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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom
Autoren: Perry Rhodan
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diese letzte Auskunft zu haben."
    Er wandte ihr sein scharfgeschnittenes Gesicht zu. Sie versuchte,
es sich unter einem römischen Helm vorzustellen.
    „Warum gerade Sie?"
    „Weil ich es war", sagte sie und bürstete ihm mit
der Hand etwas von diesem Staub von der linken Schulter, „die
einen Tag lang mit Ihnen vor einem Leichenkeller hockte und sich
alles anhörte."
    Atlan sagte kurz:
    „Nero ließ sich am ersten Juni des Jahres
achtundsechzig, errechnet nach den Daten der späteren
historischen Forschung, von einem seiner Vertrauten nach einem
geglückten Aufstand in Gallien die Kehle durchschneiden. Ein
trübes Kapitel der Menschheitsgeschichte ging damit zu Ende.
Aber das alles hatte natürlich nicht den geringsten Einfluß
auf die Probleme dieses barbarischen Planeten und erst recht nicht
auf meine Probleme."
    „Ich verstehe!" sagte sie leise.
    „Sie verstehen sicher nichts", erwiderte Atlan, „aber
auch das ist unwichtig. Es ist nur wichtig, daß sie in unseren
Schiffen das Gegenmittel synthetisiert und ausgesprüht haben."
    Sie gingen weiter auf das Forum zu.
    Dort stand auf einem freien Platz die Jet, mit der sie gekommen
waren. Einzelne Gruppen des medizinischen Personals waren zu sehen.
Ein paar von ihnen sahen Atlan und der jungen Frau entgegen und
winkten.
    „Ktesios?" erkundigte sich Areosa. „Was geschah
mit ihm?"
    Er schüttelte energisch den Kopf.
    „Ich möchte nicht darüber reden", beharrte
er.
    „Ich ... und Lalaga?"
    „Kein Kommentar!" sagte der Arkonide wortkarg. Er
grinste nicht einmal. Areosa drehte sich halb um und schaute in sein
Gesicht. Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Augen. Die
junge Frau erkannte das Problem des Lordadmirals.
    Die Erinnerung an Rom hatte ihn, obwohl sie gegenwärtig war,
schwer getroffen. Er hatte sich niemals gern an diese nutzlose und
erfolglose, schreckliche und blutrünstige Zeit erinnert. Vor
einigen Stunden hatte ihn die Parallelität der Vorgänge zu
der Preisgabe jenes tief verborgenen und verdrängten
Geheimnisses förmlich gezwungen, und die Enttäuschung und
Scham hatten wieder Gewalt über ihn bekommen. Atlan fürchtete
sich vor solchen Erinnerungen. Und er würde ihr, die Zeugin der
Vorgänge geworden war, kein besonders großes Wohlwollen
entgegenbringen, denn sie hatte sozusagen neben ihm gestanden, als er
Teilnehmer des gräßlichen Gemetzels in der Arena war,
eines von vielen in diesem Sand.
    „Jedenfalls sind wir hier in Sicherheit. Wir werden gleich
Näheres von unseren Freunden hören!" sagte Areosa.
    Der Sonnenuntergang übergoß das Forum und die
angrenzenden Gebiete mit Licht und Schatten. Eine blutrote Scheibe
senkte sich hinter die Kolonnade. Riesige Balken aus Schatten lagen
auf dem weißen Stein. Überall waren USO-Teams an der
Arbeit, unterstützt von einem unabsehbaren Heer kleiner
Medorobots.
    „Ja. Wir sind in Sicherheit. Hoffentlich haben sie viele der
Siedler retten können", erwiderte der Arkonide abwesend.
    Er ahnte, daß der Sieg in letzter Sekunde gekommen sein
mochte, entweder durch die Auskunft des riesigen Hirnes NATHAN oder
durch die bordeigene Virusforschung. Alles andere - also die
Hauptmenge der Arbeit - verlief nach einem unzählige Male
durchgearbeiteten und bewährten Schema. Man führte eine
Massenimpfung durch, nachdem man die Gegend entsprechend
neutralisiert hatte.
    Vermutlich waren sie beide angesteckt, aber das ließ sich
binnen Minuten ändern. Sein Aktivator würde mit derselben
Sicherheit, wie er das Gift neutralisiert hatte, auch das Virus außer
Kraft setzen.
    „Ich kann nicht mehr!" sagte Atlan plötzlich und
blieb stehen. Er lehnte sich an den Sockel einer Plastik und setzte
sich dann schwer auf ein zierliches Geländer aus verschlungenen
Elementen.
    Er sah Areosa lange an, dann schüttelte er, wie um die
Erinnerungen loszuwerden, den Kopf.
    „Ich will nicht mehr!" sagte er wiederholend.
    „Ich kann es verstehen", erwiderte sie. In Wirklichkeit
wußte sie, daß ihr ein Großteil der Gedankengänge
für immer verschlossen bleiben würde. Niemand konnte mit
der Erinnerung aus zehntausend Jahren und aus zahllosen Erlebnissen
wie den eben geschilderten so leben wie ein Mensch; normal und
unbelastet. Die grausigen Vorkommnisse in Rom hatten etwas in Atlan
geweckt und an die Oberfläche seiner Gedanken gespült.
Immer wieder die Barbaren. Immer wieder die fruchtlosen Versuche, dem
Planetengefängnis zu entfliehen und eine Passage nach ARKON zu
finden. Und das bis zu dem Augenblick, da Atlan
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