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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania
Autoren: Perry Rhodan
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Schienbein, und
ein kurzer Haken schien seinen Solarplexus zu zerreißen.
    „Ich bat Sie um einen Gefallen!“ erinnerte Caarn
unbewegt. Sherman nickte.
    „Sie werden selbstverständlich morgen früh mit der
Arbeit beginnen. Mit Ihrem Plan, Tifflor unauffällig
umzubringen. Sollten Sie wider Erwarten den Mut haben, sich zu
widersetzen, wiederholen wir das Programm des heutigen Abends. Es ist
wirklich sinnlos, fliehen zu wollen. Wir würden Sie finden.“
    Shermans Muskeln zuckten unkontrolliert, und jede Bewegung löste
neue Schauer von Schmerz aus. Schmerzen, die er noch niemals gefühlt
hatte und die ihn halb wahnsinnig machten. Binnen kurzer Zeit war er
zu einer Marionette geworden, die gezwungen wurde, zu tun, was man
von ihr verlangte. Alles zu tun. Sogar zu morden.
    „Wir werden Ihnen morgen einige Hilfsmittel zustellen, die
Ihre Arbeit erleichtern können. Natürlich müssen Sie
sie
    nicht anwenden. Aber - bis zum fünfzehnten Februar ist es
noch Zeit. Wir können Sie, wenn Sie passiven Widerstand
vorziehen sollten, jederzeit in unseren Griff bekommen.“
    Der dritte Mann löste seine Hände und fing Sherman auf,
ehe er zusammenbrach. Er warf den schlaffen Körper auf die Liege
zurück.
    Dann näherte sich der Dritte mit der Waffe der Liege,
veränderte etwas an der Einstellung. In schneller Folge drückte
er viermal auf den Auslöser und traf die Kniegelenke und die der
Arme.
    Jetzt war Sherman nicht mehr in der Lage, Gedanken zu empfangen.
    Das Deckenlicht wurde abgeschaltet; der Raum fiel in die vage
Stimmung des halben Dunkels zurück. Undeutlich konnte Sherman
die drei Schatten wieder sehen.
    „Denken Sie daran“, sagte Caarn. „Julian
Tifflor. Fünfzehnter Februar.“
    Er erwartete keine Antwort.
    Die Glastür glitt hin und her, dann klappten die Einstiege
des Gleiters. Das Summen des aufsteigenden Fahrzeugs hörte
Sherman nicht. Sein gefolterter Körper bäumte sich auf und
erschlaffte wieder - Sherman Ravage hatte das Bewußtsein
verloren.
    *
    Zwölf Stunden später erwachte er wieder.
    Gleichzeitig mit dem ersten bewußten Atemzug kam der Schmerz
zurück. Nur ein Bruchteil jener Schmerzen, die er gespürt
hatte, aber genug, um ihn zurückfallen zu lassen. Sein Kopf
dröhnte und summte, und ein hämmernder Schmerz pochte im
Hinterkopf. In den Ohren rauschte es. Glühende Nadeln schienen
in jedem Quadratzentimeter der Haut zu stecken, und in den Gelenken
schien sich flüssiges Metall zu befinden.
    Einige Atemzüge lang lag Sherman flach da, dann erinnerte er
sich.
    „der chef scheint heute entweder lange zu schlafen -oder ist
er nicht da? “
    Kurz erhaschte Sherman einen Gedanken seiner Sekretärin und
öffnete die Augen. Über sich sah er das Muster der weißen
Decke und einen schmalen Lichtstreifen, der
    irgendwoher kam.
    Sherman Ravage war vernichtet. Der Rest von Selbstachtung, der ihn
bisher hatte handeln lassen, war in dem Sturm der brutalen physischen
Schmerzen zerbrochen und hatte ein Wrack hinterlassen. Sherman
    fühlte, wie ihn die Scham überwältigte. Ein
weiterer Impuls veranlaßte, daß er sich herumwarf und
jetzt die Blutspuren auf dem Teppich und auf dem Leinen sah. Er
rollte weiter und krachte auf den Boden. Mühsam versuchte er,
sich aufzurichten, riß die Kissen dabei herunter und kam
schließlich auf die Beine. Die Knie zitterten wie im Fieber.
    Sofort knickte Sherman ein und hielt sich an der Sessellehne fest.
Dann wankte er mit kleinen, vorsichtigen Schritten ins Bad. Es gelang
ihm, die beiden Hähne zu fassen und herumzudrehen. Mit einem
Rest von sinnloser Energie kauerte er sich unter die Schauer aus
heißem und kaltem Wasser und hielt es zehn Minuten lang aus.
    Dann versuchte er, sich aufzurichten.
    Es gelang.
    Er blieb unter der kalten Dusche, bis sein Körper wie im
Schüttelfrost zitterte. Nach einer weiteren heißen Dusche
konnte er sich bewegen, ohne schreien zu müssen. Er nahm drei
starke Tabletten und setzte sich in den Sessel, wartete die Wirkung
ab und wagte dann einen Blick in den Spiegel. Er erschrak vor sich
selbst. Ein schmales, ausgezehrtes Gesicht mit Augen, die dunkel
waren vor Müdigkeit, Schmerz und Hoffnungslosigkeit, mit zwei
aufgeschürften und blutenden Stellen auf den Wangenknochen, mit
geschwollenen Lippen, unrasiert und fahlgrau, sah ihn an.
    Er wartete in einem Zustand zwischen Wachen und Schlafen, bis
seine Sekretärin gegangen war, ehe er einen Arzt anrief und ihn
bat, einen Masseur mitzubringen. Gegen Mitternacht fühlte er
sich wieder
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