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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig
Autoren: Perry Rhodan
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und
er fühlte sich um Jahre gealtert.
    »Sie sind erschöpft, Lordadmiral Atlan!« sagte
Fancisco Doyen. »Was können wir für Sie tun?«
    Langsam drehte Atlan den Kopf und sah in die Augen des Hausherrn.
Seltsam! Er kam von seinen Erinnerungen nicht los. Ihm war, als
befände er sich noch immer in der Halle des alten Gutshofes, in
dessen oberen Räumen die tote Freundin lag. Atlan versuchte ein
zögerndes Lächeln und brachte eine Grimasse zustande.
    »Nicht viel, Mister Doyen«, murmelte er schwach und
atmete tief durch. »Eine heiße und kalte Dusche, ein
kräftiges Frühstück - und schon sind Sie mich und das
Raumschiff der USO los. Hat sich der Funker noch einmal gemeldet?«
    Gabrielle Doyen nickte und erwiderte halblaut:
    »Ja. Ich bin hinausgegangen zum Gleiter und habe die
Besatzung beruhigt. Sie warten auf Sie, aber sie sagten, Sie müßten
sich beeilen. Der Strand sei zum Sonnenbaden und Schwimmen bestens
geeignet.«
    Atlan stand auf und bewegte seine Schultermuskulatur. Sie war hart
und verkrampft und schmerzte vom harten Holz des Sessels.
    »Haben Sie jemals von den kosmischen Vagabunden etwas
gehört? Vielleicht später, bei einem anderen ... Einsatz?«
fragte eine Stimme, die er noch genau kannte. Er erstarrte und
blickte hinunter in den anderen Sessel. Dort hob Antoinette Doyen die
Hand. Ihre Knie
    waren von einer großen farbigen Decke verhüllt.
    »Nein!« sagte Atlan. »Niemals wieder. Und die
Vorstöße, die ich in späteren Jahren unternahm, sind
nicht wert, berichtet zu werden. Sie verstärkten nur noch meinen
Horror vor solchen Unternehmungen.«
    »Bis auf die Erlebnisse in Rom!« sagte die ältere
Frau.
    Ihre Augen, ihr Gesicht, der Tonfall ... alles entsprach fast
genau dem der echten Antoinette Droyden. Eine verblüffende, fast
phantastische Ähnlichkeit. Atlan schüttelte sich und sagte:
    »Die Erlebnisse in Rom. Nun, sie waren nicht mehr und nicht
weniger anstrengend und hoffnungslos als die Summe aller anderen
Missionen. Aber ich werde versuchen, so lange ich lebe, keinem
Menschen auch nur ein Sterbenswörtchen über Rom und Nero zu
verraten. Außerdem habe ich die Erinnerung an jene Zeit so
stark verdrängt, daß es höllisch schwer sein dürfte,
meine Erinnerungen anzusprechen. Lassen wir das. Wo finde ich die
Dusche, Mister Doyen?«
    Der Hausherr nickte und deutete zur Decke. Ein flammendes
Morgenrot breitete sich über der Bucht und den Baumkulturen aus.
Das Licht ließ die Körper der Roboter aufschimmern. Atlan
mußte an das Schiff und an die nächsten Missionen auf
dieser Reise denken. Die Suche nach dem Merkwürdigen Meteor war
ähnlich ergebnislos verlaufen wie sein Abenteuer in Versailles.
    »Ich zeige Ihnen alles. Wenn Sie sich erholt haben, wartet
ein ausgezeichnetes Frühstück auf uns

    alle!«
    Eine dreiviertel Stunde später kam Atlan wieder herunter. Er
hatte mehrmals kalt und heiß geduscht und fühlte sich
wesentlich besser. Der Druck in den Schläfen war vergangen und
der schlechte Geschmack auf der Zunge.
    »Das Frühstück wartet draußen«, sagte
Antoinette Doyen, die offensichtlich auf ihn gewartet hatte.
    »Danke«, erwiderte Atlan. »Ich habe eine Frage,
die Sie sicher verblüffen wird.«
    Als Antoinette ihn anlächelte, erschrak er abermals.
    Es war genau dos Lächeln der Frau, die auf einem anderen
Planeten längst vermodert oder zu Staub zerfallen war. Völlig
identisch.
    »Sie möchten sicher eine Frage stellen, die sich auf
die Ähnlichkeit zwischenjener Antoinette und mir bezieht, nicht
wahr?« fragte die Frau, deren Alter Atlan auf etwa
hundertfünfzig Jahre schätzen mußte.
    »So ist es!« sagte er voller Verwunderung. Eine Reihe
dunkler Ahnungen überfiel ihn plötzliqh; er konnte sich
nicht denken, wie solche verblüffenden Zufälligkeiten
überhaupt möglich waren.
    »Ich empfehle es Ihnen, Lordadmiral: Lassen Sie alle müßigen
Überlegungen zu diesem Thema. Ich weiß mehr, als Siejetzt
vermuten, aber weniger, um etwas erklären zu können.«
    Sie war kleiner als er. Wieder schlug seine Erinnerung zu. Sie
gingen nebeneinander durch ein System von Türen und winkligen
Korridoren, alle weiß gestrichen, hinaus auf die Terrasse. Sie
bestand aus einer Anordnung von Glasplatten, die versenkt werden
konnten. Jetzt bildeten sie noch einen Schutz gegen die Kühle
des Morgens, aber wenn die ersten Sonnenstrahlen kamen, würden
sie nicht mehr gebraucht werden.
    »Ich ahne manches«, sagte Atlan. »Aber, glauben
Sie nicht, daß ich ein Recht auf Wahrheit
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