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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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über
Tausende von Lichtjahren hinweg Signale auffangen konnte.«
    »Das ist nur in seltenen Fällen möglich. Es gibt
immer wieder Magnetfelder, die störend einwirken. Oder
Gravitationsfelder und Dunkelwolken. Pulsierende Sterne dicht neben
der Funkstrecke. Um kein Risiko einzugehen, haben wir
Funk-Relaisstationen eingerichtet, durchschnittlich alle fünfhundert
Lichtjahre. So ist es möglich, daß ein Schiff, das, sagen
wir, zwanzigtausend Lichtjahre von der Erde entfernt ist, jederzeit
Funk- und Bildverbindung mit Terrania aufnehmen kann. Ist es das, was
Sie wissen wollten?«
    »Ja, denn nun wird Ihnen meine Frage verständlicher
erscheinen, die ich zu stellen habe: Warum werden wir in der Nähe
Nurmis ohne Funkverbindung mit der Erde sein, sogar ohne Verbindung
zu dem nur fünftausend Lichtjahre entfernten Stützpunkt
Omega?«
    Grabner lächelte. Etwas nachsichtig, wie es schien.
    »Weil jener Sektor unerforscht ist und wir keine
Relaisstationen dort besitzen. Aus einem ganz einfachen Grund:
Niemand weiß, ob es dort intelligente Rassen gibt, die durch
einen Funkverkehr vielleicht aufgeschreckt und zu einer unerwünschten
Aktivität angeregt werden könnten. Aber das ist kein Grund
zur Beunruhigung, Miss.«
    »Ich bin nicht beunruhigt. Ich wollte es nur wissen. Das ist
alles. Vielen Dank, Major.«
    Sie trank ihr Glas leer.
    Grabner erhob sich.
    »Sie entschuldigen mich, meine Herrschaften, ich habe Dienst
in der Kommandozentrale. Captain Morrison wird Hunger haben.«
    ***
    Keine besonderen Vorkommnisse, konnte Morrison melden, ehe Grabner
ihn entließ.
    Im Kontrollsessel zurückgelehnt, genoß er das gewohnte
Bild des Weltraums. Das Schiff war vor wenigen Minuten in den
Normalraum zurückgefallen und würde hier auch einige
Stunden mit halber Lichtgeschwindigkeit bleiben. Grabner mußte
unwillkürlich an die Worte Hallströms denken. Jetzt, in
diesen Stunden, verging die Zeit im Schiff langsamer als auf der
Erde. Bruchteile von Sekunden vielleicht nur.
    Die automatische Sternnavigation richtete das Schiff wieder genau
ein. Im Fadenkreuz des Zielbildschirms stand ein heller, kleiner
Stern.
    Omega!
    Vorerst der Zielstern, denn die EX-724 würde dort Kontakt zur
Station aufnehmen und die letzten Informationen erhalten. Von dann an
würde sie auf sich selbst angewiesen sein.
    Auf den Orterschirmen war links in geringer Entfernung eine
Dunkelsonne zu erkennen - ein ausgebrannter Stern, der von drei
eisbedeckten Planeten begleitet wurde. Vielleicht hatten sie einst
vor Milliarden von Jahren einmal Leben getragen, das erloschen oder
in ein anderes System ausgewandert war. Grabner begann, darüber
nachzudenken und kam ins Philosophieren.
    Die Menschheit hatte eigentlich Glück gehabt, damals vor fast
fünfhundert Jahren, mit den Arkoniden Kontakt zu erhalten.
Vielleicht hätte es noch Jahrhunderte gedauert, bis man den
Sternenantrieb erfunden hätte, wenn die Fremden nicht geholfen
hätten. Ein weiteres Glück war es, andere raumfahrende und
intelligente Rassen gefunden zu haben, wenn die Begegnungen auch
nicht immer friedlich verliefen. Auseinandersetzungen waren nicht zu
vermeiden, aber man versuchte, sie auf ein Mindestmaß zu
beschränken. Alle Rassen, die man kannte, waren jung.
    Wer aber hatte vor einer Million Jahren das Universum bevölkert?
    Hatten sie die Erde gefunden und waren sie auf ihr gelandet?
    Welche Wesen mochten das gewesen sein und wie hatten sie
ausgesehen?
    Oder vor hundert Millionen Jahren?
    Jedes Sonnensystem war eine Insel in dem unermeßlich großen
Ozean, den
    Raum und Zeit bildeten. Jede Begegnung zwischen verschiedenen
Zivilisationen mußte ein Zufall sein, falls sie zur gleichen
Zeit existierten. Vielleicht hatten jene Wesen, die einst das jetzt
erloschene System bevölkerten, immer auf eine solche Begegnung
gehofft, bis sie starben oder flohen.
    Es war mehr die Zeit, die trennte, als der bloße Raum.
    Jene Zeit, die nur durch den Raum bezwungen werden konnte.
    Grabner schreckte auf, als Morrison ihn ablösen kam. Er hatte
nicht bemerkt, daß drei Stunden vergangen waren und die
Automatik bald die vierte und vorletzte Etappe einleiten würde.
Er machte Platz, blieb aber noch.
    »Ich warte, bis wir drin sind«, sagte er und setzte
sich auf einen freien Sessel. »Eben passierten wir eine
Dunkelsonne. Nur auf den Orterschirmen zu erkennen. Möchte mal
auf einer erloschenen Sonne landen.«
    »Davon würde ich abraten«, meinte Morrison und
reckte sich, um den letzten Rest von Schlaf aus seinen
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