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PR TB 072 Im Auftrag Der MdI

PR TB 072 Im Auftrag Der MdI

Titel: PR TB 072 Im Auftrag Der MdI
Autoren: Perry Rhodan
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"Dieser Spander und seine Atomschablone sind
mir unheimlich. Ich werde erst beruhigt sein, wenn sich beide nicht
mehr an Bord dieses Schiffes befinden."
    Redhorse lächelte. Lanvin war ein nüchtern denkender
Mensch. Man hatte ihn damit beauftragt, Jagd auf Piratenschiffe der
Blues zu machen, und daran hielt er sich.
    "Ich löse Sie jetzt ab", sagte Redhorse zu Lanvin.
"Sie können in Ihrer Kabine bleiben, bis ich Sie brauche."
    Als der I. O. gegangen war, blickte der Oberstleutnant auf seine
Uhr. Er hätte selbst ein bißchen Schlaf nötig gehabt,
war aber viel zu aufgeregt, um sich in die Abgeschlossenheit seiner
Kabine zurückzuziehen. Er überlegte, ob es keine
Möglichkeit gab, den Kurs der GRABBER zu ändern und die
Rückkehr zum Stützpunkt auf diese Weise um einen oder zwei
Tage zu verzögern. Ausgerechnet dann, wenn man ihr Erscheinen
herbeisehnte, tauchten keine Blues-Piraten auf.
    Redhorse saß zurückgelehnt im Kommandosessel und
beobachtete die Bildschirme der Raumortung. Die GRABBER bewegte sich
im Linearflug durch den Weltraum; bei ihrer derzeitigen
Geschwindigkeit legte sie in einer Stunde über zweihundert
Lichtjahre zurück.
    In der Zentrale war es ruhig. Außer Redhorse hielten sich
noch sieben Männer im Mittelpunkt des Schiffes auf. Sie hatten
kaum etwas zu tun. Die Steuerpositronik hielt das Schiff auf dem
richtigen Kurs. Redhorse beobachtete die Massetaster. In einem
Umkreis von vielen Lichtjahren hielt sich kein anderes Raumschiff
auf.
    Redhorse mußte den Wunsch unterdrücken, sich über
Interkom mit Dr. Vilmone zu unterhalten. Er durfte den
Wissenschaftler jetzt nicht ablenken. Vilmone ging mit großem
Eifer an die Arbeit; er wollte dem Kommandanten offenbar beweisen,
was er leisten konnte.
    Längst hatte Redhorse seinen Entschluß bereut, sich
freiwillig als Kommandant eines Wachschiffes zu melden. Ein Kommando
an Bord eines Explorers hätte ihm weitaus mehr Abwechslung
geboten. Aber nach Beendigung des Krieges gegen die Meister der Insel
und ihre Duplo-Armeen waren unzählige unternehmungslustige
Offiziere zur Explorer-Flotte gestoßen, so daß Redhorse
sich von einem Aufenthalt im östlichen Sektor der Galaxis mehr
Abwechslung versprochen hatte. Damals hatte er noch nicht gewußt,
wie schwach die Blues waren. Wenn es zu Gefechten kam, dann nur, wenn
sich unerfahrene Offiziere an Bord der Diskusraumer aufhielten.
Gataser wie Stenzac waren viel zu gerissen, um ihr Leben sinnlos zu
opfern.
    Vorstöße in von Blues beheimatete Systeme waren den
terranischen Raumfahrern untersagt, so daß im Grunde genommen
alles nur ein Spielchen war, das Lanvin einmal treffend als
"galaktisches Hasch-mich" bezeichnet hatte.
    Redhorse winkte einen Kadetten heran und befahl ihm, die
Atomschablone aus Spanders Kabine in die Zentrale zu bringen. Wenn er
sie untersuchte, würde die Zeit schneller vergehen.
    Der junge Raumfahrer kehrte zurück und übergab Redhorse
die Schablone. Redhorse wickelte den geheimnisvollen Gegenstand aus
den Lappen und legte ihn auf seine Knie. Die Schablone war
trapezförmig, einen Meter lang und dreißig Zentimeter
hoch. Ihre Stärke war unterschiedlich, denn die Oberfläche
war wie mit einer Fräse bearbeitet und wies zahlreiche
Vertiefungen auf. Das Material sah aus wie Graphit, war aber
steinhart und sehr schwer. Redhorse wußte, daß er in
übertragenem Sinne einen Programmierungsstreifen in den Händen
hielt. Diese Schablone beinhaltete die atomare Zellstruktur eines
Menschen. Schob man sie in einen Multiduplikator, würde die
Maschine beliebig viele Duplikate nach dem vorliegenden Muster
herstellen.
    Redhorses Hände tasteten über die rauhe Oberfläche
der Schablone. Wer mochte es sein, der in dieser Form den Krieg
zwischen den Mdl und den Terranern überlebt hatte und auf seine
Wiedererweckung wartete? Gab es von diesem Wesen bereits andere
Duplos? Lebte das Original noch?
    Die Vermutung lag nahe, daß diese Atomschablone eine genaue
Aufzeichnung von Spanders Körper war. Es konnte aber auch sein,
daß Spander die Schablone eines anderen Tefroders mit sich
herumschleppte, um diese Person irgendwann einmal zum Leben zu
erwecken.
    Vom Aussehen der Schablone konnte man nicht auf deren Besitzer
schließen.
    Wenn es keinen Multiduplikator mehr gab, war die Existenz dieser
Schablone sinnlos. Redhorse spielte mit dem Gedanken, sie über
Bord zu werfen. Aber das würden ihm die Wissenschaftler auf der
Erde niemals verzeihen.
    Spander wechselte aus dem Zustand völliger
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