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PR TB 117 Unser Mann Im All

PR TB 117 Unser Mann Im All

Titel: PR TB 117 Unser Mann Im All
Autoren: Perry Rhodan
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die Ellipse zu mehr als drei
Viertel abgefahren und bereits sieben Punkte markiert. Ninga wollte
noch einen achten finden, und ich hatte nichts dagegen einzuwenden.
Wir näherten uns dem Einschnitt, in dem wir gestern die fremde
Kreatur beobachtet hatten. Diesmal kamen wir von der

    Seite her. Unser Raumschiff lag zu unserer Linken. Als wir den
Einschnitt erreichten, waren wir dreizehnhundert Meter von seinem
Beginn und anderthalb Kilometer von unserem Fahrzeug entfernt.
    Ich bugsierte den Shift vorsichtig über die Kante und ließ
ihn in die Tiefe gleiten. Das Geröll auf der Sohle der Schlucht
bestand im Durchschnitt aus kleineren Trümmerstücken als
die Ebene. Ninga stieß mich an. Sie deutete nach rechts. Ich
folgte ihrem Fingerzeig. Nur wenige Meter entfernt öffnete sich
eine Höhle.
    „Der ideale Platz für die achte Bombe!“ sagte
Ninga. Ich setzte den Shift ab. Der Höhleneingang war zu niedrig
für den Wagen. Wir stiegen aus. Als wäre sie auf einem
Sonntagsspaziergang, trat sie in die Höhle hinein. Ich versuchte
sie zu warnen, aber sie wollte davon nichts hören.
    „Ich bin Biologin“, erklärte sie schroff. „In
wenigen Stunden habe ich keine Möglichkeit mehr, diese Welt zu
betreten. Da sollten Sie mir wenigstens diese eine Chance gönnen.“
    Daraufhin sagte ich nichts mehr. Ich wollte es mir mit Ninga nicht
verderben. Aber ich blieb dicht hinter ihr, eine Scheinwerferlampe in
der einen Hand und die andere am Kolben des kleinen Blasters, den ich
im Gürtel trug. Die Höhle war schmal, mehr eine Art
Stollen. Nachdem wir uns ein paar Schritte vom Eingang entfernt
hatten, wurde der Boden glatt und eben. Zehn Meter weiter beschrieb
der Stollen eine Biegung nach links. Der Lichtkegel meiner Lampe fing
sich in etwas Glitzerndem, das beide Stollenwände bedeckte.
Ninga trat darauf zu.
    Was ich sah, war eine Ansammlung winziger, kristallähnlicher
Gebilde. Sie wuchsen dicht an dicht, so daß der Fels, aus dem
die Wand eigentlich bestand, nicht mehr zu sehen war. Ninga hob die
Hand und fuhr mit den Fingerspitzen des Handschuhs vorsichtig über
die Kristallschicht. Es gab ein knisterndes Geräusch. staub
wirbelte auf, und da, wo Ningas Hand das Kristallfeld berührt
hatte, war plötzlich die Wand wieder zu sehen.
    „Anhydrid-Pilze“, murmelte sie andächtig unter
ihrem Verdichter hervor. „Eine riesige Kultur. Wahrscheinlich
künstlich angelegt.“
    „Die Langbeinigen sind vielleicht doch nicht so primitiv,
wie wir meinen“, sagte sie. In der dünnen Luft hatte ihre
Stimme einen seltsam hellen, aufgeregten Klang. „Auf jeden Fall
sind sie über das Stadium der Jäger und Sammler hinaus. Sie
züchten diese Pilze und ernähren sich von ihnen.“

    Es war mir unklar, wie sie das mit Sicherheit behaupten konnte;
aber ich war nicht in der Stimmung, ihr zu widersprechen. Weiter
hinten in der Höhle gab es plötzlich ein polterndes
Gerumpel. Ninga zuckte zusammen, aber anstatt zu fliehen, wie es
jeder von einer Frau erwartet hätte, drang sie im Gegenteil
weiter in Richtung des Geräusches vor. Ich folgte ihr
notgedrungen. Lieber wäre es mir gewesen, wenn sie sich ein
wenig weiblicher gezeigt hätte und ausgerissen wäre. Wir
sahen schließlich von weitem ein annähernd mannsgroßes
Felsstück, das eben erst von der Decke herabgestürzt zu
sein schien und das Geräusch verursacht haben mußte.
Vorsichtig, als sei sie halb davon überzeugt, daß der Fels
jede Sekunde zum Leben erwachen würde, trat Ninga darauf zu.
    Was dann kam, geschah so schnell, daß ich selbst heute noch
nicht weiß, wie sich alles im einzelnen abspielte. Hinter dem
Felsklotz hervor drang ein schauriger Schrei - dieselbe Art von
Schrei, die ich gestern schon gehört hatte, nur daß ich
mich jetzt in nächster Nähe des Schreienden befand und sich
das Brüllen an den Wänden der Höhle tausendfach brach.
Hinter dem Felsklotz sprang ein langbeiniges Ungetüm hervor und
schickte sich an, sich auf Ninga zu stürzen. In einer
Reflexbewegung riß ich den Blaster hervor. Die Salve schoß
fauchend dicht an Ninga vorbei und faßte den Wilden, als er
gerade von dem Felsklotz herabspringen wollte. Er wurde zur Seite
geschleudert. Sein uriger Schrei wurde zu einem gurgelnden Röcheln.
Als er auf dem Boden aufschlug, war er schon tot.
    Es dauerte eine Weile, bis ich mich so weit in der Gewalt hatte,
daß ich auf die Leiche zutreten und sie ansehen konnte. Das
fremde Wesen war von unbeschreiblicher Häßlichkeit. Etwa
einen Meter achtzig groß,
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