Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
bemerkte weit draußen, auf einer
Halbinsel, die wie ein gekrümmter Zeigefinger aussah, ein Haus
mit Funkantenne und hohem, weißem Kamin.
    »Das Gewitter wird verdammt gefährlich!« stellte
er fest und schob die Steuerung wieder vor. Der Gleiter setzte sich
in Bewegung und glitt den Hügel hinunter. Einige Minuten später
befand sich Atlan im Zentrum des Unwetters.
    Rings um ihn zuckten lange Blitze, unaufhörlich schmetterten
die Donnerschläge. Die Felsen schienen zu beben. Noch nicht ein
einziger Tropfen war gefallen. Atlan schaltete sämtliche
Scheinwerfer des Gleiters ein und versuchte, vor sich den Weg zu
erkennen. Er
    hatte nicht die geringste Furcht inmitten dieses Infernos aus
zuckender, kalkiger Helligkeit, die seine Augen blendete, und dem
entfesselten Lärmen des Donners. Dann begann es zu regnen.
    Zuerst sah er vor sich auf einer ausgetrockneten Schlammfläche
winzige Explosionen von Staub. Dann schlugen die Tropfen auf das
Verdeck des Gleiters. Es klang wie fallender Kies oder wie winzige
Meteoriten. Und schließlich rauschte ein dichter Vorhang aus
Wasser vom Himmel. Schlagartig nahm die Sichtweite ab. Im Licht der
Scheinwerfer und in den kurzen Intervallen der mächtigen Blitze
sah Atlan die Bahnen der Regentropfen. Hin und wieder glaubte er,
weit vor sich ein Licht aufblitzen zu sehen - das Haus der Siedler?
    »Ich sollte, glaube ich, dorthin steuern!«
    Die Traumlandschaft rings um ihn war zu tosendem Leben erwacht.
Aus der Dunkelheit schälten sich die Umrisse von Fabelwesen und
surrealistischen Bauwerken, Felsen, Bäumen, Buschgruppen. Ein
geheimes Leben erfüllte sie. Dort! Das Licht. Atlan schob die
Steuerung in die Richtung, und der Gleiter näherte sich dem Rand
einer Plantage, die zum Schutz gegen größere Tiere mit
einem leuchtenden Schwach-Energiezaun umgeben war. Dahinter, jetzt
sah er es deutlich, leuchtete ein helles Licht durch eine große
Glasscheibe. Atlan lächelte: Seine einzige Angst war gewesen,
die Richtung nicht einhalten zu können. Plötzlich freute er
sich auf die Geborgenheit eines Raumes, auf die Gesellschaft von
Menschen. Er schwebte langsam durch das Gewitter, sah einen breiten
Kiesweg zwischen Mauern aus Naturstein, die in ihrer Exaktheit nur
von Robotern errichtet sein konnten.
    Ein Namensschild leuchtete stechend auf, als die Scheinwerfer die
Steintafel streiften. SU MARINERI war zu lesen - was immer es
bedeutete.
    »Langsam wird es ungemütlich!« sagte sich der
Arkonide. Sein Extrasinn meldete sich.
    Das Gewitter ist eine Gefahr für dich! Es ist eine
Schlüsselsituation — du mußt in die Nähe von
Menschen kommen!
    Schlüsselsituation?
    Das konnte nur bedeuten, daß sein unbestechliches Extrahirn
in Verbindung mit seinem photographisch genauen Gedächtnis
herausgefunden hatte, daß Erinnerungszwang auftreten würde,
wenn er noch länger durch dieses Chaos aus Helligkeit und
Geräusch schweben würde. Er nickte;

    dieses Risiko ging er freiwillig nicht ein. Er beschleunigte das
Fahrzeug etwas, steuerte es entlang der Kurven des Weges und kam in
den Bereich der Windschatten alter, weit ausladender Bäume. Das
rasende Hämmern der Regentropfen auf das Verdeck des Gleiters
ließ nach. Vor Atlan wurde das Licht aus den Fenstern des
Hauses heller, halb verwischt durch den Regenvorhang.
    Der Gleiter passierte einen Wachstrahl, unterbrach die optische
Schranke und hielt dicht neben dem Eingang. Langsam schaltete der
Arkonide die Maschinen aus, und der Gleiter senkte sich auf den
knirschenden Kies. Dicht neben der linken Tür begann eine Art
Pergola aus Balken und Stahlelementen, über und über von
Pflanzen bewachsen, deren Blätter im Licht der Scheinwerfer vor
Nässe glänzten.
    Atlan schaltete auch die Scheinwerfer ab, verließ mit einem
Sprung den Gleiter und duckte sich in den Windschatten der Pergola.
Zehn Meter von ihm entfernt öffnete sich eine breite Tür.
Hinter der Silhouette eines Mannes sah Atlan das rötlichgelbe
Glühen eines Feuers.
    »Willkommen!« rief der Mann und schaltete die
verborgene Beleuchtung in den Bohlen der Pergola ein.
    Atlan rannte durch den Regen und blieb neben dem Mann stehen.
    »Danke«, sagte er. »Ich bin einer aus dem
USO-Schiff, das irgendwo im Westen steht. Haben Sie vielleicht ein
trockenes Plätzchen für mich?«
    »Selbstverständlich!« Sie schüttelten sich
die Hände.
    »Ich kenne Sie. Sie sind Atlan, Lordadmiral der USO,ja?«
    Atlan grinste seine Gegenüber an, während sich die
schwere Tür wieder schloß. Sie standen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher