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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig
Autoren: Perry Rhodan
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auf dem Boden des
Fischerbootes, dessen Segel sich schlaff am Mast scheuerte. Es war
ein altes Boot und roch stark nach Fisch. Ein Tag im frühen
Herbst in einem langweiligen Jahr, irgendwann nach dem Tod des
vierzehnten Ludwig. Hier am Mittelmeer, in dieser abgeschiedenen
Gegend, hörte man nichts von der Politik, die in Versailles
gemacht wurde. Man merkte auch nichts von der Verschwendung, die dort
betrieben wurde. Wir waren wie abgeschnitten.
    »Eigentlich wollten wir ein paar große Fische für
das Abendessen heimbringen«, sagte Tairi schläfrig und
spielte gedankenlos mit der Kette des Aktivators.
    »Eigentlich wollten wir«, sagte ich und gähnte.
Unsere Körper glänzten vom Öl und vom Schweiß.
Eine mörderische Hitze lahmte uns. Sogar die Gedanken schienen
zu schlafen.
    »Keine große Anstrengung«, sagte sie. »Wir
hängen die Angeln einfach über Bord und .«
    Ich setzte mich auf und wischte den Schweiß von der Stirn.
    »Ich komme um. Ich muß ins Wasser, sonst werde ich
verrückt!« murmelte ich. Den Aktivator legte ich in die
Hand des Mädchens, stellte mich auf das Brett im Heck des Bootes
und sprang ins Wasser. Ich schwamm einige Runden um das Boot herum,
tauchte mehrmals auf und blieb dann am Bootsrand.
    »Du schwimmst nicht?« fragte ich. Das Wasser hatte
mich nur ein wenig erfrischt; ich würde etwas tiefer tauchen.
    »Ich werfe nur die Angeln aus!« sagte sie.
    Längst hatte ich beschlossen, sie abermals hinunter in das
Tiefseegefängnis mitzunehmen. Tairi war weder jene ägyptische
Prinzessin noch die unvergleichbare Alexandra, aber sie war etwas
anderes und mehr zugleich. Ich liebte sie. Sie vereinte die Vorzüge
vieler
    Frauen in sich, die ich gekannt und geliebt hatte, und sie besaß
fast keine Nachteile.
    »Gut. Es gibt massenhaft Fische. Ich sah sie, als ich
tauchte!« sagte ich und wartete.
    Sie befestigte die Köder, band die Schäfte der biegsamen
Ruten fest und legte den Aktivator auf die heißen Felle. Dann
schwang sie sich ins Wasser, tauchte lange und kam neben mir prustend
wieder hoch. Ihr Haar klebte an den Schultern und der Brust.
    »Warm!« sagte sie. »Warm und salzig. Komm,
tauchen wir hinunter, erschrecken wir die Fische.«
    Wir badeten den Nachmittag, fingen vier große Fische, deren
Namen wir nicht kannten. Ich wußte nur, daß sie gegrillt
und mit Öl und Küchenkräutern außerordentlich
gut schmeckten. Das Schwimmen hatte uns müde gemacht; wir
breiteten das schlaffe Segel aus, dessen Stoff mürbe knisterte,
schufen so eine schmale Schattenbahn und schliefen ein. Schlagartig
erwachten wir, als das Boot wild zu schaukeln anfing und eine Welle
seitlich über Bord schlug und uns mit salzigem Wasser
überschüttete.
    Ich sprang auf und taumelte, als ein zweiter Brecher das Boot fast
umwarf. Dann bückte ich mich, ergriff den Aktivator und hängte
ihn mir um. Tairi setzte sich auf und begriff sofort.
    »Ein Sturm, Atlan! Wir müssen zurück!«

    »Nichts anderes habe ich vor«, rief ich und sprang mit
einem Satz ins Heck. Ich riß das Ruder herum und wartete, bis
sich das Boot, das vom Wind quer zu den Wellen abgetrieben wurde,
langsam, fast zu langsam herumdrehte. Plötzlich schien es
eiskalt geworden zu sein. Der Himmel hatte sich zur Hälfte
bezogen, nur weit im Süden gab es einen schmalen Streifen, der
in drohendem Rot glühte. Der Sturm nahm zu und kam in scharfen,
kurzen Böen. Das Boot trieb jetzt vor dem Wind. Das Segel schlug
und knatterte gegen den Mast. Ich streckte die Hand aus und half
Tairi ins Heck. Sie klammerte sich an einem Seil an, dann fiel sie,
als das Boot sich abermals hob und senkte, schwer gegen mich.
    »Halte das Ruder! Geradeaus in die Bucht!« rief ich.
    »Das kann ich nicht!«
    »Nur festhalten! Wir dürfen nicht kentern, Mädchen!«
rief ich. Ein schneidender Wind umheulte uns, als ich mich bis zum
Mast vorkämpfte und versuchte, das einfache Segel zu belegen.
Der schwere, durchnäßte Stoff rutschte aus meinen Fingern.
Das Tauende schlug gegen meinen Hals, ehe ich es zu fassen bekam und
hastig belegte. Der Wind fing sich im Segel, blähte es, das
Schlagen und Knattern hörte auf. Das Fischerboot hob seinen Bug
und schnitt durch eine Welle, dann tauchte es wieder hinunter.
Kniehoch stand das Wasser zwischen den Bordwänden. Das Boot
wurde schneller und schneller und glitt durch die Passage zwischen
den beiden Landzungen.
    »Atlan! Wir müssen an Land!« rief das Mädchen.
    Ich hielt mich fest und kroch gebückt zu ihr zurück. Der
Wind wurde
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