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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom
Autoren: Perry Rhodan
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Bein ausgerissen hatte. Weiter in
der Schleifspur. Der Sand war noch warm. Ich fand Steine in ihm,
Strohhalme und einen Splitter von einem Elefantenstoßzahn.
    Dann, als ich abermals zusammenbrach, riß eine scharfe Kante
meine Wange auf.
    Der Schmerz brachte mich wieder zu mir. Meine Finger tasteten
hilflos umher und verfingen sich in einer Schnur, einem Band ... Ich
zog die rechte Hand durch den Sand und sah das Amulett.
    Um den Hals! Schnell! Die Zeit! dröhnten die Hammerschläge
des Extrasinnes durch mein Bewußtsein.
    Ich schaffte es irgendwie, mich aufzurichten.
    Ich nestelte die Lederschnur über meinen Kopf. Der getarnte
Zellschwingungsaktivator rutschte zwischen die blutgetränkten,
sandverkrusteten Fetzen an seinen alten Platz. Kaum hatte das kalte
Eisen die Brust berührt, begann auch schon der Prozeß der
Regeneration.
    Der Aktivator leitete diesen Prozeß ein, indem er mich in
einen tiefen Schlaf versenkte.
    *
    Niemand sah, wie der kleine Syrer den schweren Gleiter im Sand der
Arena landete. Die Schale schwebte dicht über dem Boden,
verborgen im Schatten. Als Ktesios seinen Freund nicht aus dem Haufen
der Leichen fand, betrachtete er die Spuren im Mondlicht und eilte
dann hinaus in die Arena. Nach vierzig Schritten ließ er sich
auf die Hacken seiner Stiefel nieder, hob den schlaffen Körper
des Freundes auf die Arme und legte ihn vorsichtig auf einen Stapel
römischer Mäntel, die er aus einem Magazin des Palastes
gestohlen hatte. Dann warf er den Beutel mit Goldmünzen vom
Nebensitz und startete das Gefährt wieder.
    Je länger er mit diesem zauberischen Ding umging, desto mehr
gehorchte es ihm.
    Trotzdem flog er beinahe gegen einen Bronzebogen des Circus, als
er den Gleiter drehte und davonschwebte.
    Er grinste, als er an das Schwert dachte, das noch immer im Holz
des Thronsessels steckte.
    Aber seine Miene wurde schlagartig ernst, als er an seinen
halbtoten Freund auf den Mänteln dachte.
    Zuerst holte er Lalaga ab.
    Dann verluden sie den Rest der Ausrüstung.
    Schließlich flogen sie zu einem Ziel, das ihnen Askhan
angegeben hatte.
    Dort waren sie allein.
    Und dort würden sie auch daran denken können, den Freund
gesund zu pflegen.

11.
    TINAMI, KAPPA DIOMED:
    Areosa Neoguä ging schweigend neben dem Arkoniden her. Sie
bewegten sich durch
    Straßen, die ein genaues Abbild des Sandes der Arena sein
konnten - überall lagen bewegungslose Körper. Aber die
gesamte Stadt schien unter einem feinen Schleier zu liegen.
    „Und Ihr Erfolg, Lordadmiral?" fragte sie nach einer
Weile. Sie spürte direkt körperlich, wie sich der Mann
neben ihr sträubte, weiterzusprechen. Vor drei Stunden war er
aus seiner Trance erwacht und hatte beinahe einen Anfall erlitten,
als er den Haufen der achtlos übereinandergeworfenen Leichen
gesehen hatte.
    „Unwichtig!" sagte Atlan.
    „Er kann nicht unwichtig gewesen sein", beharrte sie.
„Ein solcher Einsatz, eine solche Aktion muß doch von
einem gewissen Erfolg gekrönt worden sein."
    Atlan murmelte undeutlich.
    „Nero starb."
    „Wann und woran?"
    „Sechzig Tage später. Ich konnte damals gerade wieder
meinen Arm aus der Schlinge nehmen."
    Sie gingen weiter.
    Unter ihren Sohlen wirbelte der feine, weiße Staub auf.
Eigentlich war er gar nicht weiß, sondern leicht grünlich.
Er lag auf dem Straßenbelag und auf der Kleidung und den
Gesichtern der Siedler. Er fiel beim leisesten Windhauch von den
Blättern der Bäume und von den Gesichtern und Schultern der
Figuren und Skulpturen neben ihnen. Es begann Abend zu werden; die
Sonne senkte sich über die Säulen des Forums.
    „Wie starb er?" fragte Areosa.
    „Müssen Sie es wissen?" erkundigte sich Atlan
gereizt.
    Er fühlte sich in einem Maß erschöpft und
ausgelaugt, wie er es schon seit Jahrhunderten nicht mehr erlebt
hatte. Aber dann sagte er sich, daß auch seine Erinnerung unter
einem Effekt litt - nein, nicht eigentlich litt, denn leiden konnte
man es nicht nennen, sondern es war wesentlich mehr eine
Erleichterung als eine Beschwernis -, der ihm als
„Erinnerungsverklärung" vertraut war. Jedes Ereignis,
das eine gewisse Zeitspanne weit zurücklag, verwandelte sich
langsam. Die Quellen der bedrückenden Erinnerungen verloren an
Schrecken und an Intensität. So auch die Erinnerungen an das
verdammte Rom, die Dirne unter den Städten, an den Moloch und
den Oktopus, der seine Krakenarme in alle Richtungen der Welt
ausgestreckt hatte.
    „Ich wüßte es gern", sagte sie. „Schließlich
glaube ich, ein Anrecht auf
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