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PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

Titel: PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis
Autoren: Perry Rhodan
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blaßroter
Fleck auf: die Sonne des Baniak-Planeten. Sie besaß keinen
Namen, sondern nur eine terranische Katalogbezeichnung. Es war ein
typisches Merkmal humanoider Wesen, daß sie ihre Sonne meist
nur als die Sonne bezeichneten. Auch die Terraner hatten so
gehandelt; Sol hieß schließlich übersetzt nur Sonne,
und war, wenn man es nach seiner ursprünglichen Bedeutung als
lateinische Bezeichnung für den römischen Sonnengott
betrachtete, sogar ein merkwürdiges Relikt aus der barbarischen
Mythologie.
    Franklin Kendall lächelte über seine gedankliche
Abschweifung. Es war im Grande genommen müßig, sich über
so etwas Gedanken zu machen. Im fünfundzwanzigsten Jahrhundert
bedeutete ein Name kaum mehr als eine simple Kodebezeichnung.
    Zwanzig Minuten später verstummte der Kalup im
Schiffs-innern, und der Transporter wurde von den Gewalten des
Zwischenraums in sein ursprüngliches Kontinuum
zurückgeschleudert.
    Sofort nach dem L-Austritt setzte der Funker einen Spruch ab. Die
Baniaks mochten degeneriert sein, wie eine uralte Rasse nur
degeneriert sein konnte. Aber sie hatten aus der Glanzzeit ihrer
Zivilisation beinahe alle Umgangsformen übernommen und
klammerten sich an den kärglichen Rest einstiger Größe.
Es wäre ein Verstoß gegen die guten Sitten gewesen, sich
nicht über Hyperfunk anzumelden.
    Nach einigen Minuten wandte der Funker sich um. Sein Gesicht
wirkte nachdenklich; um die Mundwinkel lag ein grüblerischer
Zug.
    »Ich bekomme keine Bestätigung, Sir«, meldete er
dem Kommandanten.
    Oberleutnant Lamek wölbte die Brauen, enthielt sich jedoch
jedes Kommentars.
    »Versuchen Sie es weiter!« war alles, was er dazu
sagte.
    Kadett Kendall öffnete seine Gurte und erhob sich. Er trat
neben den Funker und beobachtete den über die Skala huschenden
Leuchtbalken des Frequenzsuchers.
    Der Funker drehte sich um und lächelte verstehend.
    »Der Spruch geht einwandfrei hinaus, Kendall. An uns liegt
es also nicht.«
    Franklin nickte.
    Er hatte sich mit der Mentalität der Baniaks in einer
Hypno-schulung an Bord der VIRCHOW vertraut gemacht. Deshalb wußte
er, daß diese Intelligenzen es nicht nur für
selbstverständlich hielten, daß Besucher sich anmeldeten.
Ebenso selbstverständlich war es für sie, daß sie
einen Anruf sofort beantworteten. Es mußte schon höhere
Gewalt sein, die sie daran hinderte. Aber welche Art von höherer
Gewalt?
    »Der Planet steht einwandfrei auf dem Tastersdiirm!«
meldete der Orter, als hätte er Kendalls Gedanken erraten. »Ich
kann keine Veränderung ausmachen.«
    »Strahlungsintensität der Sonne?« fragte Lamek.
    »Normal, Sir«, gab der Orter zurück. '
    Lamek blickte Kendall an.
    »Was halten Sie davon?«
    Der Raumkadett zögerte einen Atemzug lang, dann gab er sich
einen Ruck.
    »Es muß etwas vorgefallen sein, das die Baniaks daran
hindert, unseren Anruf zu beantworten, Sir.« Er zuckte die
Schultern. »Natürlich kann ich über die Art des
Vorfalls nur Vermutungen anstellen. Der Hypersender könnte
beispielsweise defekt sein. Oder die Energiequelle ist ausgefallen.
Was weiß ich!«
    Der Kommandant nickte. Er zögerte einen Moment, dann gab er
dem Funker den Befehl, eine kurze Benachrichtigung an die VIRCHOW
abzusetzen und anschließend Verbindung mit den übrigen
Einsatzschiffen aufzunehmen.
    »Ich steuere einen Orbit in hundert Kilometer Höhe über
der Planetenoberfläche an«, fügte er hinzu.
    Kurz darauf traf die Bestätigung vom Mutterschiff ein. Fast
zur gleichen Zeit meldeten sich die fünf Einheiten, die
ebenfalls nach Baniak unterwegs waren. Auch sie hatten keine Antwort
auf ihre Anrufe erhalten.
    Oberleutnant Lamek preßte die Lippen aufeinander, so daß
sie nur noch einen dünnen Strich bildeten.
    »Ich würde mir noch keine Sorgen machen, Sir«,
versuchte Kendall ihn zu beruhigen. »Der Grund für die
Nichtbeantwortung kann völlig trivialer Natur sein. Eine
beschädigte Energieleitung beispielsweise. . .«
    Lamek schüttelte heftig den Kopf.
    »Sie sind unzureichend informiert, Kendall«, sagte er,
ohne den Raumkadetten anzusehen. »Auf Baniak wollte ein
araischer Kos-mobiologe mit Namen Akul Akiwa zu uns stoßen. Als
Volontär sozusagen. Er hat ein eigenes Raumschiff, Kendall
—folglich
    müßte er unsere Anrufe empfangen haben. Da er ebenfalls
schweigt. ..«
    Er sprach nicht weiter. Aber die Luft in der Kommandozentrale
schien plötzlich mit elekrischer Spannung geladen zu sein.
    Franklin Kendall blickte nachdenklich auf die Oberfläche des
Planeten
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