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PR TB 113 Die Söhne Sols

PR TB 113 Die Söhne Sols

Titel: PR TB 113 Die Söhne Sols
Autoren: Perry Rhodan
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Gefahr, daß du zum Mörder wirst."
    „Hören Sie doch auf damit!" sagte Malvin.
    „Er kann mit unseren Moralbegriffen nichts anfangen. Für
ihn wäre das kein Mord."
    „Warum wollen Sie nicht wenigstens versuchen, ihn
umzustimmen?" fragte Nurherere.
    Malvin lächelte.
    Nurherere kümmerte sich nicht länger um den
Kybernetiker, sondern sprach weiter auf Purpose ein.
    „Es gibt bestimmt noch eine andere Lösung, Purp!"
Nurherere wußte, daß ihm nur noch ein paar Minuten Zeit
blieben. „Ich will dir helfen, mein Junge. Jotos und Dord
werden sich um dich kümmern. Du wirst die Klinik verlassen und
in mein Haus ziehen. Bitte, du mußt nachdenken, bevor du einen
verhängnisvollen Fehler begehst."
    Endlich sah der Junge auf.
    „Sie haben sich sehr angestrengt", sagte er. „Aber
ich muß nach Arsuk. Auf Arsuk hatte ich fast alles erreicht.
Ich konnte die Positronik genau verstehen."
    Der Chefarzt blickte auf die Uhr. Vielleicht konnte er Zeit
gewinnen oder den Jungen ablenken. Auf keinen Fall durfte er ruhig
abwarten, bis Purp das Chaos auslöste. Es war ihm ein Rätsel,
wie Malvin das alles hinnehmen konnte.
    „Du bist ein Mensch", sagte er eindringlich. „Du
hast längst erkannt, daß deine Eltern keine seelenlosen
Maschinen waren."
    „Schweigen Sie!" schrie der Junge.
    Nurherere sah ihn bestürzt an.
    „Wollen Sie ihn fertigmachen?" fragte Malvin voller
Abscheu. „Ist es das, was Sie wollen?
    Den medizinischen Erfolg um jeden Preis! Purp ist ein Kind mit
besonderen Vorstellungen. Sie können diese Vorstellungen nicht
mit einem Schlag vernichten. Das muß behutsam geschehen. Doch
dazu ist jetzt keine Zeit."
    „Ich wollte ihm nicht weh tun", versicherte der
Gehirnchirurg betroffen.
    Schweigen trat ein. Nurherere blickte abermals auf die Uhr. Die
Zeiger schienen zu rasen.
    Noch acht Minuten, dann war das Ultimatum abgelaufen.
    *
    Fünf Minuten vor Ablauf des Ultimatums erlosch plötzlich
der Energieschirm über der Kuppel. Admiral Clanton, der am
Fenster stand und auf den zweiten Anruf des Kindes wartete,
beobachtete es mit Erstaunen. Er konnte sich diesen Vorgang nicht
erklären, aber er ahnte, daß eine Entscheidung gefallen
war.
    Hastig begab er sich in den Funkraum. Er bekam sofort Kontakt mit
der Zentrale, doch die Wissenschaftler in den einzelnen Abteilungen
wußten auch nicht genau, was geschehen war.
    Endlich erschien Malvins Gesicht auf dem Bildschirm.
    „Malvin!" stieß Clanton hervor.
    „Wo, zum Teufel, haben Sie gesteckt? Wo ist der Junge? Was
ist überhaupt geschehen?"
    „Welche Frage soll ich zuerst beantworten?" erkundigte
sich der Robotiker spöttisch.
    „Quälen Sie mich nicht!" rief Clanton. „Ich
bin in meinem verdammten Büro fast gestorben." Er sah den
anderen mit neuer Unruhe an.
    „Das Ultimatum wird doch hoffentlich nicht erneuert?"
    „Natürlich nicht!"
    „Wie haben Sie das geschafft?" Clanton, der sich
geschworen hatte, alle Wissenschaftler in Zukunft zu mißachten,
entdeckte in diesem Augenblick, daß er dankbar war und Malvin
bewunderte.
    „Ich kannte Purps Geschichte", erwiderte der Robotiker.
„Trotzdem wußte ich nicht genau, wie er sich in der
Zentrale verhalten würde. Ich war jedoch vorsichtig. Ich
programmierte die Positronik so, daß sie die Befehle des Jungen
nicht länger als zwei Stunden annehmen durfte. Fünf
Minuten, nachdem er die ersten Befehle gegeben hatte, stellte er
Ihnen das Ultimatum."
    „Wieso hat er es nicht gemerkt?" fragte Clanton
verblüfft.
    „Die Positronik handelt nach den Robotgesetzen. Es war mir
völlig klar, daß die Befehle des Jungen in jedem Fall
Menschenleben gefährden würden. Aber auch die Sicherheit
der Positronik war nicht mehr wichtig. Ich dagegen verstieß
gegen kein einziges Gesetz. Logischerweise mußte die Positronik
meine Befehle geheimhalten, um herauszufinden, ob der Junge sie
wirklich dazu bringen wollte, gegen die Robotgesetze zu verstoßen."
    „Gut gemacht!" lobte Clanton.
    „Nein, Admiral!" wehrte Malvin ab. „Ich habe mich
äußerst dumm verhalten. Stellen Sie sich einmal vor, was
geschehen wäre, wenn Purp nur ein einstündiges Ultimatum
gestellt hätte?"
    Clanton starrte immer noch auf den Bildschirm, als Malvin schon
längst gegangen war.
    *
    Die Heimkehr war für Nurherere und Purpose gleichermaßen
schlimm. Denny und die Söhne versuchten Nurherere zu trösten,
aber sie konnten ihn nicht von dem Bewußtsein befreien, einen
schweren Fehler begangen zu haben.
    Purpose DeStaglaav wurde in eine Energiegruft
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