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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen
Autoren: Perry Rhodan
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Kampfes eine der
Antischwerkrafteinrichtungen beschädigen können. Der Kondor
lag nun neben dem Opferblock, und alles, was ich eben noch hatte
sehen können, waren die beiden Fußpaare.
    Der Medizinmann und das Mädchen Naya schienen sich an mir
rächen zu wollen. Es würde ihr letzter Versuch sein, ein
schreckliches Menschenopfer zu bringen.
    Ich schaltete das Aggregat an, sobald ich zwischen den dichten
Bäumen hervorkam. Mit einem riesigen Satz schwebte ich in die
Höhe, sah das Bild und schrie:
    »Halt!«
    Ich zog den Bogen aus und feuerte den Pfeil ab. Die Felswand
hinunter.
    Ahuitzotla beugte sich über Hyksa. Das Messer in seiner Hand
war rot, als er sich umdrehte.
    Ich kam auf die Füße, ließ meinen Bogen fallen
und raste vorwärts.
    Zu spät! schrie mein Extrasinn.
    In meiner Hand befand sich das Obsidianschwert, das mir Tuxpan
geschenkt hatte. Ich holte aus, die Waffe heulte quer durch die Luft
und traf den Einäugigen. Drei Sekunden lang schwankte der
Medizinmann, während der Kopf, nur noch durch einige Muskeln und
einen Hautlappen gehalten, hin und her pendelte. Dann stürzte
Ahuitzotla über den Abhang hinunter.
    Ich beugte mich über Hyksa.
    Ich war um dreißig Sekunden zu spät gekommen. Die
furchtbare Wunde, von dem Obsidianmesser verursacht, hatte das
Mädchen aus Abessinien umgebracht. Ihr Gesicht zeigte den
Ausdruck unermeßlichen Schmerzes. Ich blieb starr stehen,
unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
    In den letzten Tagen hatte ich vorgehabt, mit Hyksa zusammen im
Gleiter die schönsten Plätze aufzusuchen, die ich auf
meinen Karten festgestellt hatte. Ich konnte den Anblick des toten
Mädchens nicht mehr ertragen - ich hob den Bogen auf, warf ihn
über die Schulter und schwebte zurück an die Stelle, an der
der Dschungel unterbrochen war durch die aufsteigende Felswand.
    Hier grub ich mit einem flachen Stein und mit den Händen ein
Loch, tief und groß genug, um Hyksas Körper aufzunehmen.
    Um Ahuitzotla und Naya würden sich die Ameisen und der Jaguar
kümmern.
    Dies war der letzte Anstoß.
    Hier hatte ich nichts mehr zu suchen. Meine Arbeit war getan, und
der einzige Mensch, der mir wirklich etwas bedeutete und etwas hatte
geben können, war tot. Ich sollte die Oberfläche dieser
Welt verlassen.
    Je schneller, desto besser.
    Einige Tage später war es soweit.
    Ich hatte die Schwinge des Kondors reparieren können; während
der gesamte Szene schwebte er über mir, obwohl nichts mehr zu
schützen war. Ich hatte alle Spuren verwischt, und nur die
Siedlung mit Schrift, Kalender und Rechnungen blieb als Zeichen
meiner Anwesenheit hier.
    Einige Tonfiguren und einige Waffen lagen auf der Ladefläche
des Gleiters. Ich stand neben ihm und hatte den Federschmuck angelegt
und die robotergefertigte Rüstung, in der Coyola mich zum
erstenmal gesehen hatte.
    Hannas sagte:
    »Wirst du einmal wiederkommen, Quetzalcoatl?«
    Ich hob die Schultern.
    »Vielleicht. Aber ich werde euch sehen und in euren Gedanken
sein. Vielleicht komme ich einmal zurück und erzähle euren
Söhnen, was hier geschehen ist.«
    Dann verabschiedete ich mich von allen, die ich besser gekannt
hatte. Es waren kaum weniger als hundert Menschen.
    Jeder hatte ein kleines Geschenk, das er mir überreichte - es
waren einige Kostbarkeiten darunter. Ich legte alle behutsam in den
Gleiter und hob dann beide Arme hoch. Die Strahlen der grellen
Morgensonne leuchteten auf, als sie die Verzierungen meines Schildes
trafen.
    »Quetzalcoatl, der Bringer des Wissens, der Gott, der euch
alles gelehrt hat, geht jetzt zurück in sein Land, das über
dem Wasser liegt, in der Richtung der aufgehenden Sonne. Wehrt die
Angriffe der Nomaden ab, lehrt sie, was zu tun ist, und laßt es
euch gut gehen. Und bringt nie wieder Opfer für Götter, die
ihr nicht kennt!«
    Ich schloß die Augen und stieg ein, dann drehte sich der
Gleiter, und ich schwebte langsam den Hügel hinunter, dicht über
der Treppe, stets von den Schwingen des Kondors geschützt.
    Dann ging es weiter; über die Felder, an einer Doppelreihe
von Bäumen entlang und über die Wipfel des Dschungels
hinweg.
    Die Sonne blendete mich.
    Als ich mich genügend weit von der Siedlung der Tlatilco
entfernt hatte, zog ich die hinderlichen Teile der Rüstung aus,
legte die Federkleidung weg und schloß das Verdeck, nachdem
sich der Kondor auf die Ladefläche gesetzt hatte.
    Ich kehrte zurück in meine Gruft unter dem Meeresspiegel.
    EPILOG
    Wichita Lancaster hörte die letzten Worte des Berichtes.
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