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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom
Autoren: Perry Rhodan
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schauerliche Gesang des Barden die wilden bestias.
    „Bringt mir noch etwas von den Trüffeln und den
gewürzten Pilzen!" schrie Nero und schleuderte seinen
Becher nach einem Küchensklaven.
    Nicht ganz eine Stunde später kam ein Page und sagte, Marcus
Vinicius warte mit dem Barbaren. Nero brauchte nicht mehr zu
überlegen. Er sagte leise, hinter vorgehaltener Hand: „Er
soll ihn auf das Podium der Musiker bringen. Und dann bitte ich mir
Stille aus - ich will reden!"
    Das hätte dieser vertrocknete alte Narr sehen sollen, sein
einstiger Lehrer, Lucius Annaeus Seneca, dessen Bruder Julius Gallio
ein Proconsul in Korinth war. Nero grinste in sich hinein.
    *
    „Vorwärts, du Kretin!"
    Ich erhielt einen Stoß mit dem Knie in den Rücken und
taumelte aus der Kammer heraus. Wir gingen schnell an prächtigen
Säulen vorbei, an Reihen von weißen Statuen, an
vergoldeten und bemalten Wänden von barbarischer Pracht. Der
Lärm, der Geruch und die Musik eines Festes mit vielen Personen
schlugen mir entgegen. Plötzlich überfielen mich Hunger und
Durst. Ich taumelte und konnte mich kaum noch auf den Beinen halten.
    Atlan! Kristallprinz aus dem Geschlecht der Gonozal! Raumadmiral -
beherrsche dich noch kurze Zeit! beschwor mich mein Extrasinn.
    Ich atmete mehrmals durch und beherrschte mich. Zwei Vorhänge
glitten zurück, und ich sah in einen runden Saal hinein, der mit
Hunderten von Menschen gefüllt war. Köstliche Speisen
standen auf goldenem und silbernem Geschirr auf kleinen Tischen. Die
Menschen lagen auf Ruhebetten. Marcus packte mich grob am Oberarm und
stieß mich nach rechts. Wir folgten einem Pagen, der uns auf
dem Podium stehenließ, auf dem die Musiker ihre weiche,
zirpende Musik verbreiteten.
    Es dauerte einige Zeit, bis Musik und Gespräch nach und nach
aufgehört hatten. Eine beklommene Stille trat ein. Alle Augen
richteten sich auf einen mittelgroßen, leicht verfetteten Mann
mit kleinen, grausamen Augen, der auf einem lectus mit einem mäßig
hübschen Mädchen herumspielte. Ich war immerhin noch in der
Lage, exakt und analytisch zu registrieren. Das mußte Nero
sein! Der grausame Herrscher dieses pervertierten Roms und der
Legionen.
    „Soso. Das also ist dein Wunder-Barbar!" sagte Nero. Er
hatte eine faszinierende Stimme. Leise und scharf, zugleich
diszipliniert, und dahinter schwang eine gewisse Grausamkeit mit.
    „So ist es, o Cäsar!" sagte Vinicius, legte die
Faust an die Brust und verbeugte sich. Ich starrte bewegungslos und
durch meine Fesselung nach vorn gekrümmt den Cäsar an. Aus
den Augenwinkeln bemerkte ich rund um mich unruhige Bewegungen und
unschlüssige Mienen. Etwas bahnte sich an. Noch verstand ich es
nicht.
    Nero machte eine umfassende Geste, dann sagte er:
    „Eine heitere Geschichte, meine Freunde - und Freundinnen."
Er kicherte wie ein Weib. „Dieser Mann, einst zum Proconsul
vorgeschlagen, ich meine unseren schwarzhaarigen Marcus Vinicius, hat
einen fürwahr erstaunlichen parthischen Barbaren gefangen. In
einer halben Stunde tötete dieser Mann fünfzehn unserer
besten Soldaten."
    Nero machte, während ein überraschtes Murmeln anschwoll,
eine übertriebene Geste der Trauer. Jetzt konzentrierte sich das
Interesse der Gäste auf mich. Ich blickte in die Gesichter und
versuchte, meine Lage richtig zu beurteilen. Würde ich dieses
Fest überleben? Jedenfalls konnte ich nichts tun - ich war noch
niemals auf Larsaf III so ausgesprochen hilflos gewesen.
    „Nun ist Marcus ein Mann von Konsequenz und großem
Weitblick. Er kettete diesen Parther an die Galeerenbank, prügelte
ihn tüchtig und ließ ihn bis nach Ostia rudern. Anstatt,
wie ich es mehrmals vorschlug, ihn für Rom zu gewinnen. Männer
von solch hohem Mut, erfahren in den Kriegskünsten, bringen es
weit in der Armee und mehren Ruhm und Reichtum von Rom. Marcus machte
also einen Fehler. Damit er ihn korrigieren kann, befahl ich den
Barbaren hierher."
    Ich atmete langsam und fühlte, wie mir der Anblick der
Speisen das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Nero deutete
mit einer Hand auf meine jämmerliche Gestalt.
    „Warum, mein Freund", fragte er mit falscher Milde,
„hast du so viele unserer Soldaten getötet?"
    Ich sah ihn an und schwieg.
    Marcus neben mir bewegte sich und brüllte:
    „Antworte, du Wurm, wenn Cäsar mit dir spricht!"
    Er versetzte mir einen Faustschlag, der mich drei Meter weit die
Stufen hinunterwarf.
    In dieser Sekunde schwemmte meine Wut alle Beherrschung weg.
    Und wenn ich starb - ich würde es ihm
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