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PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

Titel: PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis
Autoren: Perry Rhodan
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Helmtelekom auf
maximale Empfangsleistung.
    »Kendall...!« Die Stimme krachte schmerzhaft laut aus
dem Empfängerteil. Ein Röcheln folgte. Dann wurde es still.
    Franklin eilte in fliegender Hast zum Liftschacht, während er
gleichzeitig nach dem Kommandanten rief. Doch niemand antwortete ihm.
Er stürzte sich in den Schacht, stieg im nächsten Deck
wieder aus und lief auf die leblose Gestalt zu, die halb aus der
offenen Tür einer Kabine ragte.
    Er biß die Zähne zusammen, als er sich über Lamek
beugte und die furchtbare Schulterwunde sah. Das war eindeutig die
Wirkung eines Impulsstrahls!
    Wachsam spähte er in den halbdunklen Raum. Die luxuriöse
Einrichtung war mehr zu ahnen als zu sehen. Aber von dem hellen
Lederimitat einer breiten Couch hob sich deutlich erkennbar eine
menschliche Gestalt ab. Der Kopf hing haltlos über den Rand, und
als Kendall näher trat, sah er unter den verkrümmten Händen
einen terranischen Handimpulsstrahler liegen.
    Er hob den Oberkörper leicht an und schob ihn auf die Couch
zurück. Das blasse, schmale Gesicht eines Aras! stellte er fest,
als der Kopf auf die Couch fiel. Das muß Akiwa sein. Die Augen
waren geschlossen. Der Atem ging flach, aber ruhig. Anscheinend hatte
Fermio Lamek trotz seiner Verwundung noch Gebrauch von der
Narkopistole machen können.
    Aber warum hatte Akul Akiwa auf einen Terraner geschossen, der ihm
helfen wollte ...?
    Die Klärung dieser Frage mußte warten, entschied
Franklin. Zuerst brauchte der Oberleutnant Hilfe —und danach
der Ära.
    Er schaltete seinen Telekom auf größere Reichweite und
rief das Transportschiff. Die Kameraden waren bestürzt, als sie
von Lameks Verwundung hörten. Sie versicherten, daß sofort
der zweite Gleiter herüberkommen und Lamek abholen würde.
    Kendall bat den Funker, die RUDOLF VIRCHOW von der Lage auf Baniak
zu unterrichten. Er begründete seine Bitte nicht, obwohl er
bereits ahnte, daß die Baniak-Seuche für Akiwas
Handlungsweise verantwortlich sein müsse. Ein Freund Terras
    schoß niemals auf einen Menschen —es sei denn, sein
Verstand wäre verwirrt.
    Oberleutnant Fermio Lamek starb auf dem Transport ins Schiff, das
er erst vor knapp zwanzig Minuten gelandet hatte. Herzschlag und
Atmung setzten aus, und das Gerät zur Messung der Gehirnströme
zeigte nach einem kurzen, hektischen Flimmern absolut nichts mehr an.
Die Männer machten finstere Gesichter, als der Körper ihres
ehemaligen Kommandanten in die Tiefkühlkammer geschoben wurde.
    Der Navigator übernahm als Stellvertreter Lameks das
Kommando. Inzwischen hatte die VIRCHOW gefunkt, daß sie in
zirka einer Stunde einen Orbit um Baniak einnehmen werde.
Anschließend sollten Ambulanzschiffe landen und der
rätselhaften Seuche auf den Grund gehen. Über alle
Transporter, die unterdessen gelandet waren, wurde Quarantäne
verhängt. Die Besatzungen durften die Schiffe nicht verlassen.
    »Ich begreife das nicht!« sagte Franklin Kendall, als
ihm die Nachricht überbracht wurde. »Vielleicht geht es
für die Baniaks um Sekunden, falls sie nicht längst
gestorben sind.-Können wir denn nicht versuchen, ihnen
wenigstens Linderung zu verschaffen?«
    »Sie ja«, erwiderte der Funker mit säuerlichem
Lächeln. »Für Sie gilt eine Ausnahmebestimmung. Als
>Psychokontakter< müssen Sie sich sogar um die Baniaks
kümmern.«
    »Stand das in der Funkmeldung?«
    »Natürlich! Oder meinen Sie, ich erlaubte mir einen
schlechten Scherz? Dazu bin ich nicht aufgelegt.«
    »Schon gut!« sagte Kendall beschwichtigend. Er konnte
den anderen verstehen. Fermio Lamek war ein guter Vorgesetzter und
Kamerad gewesen.
    Ein wenig hilflos saß er kurz danach in dem Gleiter, der den
Oberleutnant und ihn vor einer Dreiviertelstunde zu dem Schiff Akiwas
gebracht hatte. Dann zuckte er die Schultern und fuhr
    los. Er hielt sich dicht über den Sandwehen und steuerte eine
breite Straße an, die in besseren Zeiten eine Prachtstraße
gewesen sein mußte. Teilweise hatte sich die Vergoldung der
Marmorsäulen vor den Ruinen der ehemals großen Gebäude
gehalten. Rostzerfressene Stahlplastikfragmente ragten hier und da
krumm und schief aus den Trümmerhalden, anscheinend die Reste
von Antigravschachtrahmen. Regelrechte Stürme schien es auf
dieser alten Welt nicht zu geben, sonst hätten sich die
papierdünnen Fragmente nicht halten können.
    Franklin erschrak, als zur Rechten ein Mauerrest von fünfzig
Metern Höhe gespenstisch langsam in sich zusammenfiel. Eine
Staubwolke wirbelte auf und wallte über
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