Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
verdrossen und dekorativ melancholisch.
    …die zelle beendete die nahrungsaufnahme, die in einem
bestimmten rhythmus erfolgte, es gab
    keinen zeitbegriff, kein bewußtes handeln.
    nur einen drang, der alles bewerkstelligte.
    ruhe kam über den Organismus des wirtes, gefährliche
ruhe…
    Die LE REVENANT verließ in einer sich öffnenden Spirale
das tote System und beschleunigte. Die Gäste kehrten an ihre
Plätze zurück und unterhielten sich weiter über den
Urlaub, den sie auf ZIRKON genossen hatten.
    *
    Regier und Carwood saßen an einem Tisch des Charons Inn und
warteten auf das Essen. Nach den umfangreichen Katalogen des kleinen,
quirligen Mannes hatte Rogier binnen zweier Stunden die Wohnung
eingerichtet. Carwood gab die Kennziffern der Bestellungen durch, und
dann beschlossen sie, einen Schlüssel steckenzulassen und zum
Essen zu gehen.
    Jetzt arbeiteten bereits die Robots, verstärkt durch Banzos
und überwacht von einem Terraner. In der Wohnung herrschte ein
wohlgeplantes Chaos, das sich in Lärm, Unordnung und Arbeit
äußerte. „Bleiben Sie länger hier, Mister
Stahl-Keevan?“ fragte Carwood.
    „Ja. Mindestens fünf Jahre“, erwiderte Rogier und
spielte gedankenvoll mit dem winzigen Werbefeuerzeug der
Fluggesellschaft. Er dachte zum zehnten Mal an seinen neuen Auftrag.
Eine gewichtige Aufgabe lag vor ihm. Wie ein unüberwindbares
Gebirge; deswegen reizte sie ihn. Rogier gehörte zu jenen
Männern, die grundsätzlich nichts fürchteten und alles
zu können glaubten. „Hier trifft sich eine terranische
Großgruppe auf Raipat“, sagte Carwood ohne Übergang.
Rogier kannte die Gruppenbildung einer Minderheit auf fremden
Planeten. „Welche?“
    „Zeitungen, Nachrichtentechnik und fliegendes Personal. Die
Zeitung hat die Bar gepachtet - unten im Keller des Charon.“
„Ich verstehe“, sagte Rogier.
    Von hier hatte jeder Gast einen unübertrefflichen Ausblick
über die gesamte Bucht von Rajpat. Die wenigen Bauten,
hauptsächlich riesige Apartmenthäuser, lagen in der oberen
Stadt, die sich mehr auf das felsige Plateau hinausschob, das vor der
Großen Bharrat lag. Die Ostseite der Häuser trug die
schweren Isolierungen gegen die kalten Stürme.
    „Sehen Sie den Mann dort?“ fragte Carwood plötzlich.
Rogier folgte dem Blick und sah einen Terraner, der mit dem Gesicht
eines niedergeschlagenen Skeptikers durch die Tischreihen ging. Er
zog einen Fuß leicht nach.
    „Ja. Was ist an ihm so interessant?“ fragte Rogier
zurück, obwohl er den Mann von Photographien kannte. Er grinste
innerlich.
    Der Kellner kam mit dem Essen.
    „Merken Sie sich seinen Kopf“, sagte Carwood ernst und
wischte sich über die Stirn. „So sieht ein Chefredakteur
aus, den Homer G. Adams gefeuert hat. Frake ist der ehemalige Leiter
des zirkonstar. Zu seiner Zeit ein mächtiger Mann in der
Presse.“
    „Interessant“, erwiderte Rogier. Sein Gesicht blieb
ernst und völlig undurchschaubar. „Gefeuert… aus welchen
Gründen?“
    Carwood beugte sich vor und sagte, als verriete er ein
Staatsgeheimnis :
    „Frake ruinierte den star. Vor zwei Jahren war die
Wochenzeitschrift noch ganz passabel und lesbar. Wir verkauften
mindestens zwanzigtausend Exemplare außerhalb des Planeten.
Dann machte Frake den star zu einer langweiligen Familienzeitschrift
und entließ zwei Grafiker, die er persönlich nicht leiden
konnte. An sich ein löbliches Unterfangen — aber hier gibt
es keine Familien, die solche Zeitschriften lesen. Die Auflage
beträgt augenblicklich noch fünftausend Stück
wöchentlich.“
    Rogier lächelte eisig.
    „Das ist“, sagte er und schob die Dessertschale
zurück, „relativ wenig.“ Er zündete sich eine
Zigarette an und ließ das Feuerzeug auf dem Tisch liegen.
Carwood schüttelte entgeistert den Kopf. „Sie haben einen
abgründigen Humor, Mister“, sagte er verblüfft.
„Relativ wenig! Es ist eine Schande. Kennen Sie das
Redaktionsgebäude?“
    Rogier winkte dem hübschen Banzo-Mädchen, das sie
bedient hatte. Es schien hier viele gutaussehende Mischlinge zwischen
der Urbevölkerung und den Terranern zu geben.
    „Nein“, sagte Rogier und lächelte versteckt,
„aber ich werde es im Verlauf meines Aufenthaltes hier
vermutlich kennenlernen. Ist es so schäbig?“
    Er zahlte sein Essen und blickte wieder hinüber zu dem Tisch,
an dem sich der ehemalige Chefredakteur mit einem schwarzhaarigen
terranischen Mädchen unterhielt. Das Mädchen sah auf,
blickte Rogier durchdringend an und sagte dann etwas zu Frake.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher