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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom
Autoren: Perry Rhodan
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vollen Erfolg gehabt.
    Nero war in den Augen aller Römer ein feiger Tyrann, und die
Ächtung durch den Senat war lediglich eine Frage von Tagen oder
jedenfalls kurzer Zeit.
    Er stand auf. Was konnte er tun?
    Heute nacht würde er hier eindringen und Askhan herausholen.
    Er verließ das Bauwerk mit Tausenden von Römern, deren
einzige Gesprächsthemen die Feigheit des Wahnsinnigen waren und
dieser unvergeßliche Gladiator aus dem Land der Parther.
    Die Nacht kam über ein Rom, das innerlich fieberte und zum
Tyrannenmord bereit war.
    *
    Das erste, was ich wahrnahm, war rätselhafterweise nicht der
rasende Schmerz, die Ahnung des nahen Todes, sondern die Fliegen. Sie
krochen auf mir herum, in der Nase, auf den Lippen, in den Ohren. Es
stank, und das Summen machte mich wach. Dann kamen die Schmerzen. Ich
tastete hilflos um mich und stellte fest, daß ich fast auf der
Spitze eines Leichenberges lag. Hunde fraßen am Fleisch, und es
stank ekelerregend.
    Leichenberg. Ich war tot? Nein. Ich lebte noch. Ich fühlte
die angebrochenen Schäfte der Pfeile. Sie saßen tief und
fest in meinem Fleisch. Mein Körper war eine einzige Zone des
Schmerzes. Aber der Aktivator würde mir helfen.
    Mein Extrasinn schwieg.
    Ich bewegte den Arm und schrie auf. Ich konnte meine Stimme kaum
hören, weil geronnenes Blut meine Ohren verstopfte. Blut floß
auch aus meinem Mund, als ich den Kopf hob und nach dem Aktivator
suchte.
    Als ich wußte, daß er nicht mehr um meinen Hals lag,
wurde ich ohnmächtig vor Schrecken.
    *
    Wieder erwachte ich.
    Wo war der Aktivator? Wieviel Zeit war vergangen, seit ich ihn
nicht mehr trüg? War ich schon allein deshalb zum Tod
verurteilt?
    Ich stützte mich auf, bewegte meine Beine und brach dabei
einen Pfeil ab. Der Schmerz ließ mich aufheulen. Salziges
Sekret lief aus den Augen. Ich rollte langsam den Leichenberg
hinunter und prallte auf den Boden des kleinen Hofes. Ein
geisterhaftes Vollmondlicht lag über der Mauer und auf den
Gliedern, Köpfen und Leibern, spiegelte sich in den blicklosen
Augen der Leichname.
    Hatte man ihn mir gestohlen?
    Ich zwang meine Gedanken zur Ordnung. Ich erhob mich auf Ellbogen
und Knie und fühlte wieder die langen Wellen der stechenden
Schmerzen. Mein Herz schlug schwach.
    Hatte jemand den Aktivator gestohlen?
    Nein, meldete sich der Extrasinn. Er sah aus wie ein rostiges
Amulett!
    „Wer hat das gesagt?" lallte ich und spuckte geronnenes
Blut aus. Mein Schädel schien eine einzige Wunde zu sein, innen
und außen. Ich schleppte mich fünf Meter weit und erkannte
im Mondlicht die Spuren der Maultierhufe und eine einzige
Schleifspur, die jünger war als alle anderen und die anderen
kreuzte. Meine Spur.
    Sie hatten mich an den Füßen hinausgezerrt.
    Meine Finger krallten sich in den Sand und zogen acht Furchen
hinein. Ich ließ den blutverkrusteten Sand hinter mir, als ich
mich auf Ellbogen und Knien weiter tastete. Weiter. Weiter. Noch
einen Meter. Ich brach keuchend zusammen und fiel mit dem Gesicht in
den Sand. Er knirschte in den Zähnen und machte die trockene
Zunge noch rauher.
    „Weiter, Atlan ...", sagte ich zu mir. Ich schaffte es
bis zur Heil-Dunkel-Grenze. Dort draußen verwandelte das
Mondlicht die leere Arena in einen See mit bleierner Oberfläche.
Meine Gedanken begannen abzuirren und sich in der kosmischen Weite zu
verlieren.
    Weiter! Du mußt das Gerät finden! sagte der Extrasinn.
    Ich kroch weiter wie ein Wurm. Nichts anderes war ich. Ein
einzelner, der sich gegen ein Imperium stemmte, nur mit den Waffen
dieser Barbaren. Ich haßte sie. Ich verfluchte, während
ich wie ein halbtoter Hund durch den Sand kroch, meiner eigenen Spur
nach, den Planeten und die Barbaren. Ich würde sie in ihrer
eigenen Niedertracht ersticken lassen.
    Ich konnte nicht einmal schwitzen.
    Ich weinte, als ich weiterkroch.
    Wieder fünf Meter. Hinein in das Mondlicht. Weiter entlang
der Spur. Sieh zu, daß du deine Lebensgarantie findest. Laß
den Sand durch deine Finger gleiten und siebe ihn, bis sich das Band
aus unzerreißbarem Leder in den Fingern fängt oder du an
die abgeschliffenen, abgewetzten, abgenutzten, eisernen, weißen
... ich fiel zusammen und brauchte lange, um mich wieder zu erholen.
Unablässig hämmerte mein Extrasinn die Befehle in meinen
Verstand.
    Zehn Meter.
    Ein weiterer Kraftakt. Die Wunden brachen auf, das Blut lief
wieder und vermischte sich mit Sand.
    Weiter.
    Ich kroch auf der Seite und schob mich mit dem unverletzten Bein
weiter wie ein Frosch, dem man ein
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