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PR TB 117 Unser Mann Im All

PR TB 117 Unser Mann Im All

Titel: PR TB 117 Unser Mann Im All
Autoren: Perry Rhodan
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sich auf

    meiner Netzhaut bildete. Aber es ließ sich nicht entfernen.
Es blieb da. Es war tatsächlich auf dem Bildschirm, und was auf
dem Bildschirm war, das gab es auch in Wirklichkeit; denn die Kameras
konnten nicht lügen.
    Ich sprang auf. Der Hang mit der Wiese war verschwunden. Der von
Schilf umgebene See war verschwunden, und den Wald mit den Felsen und
Bergen dahinter gab es nicht mehr. Der blaue Himmel war weg, und von
der Morgensonne entdeckte ich vorerst keine Spur.
    Statt dessen sah ich eine Steinwüste, die aus Felstrümmern
aller Größen bestand, ein wildes Gewirr von Gesteinsmassen
ohne die geringste Spur organischen Lebens. Der Himmel, der sich über
der unglaublichen Szene wölbte, war dunkel, fast schwarz, als
gäbe es auf dieser Welt keine Luft. Einzelne Sterne waren zu
sehen, und darunter gab es einen, der weitaus heller strahlte als die
anderen, ein unangenehmes, kaltes Blauweiß. Wahrscheinlich war
er das Zentralgestirn, um das diese Welt kreiste. Er mußte eine
halbe Unendlichkeit weit entfernt sein.
    Die Felsen sahen nicht aus, wie Felsen normalerweise aussehen. Sie
hatten keine schroffen Kanten und Zacken. Sie waren gerundet, als
hätten sie vor einiger Zeit einmal angefangen zu schmelzen und
wären gleich darauf erstarrt. Es gab Trümmerstücke,
die zunächst aus einem dünnen, runden Stiel bestanden, der
sich weiter oben pilzähnlich ausweitete. Es gab andere, die wie
Stehaufmännchen aussahen, wie man sie zu Hause kleinen Kindern
schenkt, oder wie Birnen, die mit dem dicken, runden Ende auf dem
Boden standen.
    Das Ganze machte nicht so sehr den Eindruck einer natürlich
gewachsenen Landschaft, wie vielmehr den eines Schuttabladeplatzes,
an dem mehrere Generationen von Riesen Dinge zusammengetragen hatten,
die sie nicht mehr brauchten. Es war eine häßliche Welt.
Ja - das war es! Diese Welt war häßlich! Eine unheimliche
Drohung schien von ihr auszugehen. Das Bild auf dem großen
Panoramaschirm schien mir sagen zu wollen: Geh fort, oder ich werde
dich töten.
    „Sieht nicht schön aus, wie?“ sagte eine Stimme
hinter mir.
    Ich kannte diese Stimme. Sie elektrisierte mich jedesmal, wenn ich
sie zu hören bekam. Ich fuhr herum. Unter der Schottöffnung
stand Ninga.
    *

    Ninga Landrys, etwa dreißig Jahre alt, Kosmobiologin. Für
mich war sie die hinreißendste Frau, die die Schöpfung je
hervorgebracht hatte. Selbst jetzt, in der hastig übergestreiften
Montur, mit zerzaustem Haar und ohne eine Spur von Make-up, war sie
der Inbegriff der Weiblichkeit. Sie hatte langes Haar, von dem man
nicht genau wußte, ob es blond oder rot war. Lippen, die nicht
sonderlich zur Fülle neigten, umspannten einen aufreizend großen
Mund.
    Ich stand auf wie unter einem inneren Zwang. Ninga lächelte.
    „Wie sind wir da hineingeraten?“ fragte sie. Ich
zuckte hilflos mit den Schultern.
    „Keine Ahnung“, brachte ich schließlich hervor.
    „Sie sollten Alarm geben“, bemerkte sie sachlich. „Der
Chef wird davon wissen wollen.“
    Das Pfeifen der Sirenen war unangenehm schrill. Ich werde nie
begreifen, wie Rhodan es fertigbringt, so schnell zu reagieren; der
erste Pfeifton war noch keine zehn Sekunden alt, da stürmte er
schon in den Kommandostand, ein hochgewachsener Mann mit stahlgrauen
Augen, der von einer Aura aus Tatkraft und Selbstbewußtsein
umgeben zu sein schien. Er warf einen Blick auf den Bildschirm. Dann
überflog er die Kontrollanzeigen auf dem Pilotenpult. Er trat
hinzu, drückte ein paar Schalter und las die Anzeigen auf dem
Datenbildschirm. Erst dann beachtete er uns. Ein dünnes Lächeln
lag auf seinem Gesicht.
    „Es hätte ja sein können, daß wir uns über
Nacht unbemerkt bewegt haben“, erklärte er seine Aktivität
an der Konsole.
    Er trat zurück und musterte von neuem das Bild auf dem
Panoramaschirm. Major Bates kam herein. Noch im Laufen klickte er die
Magnetverschlüsse seiner Montur zu. Das Haar hing ihm wirr ins
Gesicht.
    „Was, zum Donner...?“
    Er hatte den Bildschirm gesehen. Er blieb stehen, als wäre er
gegen eine Wand gerannt, und seine großen, runden Augen wurden
noch größer und runder. Bates war ein kleiner, stämmig
gebauter Mann. Ich kannte ihn seit meiner Ausbildungszeit. Er war ein
Polterer, aber ein tüchtiger Offizier.
    Das Pfeifen der Sirenen war inzwischen verstummt. Jedermann
wartete auf eine Erklärung. Perry Rhodan sagte:
    „Was uns hier widerfährt, ist ohne Zweifel höchst
ungewöhnlich. Was wir davon zu halten haben, werden wir erst
wissen,
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