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PR TB 113 Die Söhne Sols

PR TB 113 Die Söhne Sols

Titel: PR TB 113 Die Söhne Sols
Autoren: Perry Rhodan
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bringe dir eine Flasche Bier", sagte sie. „Die
drei Kinder schlafen."
    Ein gequältes Lächeln erschien auf Squques Gesicht.
Seine Frau verstand es sehr geschickt, das Baby immer wieder so in
ihre Erklärungen einzufügen, daß man glauben konnte,
es würde bereits zur Familie gehören.
    Squque setzte die Flasche an die Lippen und trank. Als er
absetzte, holte er tief Atem. Zum erstenmal empfand er die Ruhe und
die Dunkelheit als bedrückend, plötzlich sehnte er sich
nach anderen Menschen und nach der Betriebsamkeit der Stadt.
    „Du hast deinen Entschluß noch nicht geändert,
Pertamay."
    Es war eine Feststellung, keine Frage.
    Sie lehnte sich gegen ihn. Es geschah sehr selten, daß sie
zärtlich wurde, Squque zuckte unter der Berührung
unwillkürlich zusammen. Wie er so dasaß, die Flasche in
den Händen, den Blick auf das dunkle Meer gerichtet, empfand er
mit einemmal die große Kluft, die von Anfang an zwischen dieser
Frau und ihm bestanden hatte. Eigentlich war er immer sehr einsam
gewesen. Ihr erging es sicher nicht viel anders. Dieses Kind, dachte
er, würde alles nur noch verschlimmern. Sie würde sich
ausschließlich um die Kinder kümmern.
    Er war eine Randfigur in dieser Familie, er arbeitete und
versorgte Frau und Kinder. Aber irgendwie gehörte er nicht dazu.
    „Was haben wir falsch gemacht, Pertamay?"
    Seine Nachdenklichkeit überraschte sie; im allgemeinen
steckte er voller Aktivität und ließ sich nur wenig Zeit
für psychologische Probleme.
    Sie beging den Fehler, seine Frage auf das Baby zu beziehen.
    „Wir haben alles richtig gemacht."
    Er stieß eine Verwünschung aus und schleuderte die
leere Flasche ins Meer. Er hörte sie aufklatschen und stellte
sich vor, wie sie auf den Wellen geschaukelt wurde, bis sie sich
irgendwann einmal mit Wasser gefüllt haben würde.
    *
    Squques Obstplantage lag südlich von Ortop, der größten
Siedlung auf Roof. Sie bestand aus einem Lager und Kühlhaus,
einem Wohngebäude und einer Halle, in der die Arbeitsmaschinen
untergebracht waren.
    Squque besaß drei große Felder, zwei weitere waren im
Entstehen begriffen. Er hatte einen Helfer: Flehdon, einen großen,
schweigsamen Mann, der geradezu einen sechsten Sinn beim Behandeln
empfindlicher Obstsorten entwickelte. Flehdon war mit zwanzig Prozent
am Gewinn der Plantage beteiligt. Von seinem Geld hatte er sich ein
Segelflugzeug gebaut, das er in einem Schuppen am Rande der Felder
untergebracht hatte. Er verschwendete fast seine gesamte Freizeit, um
an diesem Flugzeug zu arbeiten, aber bisher war noch nicht klar, ob
er es auch einmal fliegen würde.
    Squque und Flehdon sprachen oft tagelang kein Wort miteinander,
denn jeder wußte genau, was er zu tun hatte.
    Eines Morgens, als Squque das Wohnhaus verließ, sah er
Flehdon im Hof stehen. Der Helfer trug nicht seine Arbeitskleidung,
sondern eine lederartige Kombination.
    Squque vermutete sofort, daß das etwas mit dem Flugzeug zu
tun haben könnte.
    Sein Verdacht bestätigte sich.
    Flehdon wirkte verlegen.
    „Ich will mir heute freinehmen", sagte er unbeholfen.
    „Es ist gutes Flugwetter. Ich wollte Sie bitten, mich mit
dem Gleiter hochzuziehen."
    „Sie haben keine Ausbildung als Pilot", sagte Squque.
    „Sie sind niemals geflogen. Wollen Sie sich umbringen?"
    „Wollen Sie mich hochziehen?" fragte Flehdon.
    Squque dachte an all die Stunden, die dieser seltsame Mann im
Schuppen bei seinem Flugzeug zugebracht hatte.
    „Wissen Sie, was wir tun werden, Flehdon? Wir nehmen uns
alle einen Tag frei. Es wird uns guttun! Ich nehme meine Familie mit,
und wir fahren 'raus."
    „Ja, mir ist es recht", sagte Flehdon.
    Er sah in seiner Lederkombination ein bißchen unglücklich
aus, aber Squque merkte, daß sein Helfer mit großem Ernst
an dieses Projekt heranging.
    Er ging ins Haus, um Pertamay zu rufen. Im Korridor stieß er
auf Joylquin. Das Kind stand mit dem Rücken zur Wand und hatte
die Handflächen flach gegen die Tapete gepreßt. Seine
Augen waren ins Leere gerichtet. als könnte es irgend etwas
sehen, das für Squque unsichtbar blieb.
    Joylquin war jetzt dreieinhalb Jahre alt, ziemlich groß für
sein Alter und von sehr gegensätzlichem Temperament. Er konnte
stundenlang ausgelassen herumtoben und dann wieder ein paar Tage
völlig ruhig in dieser seltsamen Haltung an einer Wand stehen.
    Squque wurde aus diesem Kind nicht klug, er hatte auch keinerlei
Beziehung zu ihm.
    Joylquin war schwarz gelockt und besaß ungewöhnlich
große Augen.
    Seine Lippen waren weich,
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