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PR TB 117 Unser Mann Im All

PR TB 117 Unser Mann Im All

Titel: PR TB 117 Unser Mann Im All
Autoren: Perry Rhodan
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bestand es zu zwei Dritteln seiner
Körperlänge nur aus Beinen. Der eigentliche Körper,
wie ein Faß geformt, war nicht mehr als vierzig Zentimeter
lang. Auf den nach vorne drängenden Schultern saß ein
halbkugelförmiger Schädel mit zwei riesigen, tückischen
Augen, die mich unverwandt anzuglotzen schienen. Der Mund war
lippenlos und spannte sich über einem Gebiß mit
hauerartigen Zähnen. Anstelle der Nase gab es nur zwei
Atemlöcher.
    Das Geschöpf war völlig nackt. Die Haut war von grauer
Farbe und hatte den Anschein, als wäre sie aus grobem Papier.
Die Genitalien des Primitiven hätten einem ausgewachsenen
Brahmabullen Ehre gemacht.
    Meine Salve hatte den Wilden in die Brust getroffen. Er war sofort
tot

    gewesen. Ninga hatte sich über die Leiche gebeugt und
studierte sie mit einem Interesse, wie es wahrscheinlich nur
Kosmobiologen aufbringen.
    Ich forderte sie auf, mit mir zu kommen. Zweimal mußte ich
die Aufforderung wiederholen, bis sie Überhaupt darauf
reagierte. Sie sah auf, geistesabwesend, und betrachtete mich wie
etwas überaus Lästiges. Sie wollte etwas sagen. Plötzlich
weiteten sich ihre Augen. Sie richtete sich halb auf und öffnete
den Mund, um zu schreien.
    Es war zu spät. Unter dem mörderischen Hieb explodierte
mein Gehirn in Millionen Glutbälle. Ich war augenblicklich
bewußtlos.
    *
    Die Welt war Rauschen und Sausen und Dröhnen und ein Meer von
Lichtern und Funken. Der Schmerz war so intensiv, daß mir davon
übel wurde. Aus weiter Ferne drang eine vertraute Stimme durch
den Lärm.
    „Korry...!“
    Die Augen erinnerten sich ihrer Verantwortung und erzielten einen
einigermaßen genauen Fokus. Ein Gesicht erschien in meinem
Blickfeld. Ningas Gesicht.
    „Korry, hören Sie mich?“
    Ich stemmte mich in die Höhe. Die Bewegung machte mich so
schwindlig, daß ich um ein Haar von neuem umgekippt wäre.
Ich biß die Zähne zusammen und wartete, bis die Welt
aufgehört hatte zu schwanken. Vor mir lag das tote Scheusal.
Neben mir kauerte Ninga. Ihr Haar war zerzaust, und ihre Montur war
alles andere als In Ordnung. Die Lampe lag auf dem Boden und schien
schräg die Höhlenwand hinauf. Ninga hatte meinen Blaster in
der Hand.
    „Was... ist los?“ brachte ich mühsam hervor.
    „Es waren zwei Wilde in der Höhle“, antwortete
sie. Sie hatte große, schreckgeweitete Augen und zitterte. „Der
eine zeigte sich erst, nachdem Sie seinen Genossen abgeschossen
hatten. Er schlug Sie mit einem Felsstück nieder.“
    „Und dann?“ fragte ich einfältig.
    „Er stürzte sich auf mich“, sagte Ninga. „Ihr
Blaster war auf dem Boden gelandet. Ich nahm ihn auf. Der Wilde mußte
beobachtet haben, was die Waffe ausrichten kann. Er floh!“

    Ich stand auf. Ninga half mir dabei. Ich war nicht allzu sicher
auf den Beinen, aber ich schaffte es. Wir hatten hier nichts mehr
verloren. Wir mußten auf dem schnellsten Wege zum Schiff
zurückkehren. Ich sah auf die Uhr. Das nützte nicht viel,
weil ich vorher nicht darauf geschaut hatte. Ich schätzte die
Dauer meiner Bewußtlosigkeit auf fünfzehn, vielleicht
zwanzig Minuten.
    Kurze Zeit später waren wir wieder an Bord. Ich erstattete
Bericht. Ich erwartete eine Rüge von Rhodan; aber er schien
Mitleid mit meinem Zustand zu haben und sagte nichts. Er riet mir,
mich hinzulegen, während er mit Bates die Sprengkörper
anbrachte. Nichts war mir lieber als das. Ich wankte zu meiner Kabine
und ließ mich auf die Koje fallen. Aber der Schlaf wollte nicht
kommen. Da war etwas, worüber ich mir zuvor klar werden mußte.
Etwas, wovon ich nicht wußte, was es war.
    Das Schott öffnete sich plötzlich. Heller Lichtschein
fiel herein. Ningas Silhouette zeichnete sich in der Öffnung ab.
Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen. Aber ich hörte ihre Stimme -
eine Stimme, wie keine andere Frau sie hatte.
    „Wir sind alleine, Korry...“
    Dann kam sie zu mir.
    *
    Die Sirenen heulten. Ich fuhr auf, immer noch ein wenig benommen
von der Tortur in der Höhle und ein bißchen bleiern in den
Gliedern von Ninga. Sie war an meiner Seite eingeschlafen. Jetzt war
sie verschwunden. Ich torkelte aus der Koje und kleidete mich an. Ich
kam mir ein wenig dämlich vor, als ich sah, daß ich der
letzte war, der im Kommandostand erschien. Rhodan und Bates waren
schon da, natürlich auch Ninga. Sie begrüßte mich mit
einem Lächeln.
    „Ich bin froh, daß Sie unserer Einladung Folge leisten
konnten, Leffingwell“, sagte Bates bissig. „Noch vierzig
Minuten, und Sie hätten den großen
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