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PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

Titel: PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis
Autoren: Perry Rhodan
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Katastrophe geführt.
    Seitdem sah man die »Strafversetzten« mit anderen
Augen an. Sie erwarben sich Achtung und Wohlwollen — und
seltsamerweise fühlten sie sich plötzlich heimisch auf
einem Schiff, auf das sie niemals aus freien Stücken gegangen
wären …

    *

    Der Raumtransporter vibrierte unter den Erschütterungen der
überlasteten Energieerzeuger und Triebwerke. Doch es waren nicht
seine Triebwerke, die arbeiteten, sondern die des Mutterschiffes.
    Franklin Kendall saß angeschnallt in seinem Kontursessel und
blickte starr auf die transparente Wandung der Kommandokuppel. Noch
sah er nichts weiter als die Wände des Schleusenhangars, aber
das würde sich in wenigen Sekunden ändern.
    Er atmete auf, als nach einem schrillen Crescendo das
ohrenbetäubende Dröhnen verstummte und die Vibrationen
aufhör
    ten. Die RUDOLF VIRCHOW war aus dem Zwischenraum ausgetreten. Die
Energieerzeuger für den Kalupschen Lineargenerator winselten nur
noch schwach und würden bald nicht mehr zu hören sein.
    Kendall schloß den Funkhelm. Eine rote Lampe flackerte über
dem Pult des Kommandanten. Gesprächsfetzen summten durch den
Telekom. Ein neues Geräusch kam hinzu: das Geräusch der
eigenen Triebwerke. Noch arbeiteten sie im Leerlauf.
    Die Beleuchtung innerhalb des Schleusenhangars veränderte
sich auf typische Weise, als die Luft abgesaugt wurde. Es gab keine
Streuung mehr, nur noch Lichtflecke an den Wänden.
    Der Elektronengong hallte aus den Lautsprechern der
Kommandozentrale. Schlagartig verstummten die Gespräche. Völlig
lautlos glitt das Außenschott nach oben. Franklin Kendall
schloß geblendet die Augen vor der strahlenden Wand, die
unmittelbar vor der Schleusenöffnung zu beginnen schien. Der
Transporter schoß rasend schnell auf die leuchtende Wand zu,
ohne daß die Triebwerksgeräusche sich um ein einziges Phon
verstärkten. Der Abstoß erfolgte mittels einer sogenannten
Gravitationsschleuder.
    Die flammende Wand schien ebenso schnell auszuweichen, wie das
Transportschiff ihr folgte. Dabei dehnte sie sich nach allen Seiten
aus. Es sah aus, als stünde das gesamte Universum in Flammen.
    Raumkadett Kendall kannte dieses Bild aus den Hypno-schulungen auf
der Akademie. Aber welch jämmerlicher Ersatz waren
3-D-Abbildungen gegenüber der Wirklichkeit!
    Er drehte sich mitsamt dem Kontursessel um und blickte zurück.
Von dem fliegenden Raumhospital war nichts mehr zu sehen. Lediglich
einige bläulich flimmernde Halbmonde zeigten die Positionen
anderer Pendelschiffe an. Noch weiter hinten tat sich ein bodenloser,
schwarzer Abgrund auf. Am jenseitigen Ufer dieses Abgrunds schien
eine große, grelle Sonne zu leuchten. Doch das war keine Sonne.
Kendall wußte es. Dort standen Milliarden und aber Milliarden
von Sonnen, zu kompakter, starrer Ganzheit vereint und nur durch
unvorstellbar dichten glühenden Wasserstoff voneinander
getrennt: der Zentrumskern der Milchstraße!
    Erneut versetzte Franklin seinen Sessel in Drehung und richtete
den Blick wieder nach vorn. Das, was wie eine endlose Wand aus
leuchtendem Wasserstoff aussah, war der innere Wasserstoffring vor
dem galaktischen Zentrum. Er durchmaß dreihundert Lichtjahre
und war seltsamerweise stabil, obwohl er mit einer Geschwindigkeit
von dreihundert Kilometern in der Sekunde rotierte.
    Kendall versuchte, etwas von der Sonne zu sehen, um die der Planet
Baniak kreiste. Der rote Zwergstein mußte genau in Flugrichtung
und nur wenige Lichttage vor dem Wasserstoffring stehen. Aber sein
Licht wurde vom Hintergrund verschluckt.
    Er wollte aufstehen, um sich die Tasterschirme anzusehen, doch die
Stimme des Kommandanten bannte ihn auf seinen Platz.
    Oberleutnant Lamek kündigte das Linearmanöver an.
    Noch zweieinhalb Lichttage trennten sie vom Ziel. Als der
Transporter in die »tote Zone« zwischen vierdimensionalem
Einstein-Kontinuum und fünfdimensionalem Hyperraum eindrang,
sank die Helligkeit des leuchtenden Wasserstoffs auf ein schwaches
Flimmern herab. Über dem Kommandopult baute sich die
komplizierte Struktur des sogenannten Relieftasterschirms auf, das
Produkt eines Geräts, das die unsichtbaren Energieflüsse
zwischen den beiden Kontinua aufnahm, die Hyperenergie ausschied und
den Rest in eine optische Projektion des Raums vor dem Schiff
transformierte. Zwar wurde dadurch nur ein eng begrenzter,
röhrenförmiger Sektor in Flugrichtung erfaßt, aber er
genügte, um das Zielgebiet in Direktsicht anzusteuern.
    Im Zentrum des vagen Lichtschimmers tauchte ein
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