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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig
Autoren: Perry Rhodan
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in einer großen
Halle, die vom Licht aus einem gewaltigen Kamin schwach ausgeleuchtet
wurde. Ein Blitz und der augenblicklich folgende Donnerschlag
unterbrachen das Gespräch. Atlan steckte die Finger in die
summenden Ohren und erklärte:
    »Ich bin allerdings privat hier. Wir versuchten, den Meteor
einzufangen, aber wir hatten kein Glück. Sie haben den Erdstoß
gespürt?«
    Jetzt erst, als sie sich dem Zentrum der Halle näherten, sah
und begriff Atlan mehr von seiner neuen Umgebung. Zuerst hörte
er Musik, die aus unsichtbar eingebauten Lautsprechern kam. Er dachte
sekundenlang nach, dann hatte er die Musik identifiziert. Er
erschrak! Er hatte sie schon einmal gehört. Nein. Mehrmals
natürlich, aber damals, als sie uraufgeführt worden war,
Medee, von Marc Antoine Charpentier, dem Kirchenkapellmeister von
Paris.
    »Möchten Sie sich nicht setzen und einen Schluck von
unserem Wein trinken?« erkundigte sich sein Gastgeber.
    »Ja, danke!« murmelte Atlan und folgte dem Mann.
    Die Halle maß mehr als fünfzehn zu fünfzehn Meter
und war nicht höher als drei Meter. Weiße, unregelmäßig
verputzte und von Altersspuren übersäte Wände. Möbel
in modernen Formen, aber in klassischen Materialien. Holz, schwere
Stoffe, Leder und Glas. Vor dem Feuer standen drei besetzte und ein
leerer Sessel, dazwischen niedrige Tische.
    Verlasse dieses Haus! Es ist eine Gedankenfalle! tobte der
Extrasinn. Die Erinnerung wird dich einholen! Türen und Fenster,
Durchgänge und sämtliche Mauern waren bewußt
unregelmäßig gearbeitet worden. Eine breite Wendeltreppe
führte in höhergelegene Räume. In schwere
Glassitplatten verschweißt, loderten intensiv farbige Grafiken
an den Wänden. Der Duft von
    harzigen Scheiten und einem schweren, roten Wein durchzog den
Raum.
    »Mein Name ist Fancisco Doyen«, sagte der grauhaarige
Mann und blieb hinter einem Sessel stehen. »Das ist unser Gast,
Lordadmiral Atlan. Gabrielle Doyen, meine Frau, Antoinette, ihre
Mutter, und das ist Le Rond d’Alambert, mein Assistent.«
    Atlan begrüßte die Personen, und Fancisco reichte. ihm
einen Pokal voll würzig riechenden Weines.
    »Sie machen einen überarbeiteten Eindruck, Sir!«
sagte Doyen.
    Die Musik war lauter geworden. Medeas Klage hallte durch den Raum.
Der Donner und die Blitzschläge umrahmten die Barockarie. Wieder
zerrte die Erinnerung an Atlans Nerven. Ein Windstoß ließ
die Flammen des Kaminfeuers heller auflodern, und Atlan erkannte die
Gesichtszüge

    der vier Personen deutlicher. Die Frau, nicht viel jünger als
hundertfünfzig Jahre, saß regungslos im Sessel und sah ihn
an. Auch ihr Gesicht weckte Erinnerung in ihm.
    »Ich bin nicht überarbeitet«, stellte Atlan fest
und hob den Pokal. »Aber dieses Gewitter, diese Umgebung hier -
sie wecken Erinnerungen in mir, denen ich nicht ausweichen kann.«
    »Gute oder schlimme Erinnerungen?« erkundigte sich der
Assistent.
    »Wenn jemand so alt geworden ist wie ich«, bekannte
der Arkonide und setzte sich in den Sessel, den Fancisco Doyen
herangeschoben hatte, »dann sind auch die bittersten
Erinnerungen zu weniger schlimmen geworden.«
    Das Gewitter zog weiter nach Osten.
    Die Blitze waren weniger grell und schlugen ferner und hinter den
Hügeln ein. Die Donnerschläge ließen an Lautstärke
nach. Aus dem hagelartigen Regen war ein milder Schauer geworden, der
ringsum das trockene Land bewässerte. Von außen drang
durch offene, kleine Fenster das Rauschen herein. Der Geruch des
Feuers wurde abgelöst von dem frischen Windzug, der
    durch die Halle wehte. Nur der Wein roch noch unverändert
süß. Die Barockoper erfüllte den Raum mit ihren
Klängen. Die gesamte Umgebung schien tatsächlich
listenreich wie eine Falle aufgebaut worden zu sein, eine vollkommene
Kulisse für Atlans Erinnerungen. Er fühlte, wie langsam der
untergründige Zwang von ihm Besitz ergriff.
    Noch einige Minuten in der Zone, und du mußt reden! Der
Regen läßt nach - verlasse dieses Haus! schrie der
Extrasinn.
    Atlan schüttelte den Kopf. Er fühlte sich müde,
zerschlagen. Noch konnte er aus der Gedankenfalle fliehen, aber die
Umgebung, das Feuer, der Wein und die Musik bannten ihn in seinen
Sessel. Er begann zögernd, nachdem er einen langen Schluck
genommen hatte:
    »Das alles hier kommt mir bekannt vor. Ich bin einst in
einem wütenden Gewitter in ein Haus gekommen, das Ihrem Haus
sehr ähnlich war. Allerdings kam ich nicht allein, sondern mit
einem Mädchen mit blauschwarzem Haar.
    Warum ist Ihr Haus so gebaut,
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