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PR TB 113 Die Söhne Sols

PR TB 113 Die Söhne Sols

Titel: PR TB 113 Die Söhne Sols
Autoren: Perry Rhodan
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rief er Pertamay zu.
    Sie gab ihm die Pakete mit der Ausrüstung heraus. Immer noch
zornig, warf Squque alles in den Sand. Dann schnürte er die
Pakete auf. Es war ihm peinlich, die Kunststoffkuppel mit dem Vorzelt
aufzustellen; die Zigeuner hätten auf den Gedanken kommen
können, daß er und seine Familie zu ihnen gehörten.
    Jattia und Pinny zogen ihre Badeanzüge an und gingen
schwimmen. Pertamay begann mit dem Auspacken. Jetzt erst entschloß
sich Squque dazu, die Kuppel aufzubauen.
    Das nächste Zelt war etwa sechzig Meter entfernt. „Hier
stinkt es!" stellte Squque erbittert fest. „Ich möchte
wissen, was sie in ihren großen Töpfen zusammenbrauen."
    Pertamay hatte gelernt, ihren Mann mit großer Zurückhaltung
zu behandeln.
    Vor allem, wenn er sich in einer derartigen Stimmung befand.
    Als er die Kuppel aufgestellt hatte, zog Squque sich in sie zurück
und kam den ganzen Tag nicht mehr heraus. Er lungerte auf seiner
Pneumoliege herum, blätterte in alten Zeitungen, die monatlich
einmal von der Erde nach Roof geschickt wurden, und löste
Kreuzworträtsel.
    Er brach sein Schweigen nur einmal, kurz vor Anbruch der
Dunkelheit.
    „Sind sie noch da?" fragte er Pertamay.
    „Ja", sagte seine Frau.
    „Zigeuner sind Diebe!" erklärte er.
    „Wir werden aufpassen müssen, daß sie uns nicht
ausplündern."
    Er ging hinaus, um den Gleiter abzuschließen. Dann trug er
alles, was außerhalb der Kuppel stand, herein. Pertamay
vermutete, daß den Zigeunern dieses Benehmen auffallen mußte,
aber sie wagte nicht, einen Einwand zu erheben.
    Squque stellte seine Liege vor den Kuppelausgang, als müßte
er ihn bewachen.
    Er schlief sofort ein. Pertamay machte sich und den Mädchen
etwas zu essen.
    „Werden uns die Zigeuner verschleppen?" fragte Jattia
im Flüsterton.
    „Unsinn!" gab Pertamay ebenso leise zurück. „Ihr
solltet nicht soviel über sie nachdenken."
    „Ist es wahr, daß sie Flöhe und Läuse
haben?" wollte Pinny wissen.
    „Sei jetzt still!" ermahnte Pertamay ihre Tochter. „Ich
denke, diese Zigeuner sind Menschen wie ihr und ich. Sie haben nur
andere Lebensgewohnheiten."
    „Warum leben sie in Zelten?" fragte Jattia. „Haben
sie immer Urlaub?"
    „Sie besitzen einen ausgeprägten Wandertrieb",
versuchte Pertamay zu erklären.
    „Deshalb wäre es sinnlos, wenn sie sich feste Häuser
bauen würden."
    „Ruhe!" befahl Squque, der wieder erwacht war. „Legt
euch jetzt hin und gebt Ruhe. Ich werde schon aufpassen, daß
keiner dieser verdammten Bastarde in die Kuppel kommt und mit seinen
schmutzigen Fingern irgend etwas anrührt."
    *
    Als Squque am nächsten Morgen erwachte, war es ungewöhnlich
still. Er hob den Kopf. Seine Familie schlief noch. Er wunderte sich,
daß die Zigeuner keinen Lärm machten.
    Die Sonne war bereits aufgegangen.
    Squque runzelte die Stirn. Er stand auf und trat vor die Kuppel.
    Die Zelte der Zigeuner waren verschwunden!
    Squque rieb sich die Augen.
    Die Zelte blieben verschwunden!
    Er trat wieder in die Kuppel.
    „Sie sind weg!" schrie er. „Sie müssen in
der vergangenen Nacht aufgebrochen sein, ohne daß wir etwas
davon bemerkt haben."
    Pertamay und die beiden Mädchen gingen mit ihm nach draußen.
    „Man muß ihnen nur entschlossen gegenübertreten",
sagte Squque zufrieden.
    „Sie haben sofort gemerkt, daß ich mich von ihnen
nicht einschüchtern lassen würde. Da haben sie es
vorgezogen, uns unseren alten Platz zu überlassen."
    „Wo sind sie jetzt?" fragte Pinny.
    „Sie sind wie der Wind", antwortete Pertamay.
    Squque rümpfte die Nase.
    „Seht euch den Strand an!" sagte er angewidert.
    „Sie haben alle Abfälle zurückgelassen. Die
Feuerstellen wurden nicht eingegraben. Es wird Jahre dauern, bis der
Strand wieder so aussieht wie früher."
    Er streckte sich.
    „Jetzt habe ich Lust nach einem Bad."
    Solange ihm niemand die Illusion nahm, daß er einen schweren
Kampf gewonnen hatte, würde seine gute Laune anhalten.
    „Holt eure Badeanzüge", sagte Pertamay zu den
Kindern.
    „Ich bereite inzwischen das Frühstück vor."
    Sie ging in die Kuppel. Durch die offene Tür hörte sie
die Kinder unten im Wasser toben. Sogar Squque lachte.
    Doch dann hörte sie noch etwas anderes.
    Irgendwo am Strand schrie ein Baby!
    Pertamay verließ die Kuppel.
    Sie sah, daß Squque und die Mädchen noch immer im
Wasser waren.
    Das Babygeschrei kam aus der Richtung des verlassenen
Zigeunerlagers. Pertamay zögerte. Da sie gewohnt war, nichts
ohne die Zustimmung ihres Mannes zu tun, ging sie
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