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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom
Autoren: Perry Rhodan
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sich in die Enge getrieben
und ahnte, daß seine Anwesenheit absolut sinnlos war. Die
grundlegenden Eigenarten und Wurzeln der menschlichen Seele wurden
dort auf Tinami bloßgelegt wie bei einer Obduktion. Er
verstand, daß die Möglichkeit einer Panik in der
Kolonistenstadt gefährlicher war als das unberechenbare Virus.
Als einer der Wissenschaftler zu sprechen begann, schüttelte
sich Atlan und hörte aufmerksam zu.
    Panik auf Tinami! wisperte der Logiksektor seines Verstandes. Hüte
dich, versuche in andere Richtungen zu denken. Die Erinnerungen, die
das Wort „Panik" auslöst, sind furchtbar!
    Es war eine alte, und eine leider immer wieder aktuelle
Geschichte.
    Während Atlan den exotischen Alkohol roch und in der kleinen
Tasse umrührte, sah er die erläuternden Bilder über
die große Stadt und die ersten Todesfälle. Nachdem die
Krankenhäuser von Tinami Costa mit dem Problem nicht mehr
fertiggeworden waren, riefen die Verantwortlichen um Hilfe. Terra
schickte sofort zwei Schiffe, und drei USO-Schiffe, die im Anflug auf
Quinto-Center waren, wurden von ihm persönlich umdirigiert. Ein
sorgfältig geschützter Roboter landete, nahm einen der
ersten Toten auf und brachte ihn in eines der Schiffe. Dort gelang es
nach kurzer Zeit, den Erreger zu lokalisieren. Virus. Unbekannt. Es
widerstand allen Versuchen, es mit Breitbandantikörperchen zu
vernichten. Hundert Möglichkeiten waren erprobt und verworfen
worden, etwa fünfzig Proben befanden sich noch in den
Brutschränken und kämpften dort - erfolgreich oder
erfolglos - gegen das Virus.
    Atlan fragte nach einer Weile:
    „Wie verläuft die Krankheit?"
    Er hatte sich während der letzten fünfundvierzig Minuten
vom Planeten und von der Stadt ein ziemlich genaues Bild machen
können. Inmitten eines natürlichen Parks, den Resten eines
dichten Mischwaldes, lag die Stadt. Sie verfügte über ein
ausgezeichnetes Netz von Versorgungsleitungen, also konnte mangelnde
Hygiene völlig ausgeschlossen werden. Rund eine Million Menschen
wohnten hier. Die Stadt selbst, Tinami Costa, war sehr ausgedehnt und
um ein großes Forum erbaut. Dreißig Kilometer außerhalb,
durch eine Schnellbahn und eine breite Straße mit Costa
verbunden, lag ein mittelgroßer Raumhafen. Er war verwaist:
    Der Planet befand sich vorübergehend in Quarantäne.
    „In merkwürdiger Weise, Sir", sagte Areosa Neoguä
und sah in Atlans Gesicht. Er blickte sie nachdenklich an und hörte,
wie der Extrasinn flüsterte:
    Der Schiffsname: ROMULUS! Das Bild der Stadt. Wehre dich!
Beschäftige dich nicht zu intensiv mit diesem Fall. Du wirst
dich erinnern müssen, an... verhindere die erbarmungslosen
Erinnerungen!
    „Ja", murmelte Atlan und lächelte zerstreut, „auch
wenn es nicht so aussieht... ich höre konzentriert zu."
    „Einige Tage lang", sagte Areosa, „fühlen
sich die Befallenen lustlos und müde. Dann, nach etwa vier
Tagen, vergeht diese Phase und wechselt in eine erhöhte
Aktivität über. In dieser Zeit, die etwa zehn Tage dauert,
ist der Betroffene überaktiv, schuftet wie besessen, vergißt
vieles aus der gewohnten Umwelt und ist ungewöhnlich reizbar.
Eine deutliche Neigung, sich abzukapseln und abzusondern, besteht
jetzt. Ein scheinbar unwichtiger Vorfall, der in normalem Zustand nur
ein Schulterzucken hervorrufen würde, kann jetzt zur Explosion
führen. Der Infizierte regt sich binnen weniger Sekunden so auf,
daß er zum Amokläufer werden kann.
    Diese Phase dauert rund fünfzig Stunden und leitet in die
Schlußphase über."
    LeRud Conmar schloß:
    „Die letzte Phase ist der Tod. Er trifft den Amoklaufenden
plötzlich, irgendwann im Ablauf der letzten von den rund fünfzig
Stunden. Das ist konstitutionell sehr verschieden. Kinder sterben
früher, Erwachsene später. Zusammengefaßt sind das
die Erfahrungen, die wir über Funk herausbekommen haben."
    Atlan nickte.
    „Gibt es dort auf Tinami noch einen Fleck, an dem sich die
Infektion nicht ausgebreitet hat?" erkundigte er sich.
    „Ja. In der Nähe des Forums. In dem Park dort befindet
sich eine große Klinik. Sie ist von Robotern umstellt und auf
vielerlei Weise geschützt und gesichert. Die innerhalb der
Klinik Beschäftigten scheinen zum Teil noch nicht angesteckt zu
sein. Dorthin hat sich auch der noch nicht infizierte Teil der
Administration geflüchtet. Wir können sofort eine
Funkverbindung herstellen, Sir!" sagte einer der anwesenden
Techniker, der bisher schweigend zugehört hatte.
    „Angenommen, jemand sieht sich dort unten um
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