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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania
Autoren: Perry Rhodan
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ihren Stuhl mit den Kniekehlen zurück und stand auf.
Sie war ein sechsundzwanzigjähriges Mädchen und als
Bürokraft für Ravage unersetzlich, obwohl ihre Intelligenz
für diese Arbeit etwas zu hoch war.
    Sie musterte sein Gesicht und sagte ernsthaft:
    „Sie sollten die geschäftliche Ruhe benutzen, etwas
auszuspannen. Sie sehen schlecht aus, Chef.“
    Er zuckte mit den Schultern.
    „Alles, was ich brauche, sind ein langer Schlaf und ein
Aufenthalt in der Sauna. Mal sehen, was sich tun läßt.“
    Sie zog ihre Nylonparka an und legte die magnetischen Säume
der Handschuhe übereinander. Nach einem prüfenden Blick,
der sich über die gesamte Einrichtung dieses Büros
erstreckte, öffnete Inger Javelin die Tür und nickte Ravage
zu.
    „Bis morgen um elf, Mister Ravage.“
    Sie antwortete auf sein verabschiedendes Nicken, schloß die
Tür und ging den breiten Korridor hinunter, bis sie ganz rechts
auf die beiden Öffnungen der Antigravanlage stieß. Sie
schwang sich in den Abwärtsschacht und war Sekunden später
vom vierzigsten
    Stockwerk aus in der Vorhalle mit den leuchtenden
Hinweisschildern. Die gläsernen Türen fuhren zurück,
als sie die Photozelle aktivierte. Dann trat sie hinaus in die
    abendliche Kälte der Avenue Praesepe.
    *
    Sherman Ravage blieb regungslos stehen und entspannte sich. Der
letzte Gedanke, den er von Inger aufgefangen hatte, war mitleidig
gewesen und nicht ohne echte Besorgnis.
    Mit einigen steifen Schritten näherte er sich dem
Panoramafenster.
    Auf seinen Schultern schien eine Pyramide zu lasten. Er war jetzt
achtundzwanzig Jahre alt, und seit dreizehn Jahren hatte sein
gesamtes Leben aus Arbeit bestanden. Aus harter, ununterbrochener und
schwieriger Arbeit. Jetzt war er, wo er stets hatte sein wollen. Im
vierzigsten Stockwerk des THE COLONIES befanden sich die Wohnung, die
große Ausstellung und das große Büro. Auf den
Hinweistafeln unten in der Halle, neben den Antigravlifts und auf der
Bürotür - mit Edelholzfurnier verkleidet - standen die
Worte, die sein Lebensinhalt waren:
    Exportbüro des Planeten KISHANPUR - Sherman Ravage. Alles
stützte sich auf ihn und seine Arbeit:
    D er Planet, dessen Exportwirtschaft er hier in Terrania vertrat.
Seine Familie, die von Provisionen seiner Umsätze lebte und das
Geld gezahlt hatte, das seine teure Ausbildung gekostet hatte.
    Eine Menge von Leuten, die jene Exportartikel sammelten,
herstellten oder abbauen ließen, waren von ihm und seiner
Tüchtigkeit abhängig. Grund genug für ihn, zu
frustrieren und zu verkrampfen und nur an Arbeit zu denken. An den
Umsatz von Waren und Geldern. Und einige Geheimnisse, die sein Leben
zu einer unerträglichen Folge von Angstanfällen machten.
    Das Visiphon des Büros summte auf.
    Ravage ging um den Schreibtisch herum, setzte sich und schaltete
das Gerät ein. „Exportbüro Kishanpur“, sagte
er. „Ravage spricht.“
    Das Gesicht auf dem Schirm kam ihm bekannt vor, und er zögerte
noch, die Kennbuchstaben zu tippen.
    „Hier ist Mason von ,The Ancient Civilisations Shop‘,
Mister Ravage. Wir bestellten vor zwanzig Tagen bei Ihnen fünfhundert
Handschnitzereien. Sie erinnern sich?“
    Fast automatisch hatte Ravage die Buchstaben getippt, und die
automatische Kartei warf die Kundenkarte aus. Sie lag vor ihm auf der
Tischplatte, und er las die Einträge nach.
    „Das ist richtig“, erwiderte er und ahnte, was kommen
würde.
    „Ich habe eine Bitte“, sagte Mason, ein dunkelhaariger
Sechzigjähriger in einem teuren Anzug. Ein vielfarbiges
Schmucktuch leuchtete wie eine seltene Blume aus der Brusttasche.
    „Ja?“
    „Die Lage in Terrania ist im Augenblick etwas
unübersichtlich, und unser Verkauf von Exotika ruht fast völlig.
Ich möchte Sie ersuchen, die Bestellung um vier Wochen zu
stornieren. Sind die Schnitzereien schon bei Ihnen?“
    Ravage suchte den Vermerk auf der Kundenkarte; nichts.
    „Nein“, sagte er. „Die Ladung ist noch
unterwegs. Wir erwarten sie in drei oder vier Tagen.“
    „Niemand weiß“, sagte Mason entschuldigend, „was
in den nächsten Tagen und Wochen vorgehen wird. Rhodan ist nicht
zu sehen oder zu hören, überall rotten sich die Menschen
zusammen, Panickäufe werden getätigt, und die
Tageszeitungen sind voller hysterischer Meldungen. Und dann noch
diese ,Streiter für Licht und Glück‘ mit dem
Anführer, einem mystischen Maler... Sie verstehen gewiß,
daß niemand so recht an exotischen Schnitzereien interessiert
ist?“
    Sherman Ravage nickte schweigend und
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