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PR TB 072 Im Auftrag Der MdI

PR TB 072 Im Auftrag Der MdI

Titel: PR TB 072 Im Auftrag Der MdI
Autoren: Perry Rhodan
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Bewußtlosigkeit
in ein Stadium hinüber, das ihm gestattete, einen Teil seiner
Umgebung wahrzunehmen. Er lag auf dem Rücken, die Augen
geöffnet, die Arme seitlich angewinkelt und mit halbgeöffnetem
Mund nach Atem ringend. Sein ausgeprägter Geruchssinn half ihm
mehr als seine verschleierten Blicke, die Umgebung zu erkennen. Da
war der Geruch eines anderen Mannes. Eine Aura durchdringender
Gerüche, die diesen Mann umgaben, verrieten Spander, daß
es sich um einen Mediziner handelte. Ab und zu vernahm Spander
Geräusche: das leise Klirren von Glasplättchen, das
Einrasten eines Schalters und das Summen energieführender
Geräte. Der Mann, der dieses Zimmer mit ihm teilte, arbeitete.
Die Geschäftigkeit des anderen weckte Spanders Interesse, aber
er war unfähig, seinen Kopf zur Seite zu drehen und dadurch
einen Blick in die Richtung zu werfen, wo der Mann saß oder
stand.
    Spander wußte auch, daß der Mann angestrengt
arbeitete. Das offenbarte sich in anderen Geräuschen, wie im
Anhalten des Atems, dem kurzen Schieben eines Stuhles oder in
gemurmelten Verwünschungen, wenn etwas nicht so funktionierte,
wie es der Mann erhoffte.
    Dr. Vilmone - plötzlich erinnerte Spander sich an den Namen
des Mannes -hatte bestimmt einen Grund für seine angestrengte
Tätigkeit. Spander fühlte ein Kribbeln auf seiner Kopfhaut
und wurde sekundenlang von einem schrecklichen Verdacht beherrscht.
Aber nein, dachte er. Das würden sie niemals herausfinden.
    Aber woran arbeitete Dr. Vilmone so angestrengt?
    Spander verwünschte sein doppeltes Pech. Zunächst war er
in die Hände der Blues gefallen, die mit barbarischen Methoden
versucht hatten, ihm sein Geheimnis zu entreißen. Sein Gesicht
verzog sich zu einem spöttischen Lächeln. Die Blues hatten
nichts von ihm erfahren, so sehr sie ihn auch gequält hatten.
    Jetzt mußte er jedoch vorsichtig sein. Die Terraner würden
mit wissenschaftlichen Methoden vorgehen. Gewalt brauchte er nicht zu
befürchten, aber ein gewaltloses Verhör war oft schlimmer
als alles andere.
    Spander hatte jede Hoffnung aufgegeben, Ingerhowe jemals zu
erreichen. Zweifellos würde er in der Gefangenschaft der
Terraner sterben. Er fühlte die
    Nähe des Todes. Es wäre besser gewesen, wenn das Ende an
Bord des Blues-Raumers eingetreten wäre, denn dann hätte er
sicher sein können, daß niemals jemand von Ingerhowe
erfuhr.
    Ein Geräusch ließ Spander aufhorchen. Er schloß
die Augen und täuschte vor zu schlafen. Er hörte, wie Dr.
Vilmone sich seinem Bett näherte. Der Arzt beugte sich über
ihn. Der Atem des Terraners strich über Vilmones Gesicht.
Vilmone griff in Spanders Haare und teilte sie. Ein Schauer des
Entsetzens lief über Spanders Rücken.
    Also doch!
    Diese verdammten terranischen Schnüffler mit ihrem
ausgeprägten Sinn für wissenschaftliche Realitäten.
    Spander fühlte, wie Vilmone ein Haar von den anderen trennte
und es mit einem kurzen Ruck aus der Kopfhaut riß. Das war die
endgültige Bestätigung. Spander preßte die Zähne
aufeinander, um nicht aufschreien zu müssen.
    Sie hatten die Haare entdeckt, die alle wichtigen Informationen
enthielten. Früher oder später würden sie auch den
Kode herausfinden und alle Nachrichten entschlüsseln.
    Spander blieb ruhig liegen. Er brauchte jetzt seine Kraft, um eine
Katastrophe zu verhindern. Sobald Dr. Vilmone für einen
Augenblick das Zimmer verließ, mußte Spander aufstehen,
zum Experimentiertisch hinübergehen und die verräterischen
Haare zerstören.
    Der Tefroder fragte sich, ob er überhaupt in der Lage sein
würde, ein für ihn so anstrengendes Unternehmen
auszuführen. Noch fühlte er sich zu schwach, selbst den
Kopf zu bewegen.
    "Sind Sie wach?” fragte Dr. Vilmones Stimme. Er gab
keine Antwort. Vilmone durfte nicht mißtrauisch werden. Der
Tefroder spürte, wie Vilmone ihm mit einem feuchten Tuch die
Stirn abwischte und das Kopfkissen zurechtlegte. Der Arzt hatte
Mitleid mit ihm. Das hinderte Spander nicht, in ihm einen Feind zu
sehen.
    "Wenn Sie mich verstehen können, nicken Sie mit dem
Kopf", schlug Dr. Vilmone vor. "Sie brauchen sich vor mir
nicht zu fürchten. Sie werden an Bord dieses Schiffes nicht mehr
verhört."
    Aber ihr habt meine Haare! dachte Spander grimmig. Zu seiner
Erleichterung hörte er den Mediziner an den Tisch zurückkehren.
Vilmone begann wieder zu arbeiten. Jetzt wußte Spander, was der
Terraner tat.
    Eine Welle heftiger Schmerzen flutete durch Spanders geschwächten
Körper. Er fürchtete, erneut das
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