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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges
Autoren: Perry Rhodan
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die Sporen ein, kippte die leichte Hellebarde nach vorn
und legte sich auf den Hals seines Pferdes. Aus dem Trab wurde ein
Galopp. Die anderen folgten ihm. Sie sahen an seinen Reaktionen,
welche Spannung ihn ergriffen hatte, und da sie alle den Tod
tausendfach erlebt und gesehen hatten, fürchteten sie einen
Musketenschuss aus dem Hinterhalt ebenso wie einen geschleuderten
Stein oder einen heransurrenden Armbrustbolzen.
    „Vorsicht!“ rief Usinas. „Wir sammeln uns am
Brunnen.“
    Erfahrungsgemäß baute man die Dörfer um den
Brunnen herum, so dass er in der Mitte der Siedlung zu finden sein
wurde. Die Hauswände warfen das Echo der klappernden Hufe
zurück. Und dann geschah, was Usinas erwartet und befürchtet
hatte.
    Aus dem Augenwinkel sah er das Aufblitzen, gleichzeitig erreichte
die Schallwelle der Explosion sein Ohr. Die Kugel pfiff dicht hinter
seinem Nacken vorbei und grub sich klatschend in einen Baum. Usinas
riss die Waffe hervor, hielt mit der Linken die Hellebarde fest und
gab, fast ohne zu zielen, zwei, drei Schüsse ab. Drei Glutbälle
detonierten an der oberen Kante der Mauer, hinter der sich der
Schütze verborgen hatte. Schlagartig reagierten die anderen.
Noch ehe die Bolzen der Armbrüste sie
    von den Pferden reißen konnten, kippten sie nach beiden
Seiten aus den Sätteln, hielten sich an den Mähnen der
Pferde fest oder am Sattelhorn, feuerten nach allen Seiten. Ein
höllisches Spektakel brach los. Ein Hofhund an langer Kette
rannte wie besessen zwischen zwei Häusern entlang und
erdrosselte sich fast bei dem Versuch, einen der Reiter anzugreifen.
    Usinas richtete sich drei Sekunden lang in den Steigbügeln
auf, schoss mehrmals und brüllte aus Leibeskräften: ,Die
Franzosen haben das Dorf besetzt. Fangt zwei Leute, die wir verhören
können!“
    „Verstanden!“ schrieen ein paar der Männer in den
schwarzen Halbrüstungen.
    Wenn die Bauern und die kleine französische Besatzung, die
dieses Dorf verteidigten, genauer hingesehen hätten, würden
sie vielleicht ein Flimmern um die ersten Reiter des dahinpreschenden
Trupps bemerkt haben. So, als ob die Luft um sie herum kochen würde.
Die Kavalkade erreichte, durch ein Inferno aus Schüssen,
summenden Bolzen, kläffenden Hunden und feuernden Soldaten
reitend, den Marktplatz. Dort sahen sie mehrere Personen, die, sobald
sie die Reiter erblickten, zu flüchten versuchten. Es waren eine
junge und eine uralte Frau, ein Knecht und ein Bauer in riesigen
Holzpantinen. Usinas ritt scharf nach rechts schnitt der kreischenden
jungen Frau den Weg ab und beugte sich tief aus dem Satt el.
    Er griff nach ihr und riss sie zu sich hinauf in den Sattel. Er
legte sie quer vor sich, hielt sie fest und sprengte weiter. Der
flüchtende Bauer, dessen Pantoffeln über die großen
Steine der Straße kugelten, wurde zwischen zwei anderen Reitern
mitgeschleift. Die Männer hielten ihn an den Armen, unter den
Achseln, ritten dicht nebeneinander, und der Bauer riss seine bloßen
Füße hoch.
    , Weiter!“ brüllte Usinas.
    Die Gruppe trennte sich. Jeweils etwa fünfzehn Reiter stoben
rechts und links der gemauerten, mit Holzbohlen verstärkten
Brunnenumrandung vorbei. Ein Priester erschien auf den Stufen seines
Kirchleins und feuerte eine riesengroße Muskete ab. Der
Rückstoß warf ihn krachend gegen die Tür des
geschnitzten Portals. Eine Rauchwolke aus den trichterförmigen
Schlund der Muskete verhüllte das Bild. Ein paar Kugeln, die den
Reitern nachgeschickt wurden, trafen in die hölzernen Schindeln
von Dächern Das rasende Klappern der Pferdehufe wurde leiser,
als die Reiter die zweite Hälfte der Straße erreichten,
die aus dem Dorf hinausführte. Usinas handhabte seine
Reiterpistole schnell und sicher und gab, während er sich mehr
und mehr von seinem Hintermann entfernte, Schüsse nach rechts
und links ab.
    Er scheute sich, unbeteiligte Menschen zu treffen.
    Aber seine Schüsse explodierten und setzten Reisighaufen,
Holzstöße, Farne und Büsche in Brand. Eine doppelte
Mauer aus Rauch, Flammen und fettem, schwarzem Qualm machte die Sicht
auf die Straße so gut wie unmöglich. Der beißende
Geruch der schwitzenden Pferde mischte sich mit dem Gestank des
Ammoniaks, als ein Misthaufen zerrissen wurde und, einer pilzför
-migen Wolke gleich, sich über den Weg und die Reiter warf.
    „Wir sind gleich im freien Feld!‘ ‘ schrie
jemand.
    Wieder feuerte man auf die Reiter. Von beiden Seiten wurden
Musketen abgeschossen. Usinas wunderte sich, dass niemand
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