitten ab, als er
sich in dem glatten Gewebe festhalten wollte. Er rutschte vom
Scheitelpunkt der Kuppel nach außen und blieb halb
besinnungslos auf einem Polster aus Moos und feuchten Blättern
liegen. Zwei Zentimeter vor seinen Augen lag die Waffe.
    Er stand ächzend auf und fischte den Strahler mit den beiden
Läufen aus dem Moos. Dann hinkte er weiter.
    „Ich bin Yantro Addaura", sagte er sich, als er den
Pfad wieder entdeckte und weiter abwärts ging. „Ich habe
eine Ausrüstung bei mir, eine Waffe. Ich weiß, daß
ich diese Landschaft nicht kenne, daß sie nicht auf der Erde
liegen kann."
    Er wußte nicht: woher er kam, wer ihn ausgesetzt hatte und
warum. Er gehorchte offensichtlich einem archetypischen Instinkt, als
er den Pfad weiter verfolgte. Schließlich, nach etwa zehn
Minuten, erreichte er eine Steinplatte.
    „Unglaublich! Es ist der Anfang einer Treppe!" sagte er
sich laut.
    Yantro kletterte die Treppe abwärts. Er kam zwischen den
Felsen hervor, die ihn mit einer Flut reflektierter Hitze
überschütteten. Dann sah er unter sich das Meer.
    „Entweder bin ich auf einer Insel, oder hier ist der
Strand!" knurrte er und folgte, vom Anblick des schäumenden
Wassers magisch angezogen, den letzten Stufen. Er taumelte und
stolperte, benommen und mit schmerzenden Augen, hinaus auf den
kleinen, mondsichelförmigen Strand. Hunger und Durst überfielen
ihn. Kurz blieb er stehen, als ein vertrautes Geräusch das
Zischen des Wassers auf dem Sand übertönte. Eine Quelle. Er
stürzte nach hinten und raffte sich wieder auf.

    Mit dreißig Schritten war er bei der Quelle, fiel auf die
Knie und steckte seinen Kopf in die kleine Vertiefung. Das eiskalte
Wasser raubte ihm fast die Besinnung, aber schon, als er nach Luft
schnappte, merkte er, daß der wahnsinnige Schmerz unter der
Schädeldecke nachließ. Er trank einen Liter Wasser, spülte
sich den Mund aus und spritzte Wasser ins Gesicht. Dann zog er sich
die dünne, halblange Jacke aus und suchte die Taschen ab. Er
fand einige Rationswürfel und aß sie gierig auf.
Merkwürdig, dachte er kurz, daß ich alles zu wissen
scheine. Nur über mich selbst weiß ich nichts.
    Er zog das Hemd und die Stiefel aus, dann die Hose, schließlich
stand er nackt da. Er betrachtete, während er langsam auf das
Wasser des Meeres zuschritt, seinen Körper. Schlank, muskulös,
ohne Bauch, ohne Fett, überall sonnengebräunt, mit
mittelbraunem, halblangem Haar, in dem graue Strähnen waren und
helle, ausgebleichte Stellen. Seine Sohlen berührten das Wasser.
Der Sand bewegte sich unter seinen Zehen.
    „Langsam beginne ich, mich wieder wie ein Mensch zu fühlen!"
sagte er. Er stapfte weiter ins Wasser hinein, fühlte die
belebende Kühle, und ein Teil seiner inneren Verkrampfung löste
sich. Er schwamm mit langen Zügen hinaus und tauchte unter,
legte sich auf den Rücken und sah von der Sonne weg in den
Himmel. Er war stahlblau, mit einem deutlichen Stich ins Rötliche.
Die Sonne stand darin wie ein riesiges Auge. Auf der rechten Seite
des Himmels sah erjetzt die Vögel. Merkwürdige Vögel,
dachte er. Zu lange Schwingen und eine merkwürdige Körperform.
    Er ließ sich treiben, fühlte, .wie die Bewegungen die
Dumpfheit der Glieder vertrieben, die Nerven beruhigten. Langsam
schwenkte er in einen Bogen ein und blieb dann zwischen Brandung und
seinem Kleiderbündel stehen, um an der Sonne zu trocknen. Er
ging auf die rieselnde Quelle zu, wusch sich das Salzwasser aus dem
Haar und streckte sich auf einem Stein aus.
    Nach einer Weile zog er sich an, streifte den trockenen Sand von
den Füßen und schlüpfte in die Stiefel.
    „Wasjetzt?" überlegte er.
    Er hob die Schultern und sah sich zum erstenmal in Ruhe genauer
um. Die Landschaft war eindeutig diejenige eines Planeten, der
erdähnlich sein mußte. Luft, Wasser und
Oberflächenschwerebeschleunigung schienen so gut wie identisch
zu sein; Yantro Addaura merkte keinen Unterschied. Fauna kannte er
keine außer den kleinen Vögeln, den Zikaden, den
Schmetterlingen undjenen verwünschten Raupen mit ihren
Teppichen. Die Flora war entfernt subtropisch, aber unverkennbar
südlich. Die Sonne, die fast genau über seinem Kopf
brannte, ließ hier höhere Temperaturen entstehen.
Schätzungsweise vier Stunden waren seit seinem Erwachen
vergangen, also hatte der Tag mehr als zehn Stunden, die Nacht mochte
etwas kürzer sein.
    Ein
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