Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
fühlte sich wieder um
eine Hoffnung ärmer. Die Geschäfte gingen zurück.
    „Einverstanden“, erwiderte er ernst und schob die
Karte in die Maschine. „Ich storniere die Lieferung um einen
Monat. Ist das in Ihrem Sinn, Mister Mason?“
    Mason sah über die Schulter in eine Ecke seines Büros
zurück.
    „In Ordnung, Mister Ravage“, sagte er erleichtert.
„Unsere geschäftlichen Verbindungen sind so gut, daß
sie diese Belastung vertragen. Ich rufe die Waren ab, sobald Rhodan
zurück ist. Klar?“
    „In Ordnung!“ sagte Ravage und tippte storniert bis
zum
    20. Feb. hinter die Bestellung. Die Anlage ordnete die Karteikarte
ein, während der Schirm verblaßte.
    Ravage lehnte sich zurück.
    Wieder kamen die bohrenden Gedanken: Woher wußte jener
Anrufer, daß er vor zwei Jahren eine Summe falsch verbucht und
ratenweise wieder ausgeglichen hatte, woher kannte er seine schwache
Fähigkeit, die Gedanken anderer zu empfangen, und woher wußte
er den Namen des Deserteurs, der auf KISHANPUR ein halbes Jahr lang
in seiner Fischerhütte gelebt hatte?
    Und woher nahm er das Recht, ihm einen Befehl zu erteilen?
    Plötzlich fror Ravage heftig. Er schloß die Tür
des Büros und schaltete das Licht im Ausstellungsraum aus. Er
ging durch die Tür, ebenfalls mit Edelholz des Planeten
furniert, und betrat seinen Wohnraum.
    Sonst sind Sie erledigt...
    Die grauen Augen des Exportleiters schlossen sich. Die Lider
zuckten nervös. Ravage setzte sich an den Rand des Kreises, der
im Zimmerboden eingelassen und mit dickem Stoff über einer
Schaumunterlage den Sitzbezirk markierte. Der Mann klappte ein Fach
neben sich hoch, entnahm ihm eine schlanke, zylindrische Flasche, ein
Glas und eine der schwarzen Zigaretten. Alkohol floß in das
Glas, und die Feuerzeugflamme erlosch wieder. Ravage begann zu
überlegen.
    Es gab für ihn drei Möglichkeiten:
    Er konnte sich erschießen oder über die Brüstung
seines großen Balkons springen. Hundertfünfundzwanzig
Meter bis zum bewachsenen Dach des Lebensmittelgeschäftes waren
eine sichere Distanz für einen Selbstmord.
    Er konnte Tifflor anrufen und gestehen, welchen Auftrag er hatte.
    Die Folgen?
    Man würde ihn ausfragen, verhören, mit Fragen quälen
und seine kleinen privaten Geheimnisse aufdecken. Mit der schnellen
Präzision der Galaktischen Abwehr. Seine Unterschlagung, den
versteckten Deserteur ... und seine Fähigkeit, die Gedanken
anderer zu lesen. Jene schwach
    ausgebildete einseitige Fähigkeit, die ihm geschäftlich
so viel geholfen hatte.
    Oder er konnte versuchen, Tifflor zu ermorden ...
    Hastig stürzte er den Alkohol herunter und zog an der
Zigarette. Der Rauch brannte in der Lunge. Gab es eine andere
Möglichkeit?
    Und vergessen Sie nicht: Bis zum fünfzehnten Februar muß
Tifflor erledigt sein. Sonst sind Sie erledigt.
    Ravage blickte durch die Glasscheibe vor ihm und sah knapp
fünfhundert Meter entfernt die Lichter in den zahllosen Räumen
der Administration Tifflors aufleuchten. Hinter den dünnen
Vorhängen des Penthouses blieb es dunkel. Tifflor? War er dort
drüben, oder war er nicht da?
    Ravage sah wie in Trance winzige Gestalten als undeutliche
Schattenfiguren an den Fenstern, sah in einigen Räumen die
kalten Scheinwerfer technischer Geräte und schauderte. Die Haare
an seinen Armen begannen sich aufzurichten, die Haut wurde rauh. Die
Asche der unfermentierten Zigarette fiel auf den Stoff der Sitzgrube.
    Dreizehn Jahre Arbeit waren verloren und dreizehn Jahre
nichtgelebten Lebens, wenn er etwas tat. Es war fast gleichgültig,
was er tat - er würde verlieren. Alles mit einem Schlag. Er fuhr
mit der Hand unsicher durch das dunkelbraune Haar.
    Dann faßte er einen Entschluß.
    Er stand auf und unterbrach einen unsichtbaren Strahl. Unhörbar
fiel ein Relais. Der Raum erhellte
    sich durch eine Serie verdeckter Lichtquellen und einiger
Punktstrahler. Ravage trat vor das Visiphon. Knopfdruck. D er Schirm,
der uneingeschaltet Pollingers „Planetenfinsternis“
zeigte, verblaßte. Ravage wählte eine Nummer. KAnopus 852
019. Eine Sekunde später blickte er in ein Gesicht von
abgrundtiefer Häßlichkeit.
    „Ja?“
    Shermans Gegenüber war ein großer, wuchtiger Mann. Es
waren verfettete Muskeln, die fast den Anzugstoff sprengten. Ein
aufgedunsenes Gesicht mit den roten Äderchen, die von zu gutem
Essen und zuviel Alkohol sprachen, tiefe, faltige Tränensäcke
unter den Augen von undefinierbarer Farbe. Statt eines Kinns hingen
breite
    Wülste unter den Lippen. Eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher