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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig
Autoren: Perry Rhodan
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das Schiff verschwunden
war. Ich ließ das Band vor meinen Augen hin und her baumeln.
    »Sieh an. Dié hat sich diskret entfernt.«
    Ich ging hinaus auf die Terrasse. Selbstverständlich war die
Bucht von Villa Franca so leer wie die Monate zuvor. Nur ein
einzelnes Fischerboot mit dreieckigem Segel kreuzte langsam im
glatten Wasser. Dié hatte auch Jean mitgenommen. Von allem,
was mit Versailles in Verbindung zu bringen war, besaß ich nur
noch die Pferde und die Kutsche, einen heruntergekommenen Robothund
mit abgeschabtem Fell und einige Kisten voller Kleinkram.

    Ich war wieder allein auf dieser Welt. Mein einziger Begleiter war
der Robothund. Ich hatte nichts mehr zu tun, also fiel mir die Wahl
nicht mehr schwer. Ich betätigte die Fernsteuerung meines
Gleiters und packte alles zusammen, was ich besaß. Dann setzte
ich mich auf die leere Terrasse und wartete.
    Ich fühlte es genau: Dieser Aufenthalt ging zu Ende. Wir alle
hatten getan, was wir konnten. Für mich war es ein weiteres
Glied einer Kette der Nutzlosigkeit. Wieder hatte ich nichts
erreicht. Ich war dazu verdammt, auf diesem Planeten zu leben und zu
warten, immer noch mit der Sehnsucht nach ARKON im Herzen. Sorgfältig
dachte ich über alle die kleinen Schritte nach, die vom
Aufwachen bis zum heutigen Tag geführt hatten.
    War etwas ausgelassen worden?
    Nein, flüsterte der Extrasinn. Du hast dein Programm, in
Versailles entworfen, fast mustergültig erfüllt.
    Konnte ich noch etwas tun?
    Kaum. Du hast zusammen mit den vier kosmischen Vagabunden die Welt
um eine Menge wissenschaftlicher Erkenntnisse bereichert.
    Konnte ich nochjemandem helfen - selbst wenn es darum ging, mich
abzulenken ?
    Ja. Suche Antoinette de Droyden aufund hilf ihr, leicht zu
sterben.
    »Ja«, sagte ich entschlossen zu mir. »Das werde
ich tun. Und zwar sofort.«
    Ich ging hinunter in die Siedlung und schenkte das Haus dem
Geistlichen. Er begriff nicht gleich, was ich wollte, aber dann
setzten wir eine Urkunde auf und unterschrieben sie. Mein wichtiges
Gepäck hatte auf der Ladefläche des Gleiters Platz. Ich
verließ nach Einbruch der Dunkelheit das Dorf und das einsame
Schlößchen auf den Klippen.
    Der Gleiter schwebte regungslos über den Bäumen der
Bucht.
    Ich nahm Abschied von dieser Landschaft. Sie lag geisterhaft
leuchtend unter dem Licht des vollen Mondes. Eine kaum wahrnehmbare
Brise kräuselte das Meer. Ich fühlte mich erschöpft
und ausgelaugt wie ein Läufer nach einer langen, erbarmungslosen
Strecke. Mir blieb sogar das Glück verwehrt, auf die Ergebnisse
meines Handelns stolz sein zu können. Schließlich blieb
mir nichts anderes übrig als die Erinnerung, die unverändert
frisch und schmerzlich sein würde ... die nächsten
Jahrhunderte lang. Das fröhliche Lied, die Gespräche und
das Klirren von Gläsern, das wirkliche Leben, waren verhallt.
    Nur meine Stimmung war unverändert resignierend. Wie würde
es auf dieser merkwürdigen Welt der Barbaren weitergehen?
    Ich drehte den Gleiter und orientierte mich nach den kalten
Sternen und dem Kompaß. Stunden später landete ich den
Gleiter in der Nähe des Gutshofes der Familie von Droyden. Die
Hunde schlugen an, als ich auf den Eingang zuschritt. Die Tiere
erkannten mich noch und blieben in meiner Nähe, scheu und
bereit, anzugreifen. Es war ziemlich spät geworden. Ich
hämrrierte gegen die Tür. Es dauerte einige Zeit, bis eine
alte Dienerin off nete und eine Laterne hochhielt.
    »Herr von Arcon!« flüsterte sie und schlug die
Hand vor den Mund. »Ich erkenne Euch. Niemand hat geglaubt, daß
Ihr .«
    Sie brach ab, ein trockenes Schluchzen kam aus ihrer Kehle.
    »Ich möchte meine alte Freundin besuchen, Nicolette«,
sagte ich. »Lebt sie noch?«
    Wir gingen durch die leere Halle. Es roch nach kaltem Rauch, nach
Wein und feuchtem Hundefell. Vertraute Gerüche. Die Dienerin
sagte stockend:
    »Madame liegt oben. Sie wird sterben. Oh, es geht ihr gar
nicht gut. Sie hat oft von Euch gesprochen!«
    Ich sagte leise, nachdem ich meinen Mantel und den Gurt mit
Pistolen und Degen abgelegt hatte:
    »Bringe mich zu ihr, Nicolette. Und dann hole mir einen
kleinen Becher Wein, etwas Braten und ein Stück Brot mit
Butter.«
    »Ja. Ich tue alles für Euch!«
    Wir gingen leise die Treppe hinauf, einen Korridor entlang und
blieben vor einer schmalen Tür stehen. Vorsichtig wurde die
Klinke heruntergedrückt, knarrend ging die Tür auf. Eine
einzelne

    Kerze brannte auf dem Tisch, durch einen kleinen Holzschirm
abgeblendet. In dem
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