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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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wir
finden.«
    »Finden, wo?«
    »Dort draußen«, sagte der Professor und deutete
ungefähr in Flugrichtung. »Auch wenn wir bereits in
anderen Galaxien waren, so birgt unsere eigene Milchstraße noch
Überraschungen genug. Wir sind dazu da, sie zu finden.« Er
räusperte sich. »Wann wird hier zu Mittag gegessen?«
    »Von zwölf bis zwei«, erwiderte Grabner. »In
der Messe. Wie Sie wissen, verfügen wir nur über eine
Messe, aber ich denke, es macht Ihnen nichts aus, mit unseren
Offizieren und Mannschaften gemeinsam zu speisen.«
    Grützli überhörte die Ironie in Grabners Stimme.
    »Ganz im Gegenteil, so lernen wir die Leute wenigstens
kennen. Ich denke, wir sehen uns dort, Major.«
    »Heute nicht, weil ich ein paar Stunden schlafen möchte.
Zum Kaffee vielleicht, oder später. Meine Herren.!« Er
stand auf und winkte ihnen zu. »Vertragen Sie sich.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er davon und kehrte zu seiner
Kabine zurück, wo er sich nach einem Blick auf den Bildschirm
davon überzeugte, daß in der Kommandozentrale alles in
Ordnung war.
    Auf Morrison war Verlaß, auch wenn er jetzt nur noch Zweiter
Offizier war. Für Grabner blieb er der »Erste«.
    ***
    Während der zweiten Linearetappe, die nach einer Ruheperiode
von mehreren Stunden eingeleitet wurde, fand die erste Besprechung
statt. Major Grabner hatte Dr. Grützli gebeten, sich mit seinem
Mitarbeiterstab in den Kinosaal zu begeben, wo Erfrischungen
bereitstanden. Es war auch dem hartgesottenen Offizier klar, daß
sich in gelockerter Atmosphäre besser und leichter reden ließ.
    Nachdem Grützli seine Leute vorgestellt hatte, wobei Grabner
mit Genugtuung bei Dr. Helga Petersen eine gewisse Verlegenheit
registrieren konnte, begann er:
    »Sie haben inzwischen wahrscheinlich Ihre Instruktionen
studieren können und wissen, daß wir den Auftrag haben,
einen erst kürzlich entdeckten Schnelläufer einzuholen und
ihn sowie seine Umgebung zu erforschen. Ich nehme an. Sie wissen, was
ein Schnelläufer ist, Major?«
    Grabner hielt nichts von Selbsttäuschung.
    »Leider nicht genau, Professor. Sterne, so erinnere ich
mich, deren Eigenoder Radialgeschwindigkeit höher ist als die
der anderen Sterne. Habe ich recht?«
    »Ja, so ungefähr. Diese Schnelläufer wurden schon
in früheren Jahrhunderten beobachtet und fielen durch
photographische Aufnahmen erst recht auf. Die Milchstraße
rotiert, und in mehr als zweihundert Millionen Jahren dreht sie sich
einmal um sich selbst. Besaßen alle Sterne die gleiche
Eigengeschwindigkeit, würde die optische Verschiebung, von der
Erde aus gesehen, gleichmäßig sein und bleiben. Aber es
gibt ja immer Ausnahmen, auch in der Astronomie. Sterne, die sich
näher am Zentrum der Milchstraße aufhalten, haben eine
geringere Eigengeschwindigkeit, seltsamerweise jedoch auch jene, die
mehr zum Rand hin stehen, wo die Dauer der galaktischen Rotation
nahezu eine Milliarde Jahre beträgt. Die Eigengeschwindigkeit
der Sterne beträgt zwischen 120 und 250 Kilometern pro Sekunde.
Schnelläufer können bis zu dreihundert und mehr erreichen.
Doch das ist nicht die erstaunlichste Tatsache, die uns dabei
auffallt.«
    Er sah Grabner forschend an, als erwarte er eine Zwischenfrage,
aber der Kommandant nickte ihm aufmunternd zu, so als wolle er sagen:
Nur weiter, ich komme schon mit.
    Grützli fuhr fort:
    »Die erstaunlichste Beobachtung ist die, daß sich die
Schnelläufer in entgegengesetzter Richtung zur galaktischen
Rotation bewegen, also hinter dem Feld der anderen Sterne erheblich
zurückbleiben.«
    Diesmal war Grabner überrascht.
    »Ja, sie bewegen sich rückwärts und das bereitete
unseren Astronomen damals einiges Kopfzerbrechen. Immerhin blieben
auch diese hohen Geschwindigkeiten noch weiter unter der galaktischen
Fluchtgeschwindigkeit, so daß sie der Milchstraße und
ihrem gigantischen Gravitationsfeld nicht entrinnen konnten. Bis auf
einige Ausnahmen.«
    »Die Astronomie besteht wohl nur aus Ausnahmen?«
    »Nicht ganz, Major, aber sie machen diese Wissenschaft
besonders interessant und abwechslungsreich. Drei dieser Ausnahmen
wurden im letzten Jahrhundert erforscht. Man holte sie weit außerhalb
des Halos ein. Der Halo ist eine dünne Wolke, die in unserer
Milchstraße eingebettet ist. Er besteht aus Kugelsternhaufen
und interstellarer Materie und besitzt fast kugelförmige
Gestalt. Und was fand man? Eine einsam wandernde Sonne im fast leeren
Raum, mehr nicht. Und diese Sonnen werden in den nächsten
Milliarden Jahren auch einsam
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