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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom
Autoren: Perry Rhodan
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wichen auseinander, als sich hinter ihnen zwei Gestalten
näherten. Sie trugen Togen, die bis zum Boden reichten. Nero und
Marcus Vinicius.
    „Meine besten Freunde!" sagte ich.
    „Sicher kommt ihr, um mich mit allen Ehren freizulassen!"
    Nero stieß ein meckerndes Gelächter aus.
    Von dem einstigen Vorzugsschüler des Seneca war nichts mehr
zu erkennen.
    „So ist es!" sagte Cäsar.
    „Wir sind sicher, daß du es schaffen würdest,
dich als Gladiator freizukämpfen, nicht?"
    „Wahrscheinlich!" Ich lächelte arrogant.
    Nero und Vinicius sahen sich an. Vinicius lächelte böse
und sagte schroff:
    „Bringen wir es hinter uns!"
    Er streckte die Hand aus. Außerhalb meines Blickfeldes
reichte ihm jemand etwas Schweres. Er zog die Hand zurück und
hielt einen Pokal in den Fingern. Ich begriff.
    Gift!
    „Deine einzige Methode!" sagte ich. „Vinicius,
der Feigling, der sich auf Gift verlassen muß, weil er seinem
Schwert nicht vertrauen kann."
    Einen Augenblick lang schien Nero zu zögern, dann sagte er
leise:
    „Nein. Nicht deswegen. Ich bin es, der dir einen leichten
Tod sichert. Du stehst in meinem Weg, Parther, nicht?"
    Ich streckte meine Hand aus, ergriff den Pokal und sagte
schulterzuckend:
    „Es wird nicht viel nützen, aber versuchen wir es
einmal."
    Ich roch den schweren Wein. Mit großem Sinn für
Delikatesse hatte Nero das Gift in den Wein mischen lassen. Das
sogenannte letzte Vergnügen. Ich setzte den Becher an und trank
ihn aus. Dann fühlte ich, wie in meinem Magen eine eisige und
kochende Hölle ausbrach und krümmte mich unwillkürlich
ein wenig. Ich gab Nero den Becher zurück und starrte den Cäsar
an. Unsere Augen fochten ein stummes Duell aus, und alle dreißig
Legionäre waren Zeugen. Und auch die übrigen Gefangenen,
die weiß vor Furcht an den Wänden lehnten und nicht
aufzusehen wagten. Es mußte das gleiche Gift gewesen sein wie
damals in der sardischen Hafenschenke. Mein Zellaktivator begann
schon jetzt mit erhöhter Kraft dieses Gift zu neutralisieren.
Ich richtete mich wieder auf und sagte voller Verachtung.
    „In deiner Stadt, Cäsar, gibt es ein Gerücht.
Dieses Gerücht ist die Wahrheit. Ich bin nicht zu vernichten,
nicht zu töten."
    Ich legte wie unbeabsichtigt den Mittelfinger auf den Schalter der
Gürtelschnalle. Falls einer der Legionäre mit seinem
Schwert zustoßen wollte, würde ich das Abwehrfeld
aufbauen.
    Ich begann zu fühlen, wie sich mein Körper langsam an
das Gift gewöhnte. Ich glaubte es wenigstens. Jedenfalls
erfolgte außer einem Ausbruch kalten Schweißes keine
Reaktion.
    „Das Gift wirkt nicht!" sagte Nero dumpf.
    Marcus schüttelte fassungslos den Kopf und murmelte:
    „Ich schwöre bei Jupiter, daß ich es selbst
gemischt und an zwei Hunden ausprobiert habe. Sie verendeten binnen
kürzester Zeit."
    „Bin ich ein Hund?" erkundigte ich mich.
    Ich versuchte, das hemmungslose Zittern meiner Knie zu
unterdrücken und lehnte mich an die Mauer. Nero wandte sich an
die Garde und schnarrte:
    „Weg mit euch! Und du wirst dir noch etwas einfallen lassen
müssen, Marcus!"
    Er winkte, und die Tür wurde wieder verschlossen. Das letzte,
was ich sah, waren sein völlig verstörter Blick und die
fassungslosen Gesichter der Soldaten.
    Ich sank langsam an der Mauer herunter und krümmte mich auf
meinem Mantel zusammen. Nach dem ich mich mehrmals übergeben
hatte, fühlte ich mich ein wenig besser. Eineinhalb Stunden
später brachte die Wache einen Topf heiße Suppe, den ich
zur Hälfte allein leertrank. Ich schlief in dieser Nacht wie
betäubt...
    *
    Das Sonnenlicht blendete mich, als sie mich drei Tage später
in den Sand der Arena hinausführten. Eine Menge Pöbel
begleitete uns. Der Ausgang zur Arena war mit Bewaffneten umstellt.
Ich sah einen schwarzen Stier angepflockt, dessen Zunge unablässig
ums Maul fuhr. Dann erkannte ich wieder Nero und Marcus. Ein Tisch,
darauf ein Krug, Becher und eine große Schale.
    „Nero", sagte ich respektlos und fuhr über meinen
wuchernden Bart, „du traust sogar den Berufsmördern deines
Rates nicht."
    Mit einer fast verzweifelt dramatischen Bewegung goß Marcus
ein Drittel des Inhaltes aus dem Krug in die Schale und stellte sie
direkt unter das Maul des Stieres. Das Tier blies durch die Nase,
tauchte die Zunge in das Gebräu und begann dann, schmatzend zu
saufen. Ich sah den Vorbereitungen in einer Mischung aus Unruhe und
Belustigung zu. Als jemand in der herumstehenden Volksmenge mit den
Fingern schnippte, drehte ich vorsichtig den
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