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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges
Autoren: Perry Rhodan
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verströmte.
    „Wann? Vor einigen Tagen, meine ich. Wartet, Herr! Der, der
es mir erzählte, starb vor drei Tagen. Also muss es vor... vor
mehr als einer Woche gewesen sein.“
    Usinas gab den Landsknechten einen Wink. Sie lachten roh auf,
hoben den Ast hoch und waren bereit, die Füße des Bauern
ins Feuer zu drehen. Der Mann kreischte auf.
    Ruhig fragte Usinas: „Und die Frau?“
    „Man hat sie als Hexe eingekerkert“, sagte der
Invalide.
    „Wo?“
    „Auch in Langenheim. Am Fluss. An der Jagst, heißt es,
glaube ich, Herr!“
    Usinas sagte leichthin: „Er lügt. Röstet ihn!“
    Das Mädchen warf sich fast in sein Messer. Er konnte es
gerade noch zur Seite reißen. Das Mädchen Anna warf sich
an seinen Arm, schrie auf und stammelte: „Herr Offizier ... er
sagt die Wahrheit. Tut ihm nichts! Ich hörte es von meinem
Vater. Sie haben zwei Menschen gefasst, die unverständlich
sprachen. Sie sind als Hexer und Hexe eingesperrt worden. Aber ich
weiß nicht, wie sie aussahen. Sie haben...“
    Usinas sah einen der anderen Schwarzgekleideten an und nickte. Er
wusste genug. Dann holte er tief Atem, sah in die angstvollen Augen
des Mädchens. Sie begann zu weinen. Usinas verfluchte sich
abermals, steckte das Messer ein und sagte: „Bindet den Mann
los! Löscht das Feuer. Wir reite n weiter nach Langenheim!“
    Widerwillig gehorchten die Landsknechte. Er hatte sie um ein
Schauspiel gebracht, das sie gern hätten inszenieren wollen.
Usinas griff in seinen Gürtel, zog vier Goldstücke mit dem
Bild des Kaisers hervor und drückte sie dem Mädchen in die
Hand. „Anna“, sagte er leise, fasste sie vorsichtig am
Oberarm und ging langsam zu seinem Pferd, das verdrossen an den
kargen Halmen des alten Grases zupfte. „Es tut uns leid - wir
wollen euch nichts tun. Wir suchen nur diese beiden Leute, und wir
sind keine Ungeheuer. Teilt euch das Gold, ärgert euch nicht,
und lasst euch die Münzen nicht von den Franzosen abnehmen. Geht
heim, und möge euch der Krieg verschonen.“
    Sie schaute ihn verblüfft an.
    „So ist es“, sagte er und wandte sich ab. „Geht
zurü ck zu eurem Dorf. Wir sind keine Schweden. Wir sind
Fremde.“
    Sie war so überrascht, dass sie die Sprache verlor. Der Bauer
und das Mädchen hielten sich aneinander fest und gingen langsam
zwischen den Pferden hindurch. Ein Landsknecht trat dem Bauern in den
Rücken und schwang sich fluchend in den Sattel. Usinas
schüttelte den Kopf, als könne er auf diese Weise den
Alptraum loswerden. Er schwang sich auf sein Pferd, hob die
Hellebarde und schrie: „Wir reiten weiter! Nach Norden - nach
Langenheim. Dort finden wir, was wir suchen.“
    Eines der Mädchen drängte sich zwischen ihn und die
Schwarzgerüsteten.
    „Wo übernachten wir, Usinas?“ fragte sie und rieb
ihre Hüften an seinem Wildlederstiefel.
    „In des Teufels Rachen, Angelika!“ sagte er
verdrossen. „Oder in der Nähe von Langenheim. Wir werden
sehen, ob wir den Ort heute noch erreichen.“
    Sie trollte sich zurück zu ihrem Pferd. Sie war durstig,
hungrig, und sie wollte heute in Usinas’ Zelt schlafen. Er war
der Stärkste von allen, und seine Haut war weich wie der Samt,
von dem ihr einmal ein Mann erzählt hatte. Und sie mochte seine
goldfarbenen Augen. Solche hatte sie noch niemals gesehen.
    Usinas blickte Areosa an und murmelte: „Ich kann es noch
nicht glauben. Vielleicht erwischen wir Vas kane noch lebend. Und
dann wird er sein Schiff landen müssen.“
    Areosa gab zurück: „Wir hetzen seit Wochen durch diese
Kultur der Wahnsinnigen... pah! Kultur! Wann hat dieser Ritt ein
Ende?“
    Celingsas sagte trocken: „„Wenn wir Dyer gezwungen
haben, das Geheimnis der verschwundenen Welt zu offenbaren. Und
    vergesst nicht: wir reiten mit dem Wahnsinn um die Wette!“
    Ein böses Kläffen erscholl aus dem Dorf, dann fiel eine
ganze Meute in das Heulen ein. Dieser Chor verfolgte die dreißig
Reiter, als sie aufsaßen und der Andeutung eines Weges folgten,
der, nach dem Geständnis des Bauern, nach Langenheim führte.
Irgendwann, dachte Usinas, werden wir die Wahrheit erfahren. Entweder
ist es die, von der das Leben unserer Welt abhängt Oder es ist
eine andere.
    ,Das bedeutet“, murmelte er, als er weiterr itt und sich zu
fragen begann, wie lange die Tiere und die anderen diese wahnwitzige
Jagd durch ein fremdes Gebiet noch aushalten würden, dass
Vaskane Dyer tot ist. Umgebracht von diesen Wilden!“ Das alles
war fast sinnlos. Fünfzehn Männer hatten sich eine Aufgabe
gestellt,
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