Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 117 Unser Mann Im All

PR TB 117 Unser Mann Im All

Titel: PR TB 117 Unser Mann Im All
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ließen die hypnotische Behandlung
über uns ergehen, die uns für immer zu Bürgern dieser
mittelalterlichen Welt machte.
    Rhodan schien ähnliche Bedenken zu haben. Er ließ die
Begrüßungsfeierlichkeiten über sich ergehen, dann kam
er unmittelbar zu dem eigentlichen Anliegen seines Besuchs. Uns
stockte der Atem. Rhodan hatte uns nicht mitgeteilt, wie er im
einzelnen mit dem König verfahren wollte. Hier und da hatte ich
an die Möglichkeit eines Zweikampfes gedacht, die Idee aber
sofort wieder verworfen, weil sie mir zu ungeheuerlich, zu grotesk
erschien. Aber hier stand Perry Rhodan, in der Mitte des Hofes, vom
Licht der Fackeln beleuchtet, und verkündete mit dröhnender
Stimme:
    „Mein Besuch, Euer Majestät, dient nicht ausschließlich
freundlichen Zwecken. Im Gegenteil. Ich bin hier- hergekommen, um den
Vorteil zu nutzen, den mir das Gesetz dieses Landes bietet, indem es
jedem freien Mann gestattet, jeden anderen freien Mann zum Zweikampf
herauszufordern und durch Sieg und Verlust des Kampfes entscheiden zu
lassen, wer künftig wessen Stand bekleiden soll. Von diesem
Gesetz, Euer Majestät, seid auch Ihr nicht ausgenommen.“
    Er trat einige Schritte zurück und hob, wie es der Brauch
war, beide Arme, um die Aufmerksamkeit aller auf sich zu lenken. Dann
sprach er die Formel, mit der er den König zum Zweikampf
herausforderte.
    Es war totenstill auf dem weiten Hof, nur hier und da scharrte ein
Pferd mit dem Huf. Der König, der Rhodans kurze Ansprache und
danach die offizielle Herausforderung wortlos angehört hatte,
lächelte plötzlich.
    „Ich habe damit gerechnet, Fremdling“, erklärte
er . „Du, der du erst seit wenigen Tagen auf dieser Welt
weilst, mußt zum Herrscher dieser Welt werden oder es dir
gefallen lassen, daß man dich zum niedrigsten aller Sklaven
macht. Du handelst mit der Umsicht, die man von dir erwartet. Bevor
ich mich deiner bemächtigen kann, ergreifst du die Gelegenheit,
mich zum Duell herauszufordern.

    Ich sehe es nicht ungern, Fremder. Denn es liegt mir daran, dieser
Welt zu zeigen, daß selbst Perry Rhodan, der Großadministrator
des Solaren Imperiums, vor mir ein Nichts ist.“
    Und dann sprach er die Formel zur Annahme der Herausforderung.
    *
    Mir summten die Ohren, während sich ringsum die
Vorbereitungen zum Zweikampf abwickelten. Dem Gefolge des Königs
mochten seine Worte wenig bedeuten, aber mich hatten sie erschüttert
- und auch Leyden und seine beiden Männer, wie ich an ihren
Gesichtern ablesen konnte. Woher wußte der Beherrscher dieser
primitiven Welt von der Rolle Perry Rhodans als Großadministrator
des Solaren Reiches? Die Behauptung, die Rhodan am gestrigen Abend
aufgestellt hatte, schoß mir durch den Kopf: Der König
müsse der Nachkomme eines Mannes sein, der vor mehr als
eintausend Jahren mit einer Explorerflotte spurlos verschwunden war.
Hatte dieser Mann seinen Nachfahren nicht nur die Technik, sondern
auch die Geschichte der Menschheit überliefert? Nur so ließ
sich die Äußerung des Königs erklären.
    Rhodan stand plötzlich neben mir. Er trug jetzt eine leichte
Rüstung, die wir von Borrodas Burg mitgebracht hatten.
    „Ich brauche Ihre Hilfe, Ras“, raunte er mir zu. „Aus
eigener Kraft kann ich den König nicht besiegen. Sie müssen
in den Kampf eingreifen!“
    Mir pochte der Herzschlag in den Ohren. Rhodan, der unfaire
Kämpfer? Rhodan, der Betrüger? War denn plötzlich
alles verrückt geworden?! Rhodan mußte mir am Gesicht
ablesen, was ich dachte.
    „Sie werden bald verstehen, Ras“, beschwor er mich.
„Das, worum ich Sie bitte, ist nicht so verwerflich, wie Sie
glauben. Stehen Sie mir bei!“
    Es war kein Befehl, es war eine Bitte. Ich nickte stumm.
    Ich würde tun, was ich konnte, um Perry Rhodan den Zweikampf
gewinnen zu helfen. Schwer konnte es nicht sein. Der König hatte
darauf verzichtet, ein Pferd zu besteigen. Auch Rhodan erklärte
sich bereit, zu Fuß zu kämpfen. Als Waffen waren wiederum
Lanzen gewählt worden. Der Kampf begann. Von Anfang an zeigte
sich, daß der König nicht nur der körperlich
Kräftigere, sondern auch der Gewandtere von beiden war -ein
Umstand, der Leyden und mich aufs höchste überraschte und

    erschreckte.
    Rhodan wich mehreren gut gezielten Lanzenstichen gerade noch
rechtzeitig aus; aber eine Reihe von Schlägen mit dem
Lanzenschaft mußte er ungedeckt hinnehmen. Er begann zu
taumeln. Noch hatte er seinerseits nicht einen Treffer machen können.
Für mich war es Zeit einzugreifen, wenn ich Rhodan noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher